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David Lobendank holte im Bayernliga-Auswärtsspiel beim TSV 1860 München II mit dem SV Kirchanschöring einen Punkt. (Foto: mb.presse - btz)

SV Kirchanschöring stürzt den Tabellenführer

Torlos endete das Gastspiel der Bayernliga-Fußballer des SV Kirchanschöring in der Kies-Arena in Gilching. Damit enttronten die Rupertiwinkler den bisherigen Tabellenführer TSV 1860 München II als Meisteraspirant in Liga fünf vor eigenem Publikum. Die kleinen »Löwen sind jetzt Zweiter hinter dem FC Memmingen.


SVK-Trainer Thomas Leberfinger freute sich nach dem Schlusspfiff über einen Punkt, »den wir gerne mitnehmen.« Obwohl die Vorzeichen für die Anschöringer nicht optimal waren, denn neben Co-Trainer Christoph Dinkelbach fehlten mit Manuel Omelanowsky und Julian Galler erfahrene Leute.

Trotzdem habe seine Elf alles gegeben, lobte der Coach. Das zeige, was alles möglich wäre, »wenn jeder alles investiert!« Die Kunst sei, das Woche für Woche umzusetzen, ergänzte Leberfinger. »Taktisch war das sehr reif.« Nur die wenigen Situationen nach vorne hätte seine Elf noch besser ausspielen können. So wäre vielleicht sogar ein Dreier drin gewesen, »aber das wäre vermessen«, meinte Leberfinger. Die kleinen »Löwen« hätten gefühlt 80 Prozent Ballbesitz gehabt, allerdings ohne eine Torchance in Hälfte eins und in Hälfte zwei hätten sie zwangsläufig mehr Räume gehabt, »irgendwann bist du kaputt« – und so kamen die »Junglöwen« zu Abschlüssen – ohne damit aber erfolgreich zu sein. Der SVK habe sich das Spielglück erarbeitet, ein nicht ganz unverdienter Punkt, bilanzierte der SVK-Coach.

Die 150 Zuschauer hörten vor dem Spiel die Hymne »Stark wie noch nie« aus glorreichen Zeiten, sahen in Hälfte eins eine Ballstafette nach der anderen der gastgebenden U 21, allerdings erspielte sie sich keine echte Torgelegenheit. Symptomatisch war ein Freistoß aus dem linken Halbfeld in der Nachspielzeit: Egon Weber im SVK-Kasten musste nicht einmal eingreifen.

Die dickste Gelegenheit in dieser Begegnung hatte Nathan Winkler mit einem Schuss (70. Minute), Weber tauchte ab, parierte und hielt auch den Nachschuss fest. Vier Minuten später folgte wieder ein Schuss, diesmal von Mike Gevorgyan der links den SVK-Kasten verfehlte. Die Gäste selbst verlegten sich aufs Kontern, kamen aber trotz einiger Vorstöße von Jonas Kronbichler und dem eingewechselten Gabriel Öllerer zu keinem drängenden Torabschluss.

»Löwen«-Dompteur Felix Hirschnagel sah ein schweres Spiel gegen einen tief stehenden Gegner, der »super diszipliniert« aufgetreten wäre, was er erwartet habe. Sein Team habe sich schwer getan, Lösungen zu finden, mit der Zeit habe sich seine Mannschaft trotzdem gesteigert, ergänzte er. Die wenigen Abschlüsse befand er als technisch unzureichend und zu unpräzise. Er habe von Minute eins an gemerkt, dass die Leichtigkeit bei seiner Elf diesmal gefehlt habe. Wobei niemand vor Saisonbeginn sein Team da gesehen hätte, wo es jetzt stehe, hob er hervor. Nämlich immer noch auf Rang zwei der Tabelle.

Der SVK kann auch am letzten Spieltag (Samstag, 14 Uhr) erneut in den Aufstiegskampf aktiv eingreifen. Im Inn-Salzach-Duell geht es gegen den Tabellendritten und Aufstiegsaspiranten SV Erlbach. »Für uns ist das schön: Die müssen, wir können«, betonte der Coach. Der SVK wäre in diesen letzten Spielen »das Zünglein an der Waage«, was Meisterschaft und Aufstieg in die Regionalliga betreffe. »Wir haben gezeigt, dass wir ein unangenehmer Gegner sein können!« So hofft der Coach auf viele Zuschauer aus den eigenen Reihen, denn es werden zahlreiche Gästefans aus dem Holzland erwartet. »Ein schönerer Saison-Abschluss geht eigentlich nicht«, betonte er. Er gönne den Burschen diese Kulisse: »Ich hoffe wir gewinnen!«

TSV 1860 München II: Avdija, Thönig, Brönauer (59. Jägerbauer), Gevorgyan, Martinovic (59. Leone), Klose (46. Wagner), Winkler (88. Lippmann), Kiefersauer, Benede Aquayo (74. Dordan), Rem, Garza.

SV Kirchanschöring: Weber, Obirei, Jauk (80. Peer), Kronbichler (86. Buxmann), Nicklas, Auerhammer, Lobendank (78. Reiter), Bischoff, Lukic, Schreiber (46. Öllerer), Schwarz (90.+1 Huber).

Tore: Fehlanzeige.

Zuschauer: 150.

Schiedsrichter: Philipp Ettenreich (VfL Zusamaltheim). mw