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Der Inzeller Trailrunner Alexander Westenberger gewann in Italien die Premiere des Fiemme Ultra Sky Race »Fusky« über 82,6 km und 5065 Höhenmeter. (Foto: Veranstalter)

Westenberger krönt seine Saison mit Sieg in Italien

Was für ein grandioser Abschluss einer starken Saison: Alexander Westenberger hat die Premiere des Fiemme Ultra Sky Race »Fusky« in Italien gewonnen.


Der Inzeller Trailläufer vom Team Schamel ging dabei nach 82,6 km und 5065 Höhenmetern in 9:44:51 Stunden als Erster über die Ziellinie. »Das war ein sehr schönes Rennen und man hat gemerkt, dass der Veranstalter ganz viel Herzblut in die Veranstaltung gesteckt hat«, hebt der erfolgreiche Ultra-Trailrunner im Gespräch mit unserer Sportredaktion hervor. »Für mich war's ein Rennen für die Seele.«

Damit stand Westenberger in diesem Jahr bei drei seiner vier Starts ganz oben auf dem Podest – was für eine starke Ausbeute! Vor seinem Sieg in Val di Fiemme hatte er schon den Istria 100 (168 km/6590 Hm) und den Mountainman-Wintertrail in Reit im Winkel (43 km/ 1200 Hm) gewonnen. »Mein Soll habe ich damit erfüllt«, lacht der 29-Jährige. Und auch bei seinem vierten Start stand er als Dritter auf dem Podest: Beim Hochkönigman feierte er beim Marathontrail (50 km/ 3070 Hm) einen dritten Platz. »Den bin ich voll aus dem Training herausgelaufen«, berichtet der ehrgeizige Athlet. »Ich bin wirklich sehr zufrieden mit meiner Saison. Ich konnte meine Rennen alle ganz gut durchziehen«, sagt der Inzeller, der im Sommer zwischenzeitlich durch eine langwierige Sommergrippe ausgebremst wurde und auch beruflich auf einigen Lehrgängen im Einsatz gewesen ist.

In Val di Fiemme hatte Alexander Westenberger mit dem Italiener Marco Zanoner, der letztlich in 10:05:53 Stunden Zweiter geworden ist, lange Zeit einen überaus hartnäckigen Verfolger. »Ich kannte ihn bisher nicht. Er ist mir wirklich sehr lange an den Fersen geblieben«, berichtet der Inzeller.

Bis zu Kilometer 45 lieferten sich die beiden ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen. Dann konnte Westenberger im Downhill »eine Lücke aufreißen«. Diese blieb lange Zeit relativ konstant bei drei bis vier Minuten. Westenberger durfte sich also auch nicht auf seinem knappen Vorsprung ausruhen und musste weiter Gas geben. Erst ab Kilometer 66 »konnte ich den Vorsprung dann ordentlich ausbauen und auch bis zum Ende halten«.

Insgesamt sei die Strecke schon sehr anspruchsvoll gewesen, sagt Westenberger. Sie führte zwischen dem Lagorai-Gebirge und dem Latemar-Massiv und forderte den Athleten in teils technisch ausgesetztem Gelände alles ab.

Er lobte die Veranstalter. »Die Strecke war sauber durchmarkiert, die Verpflegungsstationen waren top und die Stimmung bei Rennen in Italien ist generell hervorragend.« Auch landschaftlich sei die Gegend sehr schön gewesen. Doch viel Zeit zum Genießen hatte Westenberger wieder einmal nicht.

»Wir hatten auch Glück mit dem Wetter. Es hätte auch viel mehr Schnee liegen können.« Auf einem Abschnitt mussten die Athleten auch Spikes tragen. »Das war schon sehr eisig dort«, berichtet Westenberger, der aber auch diese Stelle ohne Probleme meisterte und sich im Ziel feiern ließ.

Kurz vor dem Wettkampf in Val di Fiemme setzte Alexander Westenberger übrigens auch noch ein ganz anderes Ausrufezeichen – eine sogenannte »Fastest Known Time« (FKT). Dieses Kunststück gelang ihm auf der »Großen Reibn« am Königssee – und zwar auch noch unsupported, also ohne Hilfe von außen. Westenberger benötigte für die anspruchsvollen 68 km mit 5100 Hm 11:17 Stunden und ist damit jetzt der Athlet, der diese Strecke bisher am schnellsten außerhalb eines offiziellen Wettkampfs absolviert hat.

»Das war eine spontane Aktion«, lacht er. »Ich wollte einfach mal wieder einen Longrun machen und endlich auch mal wieder im Steinernen Meer unterwegs sein.« Und so lief er los. »Das war cool und die Bedingungen waren an diesem Tag sehr, sehr gut.«

Für 2026 hat sich Alexander Westenberger auch schon ein paar Ziele gesetzt. »Ich will das mitnehmen, was bisher an Wettkämpfen liegen geblieben ist«, sagt er. Aber jetzt freut er sich erst einmal auf seine zweite große Leidenschaft: das Skitourengehen. Und auch im Winter wird Alexander Westenberger an der einen oder anderen Startlinie wieder zu finden sein. »Und auf die Skitourenrennen will ich mich in diesem Jahr besser vorbereiten«, kündigt er an. Und so wird sein Name auch in den kalten Monaten auf einigen Siegerlisten sicherlich ganz weit vorne zu finden sein. Die Konkurrenz kann sich also schon mal ganz warm anziehen. SB

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