Denn 1860-Trainer Torsten Fröhling fordert eine erhebliche Kader-Auffrischung. Die Planungen für die Saison 2015/16 waren ja zuletzt aufgrund des fast schon traditionellen »Löwen-Theaters« einmal mehr gebremst worden. Fakt ist aber: Das Aufgebot der Sechziger, die Ende Juli (24./25.) mit dem Gastspiel beim 1. FC Heidenheim in die Runde starten, muss langsam konkretisiert werden, sonst läuft dem Club von Giesings Höhen die Zeit davon und man droht erneut eine Saison ohne jegliche Stabilität zu erleben.
Das wäre jammerschade, denn der Zweitliga-Erhalt über die Relegation hat in Fan-Kreisen eine unheimliche Euphorie entfacht und die Liebe der weiß-blauen Anhänger zu ihrem Verein neu aufleben lassen. In Sachen Fan-Gunst steht aber auch die gastgebende Elf von Spielertrainer Patrick Mölzl sehr hoch im Kurs. Der Aufstieg in die Bayernliga hat die anhaltend gute Laune im gelb-schwarzen Lager sogar noch einmal steigern können – und diese Begeisterung dürfte sich auch morgen in der Zuschauerzahl niederschlagen. Abteilungsleiter Manfred Abfalter und seine Kollegen aus dem Funktionsteam erwarten 2000 bis 2500 Besucher, die Zuschauerzahl vom letzten Löwen-Auftritt in »Anschöring« würde damit auf alle Fälle übertroffen.
Damals, am 16. Juli 2009, war jedoch nicht der SVK der Sechziger-Gegner vor 1800 Fans, sondern der polnische Spitzenclub Lech Posen. Rudi Gaugler, Vorstandsmitglied der Gelb-Schwarzen, erinnert sich: »Seinerzeit hat Robert Lewandowski noch für Lech gespielt - in Deutschland hat ihn damals noch keiner gekannt.« Doch wer in Kirchanschöring genau hingesehen hatte, dem musste »Lewi« eigentlich aufgefallen sein, denn seinen Schuss fälschte Löwe Mathias Wittek zum einzigen Treffer an diesem Abend ab (29. Minute). Die Polen gewannen mit 1:0.
Eine Sechziger-Niederlage ist morgen dagegen nicht realistisch, sondern utopisch. Die drei Klassen höher angesiedelten Profis gehen als klarer Favorit in die Begegnung, und Rudi Gaugler wäre schon froh, »wenn wir die Niederlage, von der ich einfach mal ausgehe, knapp halten könnten.«
Kräftemäßig werden wohl beide Mannschaften aufgrund der hohen Anforderungen in der Vorbereitung nicht ans Limit gehen können, zahlreiche Auswechslungen sind sowieso geplant. »Patrick hat einen Kader von 20 bis 25 Mann, er wird sicher vielen Leuten Einsatzzeiten geben«, meint Gaugler, der auch nochmal großen Dank an die Sponsoren richtete, die dieses Schlagerspiel überhaupt erst möglich gemacht haben. Wie schnelllebig es bei den Löwen zugeht, lässt sich auch daran erkennen, dass Gerhard Mayrhofer bei der Spielvereinbarung noch mit am Tisch saß – nun ist er nicht mehr Präsident und wird von »Notnagel« Siegfried Schneider interimistisch vertreten.
Dankesworte richtet Gaugler aber auch an die DJK Traunstein, »auf deren Gelände wir die ersten vier Wochen der Vorbereitung verbringen dürfen und somit die eigene Anlage schonen können.« Wegen der ausführlichen Betreuung durch den Verein aus der Großen Kreisstadt und der guten Bedingungen spricht man im SVK-Lager sogar von »trainingslagerähnlichen« Verhältnissen.
Manfred Abfalter hat abschließend noch eine gute Nachricht für alle »Löwen«-Fans parat: »Nach dem Spiel werden die Sechziger noch etwa eineinhalb Stunden bei uns bleiben.« Und Gaugler ergänzt: »Wir haben ihnen eine Einladung in einem Restaurant angeboten, aber sie wollen lieber bei uns im Sportheim Geschnetzeltes, Nudeln und Salat essen.« Diese Details vereinbarte der Fußballchef übrigens mit 1860-Teammanager Florian Waitz, der den SVK schon vor Spielbeginn in höchsten Tönen lobt: »Wenn ich höre, dass Ende letzter Woche schon etwa 800 Karten verkauft waren, ist das äußerst beachtlich«, so der »Löwen«-Funktionär.
Aufgrund des zu erwartenden Zuschauerandrangs bittet Abfalter die Besucher um frühzeitiges Erscheinen im Stadion.
Auch das Vorspiel könnte eine interessante Angelegenheit werden: Die B-Junioren der JFG Salzachtal treffen um 12.30 Uhr auf die JFG Teisenberg. Einem großen Fußballfest steht also nichts mehr im Wege. cs