Ihr Lebensgefährte Joel van Durme und ihre Schwester Christa Schuhbeck nahmen sie direkt dort in Empfang. »Dieses Rennen wird mir ewig in Erinnerung bleiben«, schwärmt die Triathletin, die sich dieses Jahr im Mai beim Ironman Hamburg in der Altersklasse 35-39 für den Saison-Höhepunkt auf Big Island qualifiziert hatte. »Das war ein Wahnsinnserlebnis. Ich bin einfach nur dankbar, dass ich das einmal mitmachen durfte«, erzählt sie.
Doch bis zu den letzten Metern auf dem schwarzen Ironman-Teppich im Zielkanal standen für alle Athletinnen ganz harte 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen auf dem Programm – und das bei sengender Hitze, starkem Wind und extrem hoher Luftfeuchtigkeit.
Den Sieg bei den Profis bei der vorerst letzten Auflage des Rennens nur für Frauen in Hawaii sicherte sich die Norwegerin Solveig Løvseth vor der Britin Kat Matthews und der Heidelbergerin Laura Philipp, die als Titelverteidigerin angereist war. Bei den Männern hatte im vergangenen Monat mit Casper Stornes ebenfalls ein Norweger die WM in Nizza gewonnen. Im kommenden Jahr starten Männer und Frauen wieder zusammen in Hawaii.
In der Nacht vor dem WM-Rennen der Frauen regnete es, dementsprechend aufgewühlt war das Meer. »Das Wasser war trüb und es gab starke Wellen«, berichtet Veronika Schuhbeck, die sich »gut akklimatisiert fühlte« und die Tage vor dem großen Wettkampf auch genießen konnte. »Das war eine super coole Atmosphäre«, erzählt sie. »Das war schon mal sehr schön, dasalles live mitzuerleben.« Mit ihrem Ergebnis beim Schwimmen sei sie am Ende auch »ganz happy gewesen«, betont Schuhbeck, die im August mit ihrem Freund van Durme auch am Gipfel des Kilimandscharo, dem höchsten Berg Afrikas, gestanden hatte.
Auf dem Rad fühlte sich Schuhbeck, die seit knapp zehn Jahren als Produktverantwortliche bei BMW in München arbeitet, die ersten 75 Kilometer hervorragend, »da bin ich gut im Flow gewesen«. Die Strecke führt überwiegend den Highway entlang bis zum Wendepunkt nach Hawi. Tückisch ist auf der Strecke vor allem der Wind, der sogenannte Mumuku. Und auch diesmal machte er den Athletinnen zu schaffen. »Es wurde doch sehr zäh«, erzählt Schuhbeck. Was erschwerend hinzukam: »Es wurde dann auch richtig heiß.« Unter dem Strich sei sie mit ihrer Leistung auf den 180,2 Kilometern »super happy gewesen«. Was half: »Die Strecke ist cool. Man hat doch relativ oft Meerblick. Die Zeit ist relativ schnell vergangen.«
Beim Laufen waren die ersten fünf Kilometer für Veronika Schuhbeck »richtig hart«, wie sie erzählt. Erst nach sieben, acht Kilometern kam sie »wieder in einen Flow, da habe ich mich dann ganz gut gefangen«. Was allerdings blieb, war die enorme Hitze. »Man musste sich wirklich an jeder Verpflegungsstation mit Eis runterkühlen.« Schuhbeck kam ihrem großen Ziel, dem Finish, aber Schritt für Schritt näher. Der Lohn: Sie genoss dann auf der Zielgeraden die gute Stimmung und ließ sich von den Emotionen regelrecht mitreißen! »Da feuern dich alle an – das ist schon sehr beeindruckend.«
Veronika Schuhbeck und ihre beiden Begleiter kommen an diesem Wochenende nach Deutschland nach über zwei aufregenden Wochen zurück. Einen zweiten Start auf Hawaii kann sich die Triathletin übrigens durchaus noch einmal vorstellen. »Die ganze Reise ist schon sehr aufwendig, aber sie war ein Erlebnis und irgendwann möchte ich das vielleicht noch einmal erleben«, sagt die sympathische Hobbysportlerin.
Jetzt ist aber erst einmal ein bisschen Erholung angesagt und dann will Veronika Schuhbeck konkret in die Planung für die Saison 2026 einsteigen. »Ich habe da so ein paar Gedanken im Kopf, aber konkret habe ich jetzt noch nichts geplant.« SB