Der A6-Vizemeister, der erstmals aufsteigen wollte, war absolut ebenbürtig, jedoch in seinen Abschlüssen unglücklich. Zum Saisonfinale beider Teams in Oberteisendorf sorgten rund 850 Zuschauer für eine beeindruckende Kulisse.
Das anfängliche Abtasten endete in Minute acht etwas unerwartet: Ein Zuspiel von Vincent Barthel in die Tiefe nützte Marinus Stephan für einen Flankenlauf links. ASV-Außenverteidiger David Koch verpasste den Anschluss, im Strafraum angekommen wuchtete der A6-Top-Torjäger die Kugel aus 16 Metern unbedrängt ins lange Eck – 1:0 für dieSpielgemeinschaft. Dieses frühe Erfolgserlebnis verlieh dem A-Klassisten sichtlich Schwung, eine fünfminütige Drangperiode überstand das nun schwimmende Piding jedoch: Nor Gutierrez zog aus 20 Metern einfach mal ab, mit einem Hechtsprung klärte ASV-Torwart Alex Mihelin zur Ecke (12. Minute).
Doch gerade, als das 2:0 in der Luft lag, fiel wie aus dem Nichts der Ausgleich: Eine Flanke von Maxi Rampeltshammer an den zweiten Pfosten versenkte Benedikt Kleinert mit einem Kopfball unter die Latte – keine Chance für SG-Torwart Attila Buzogany – 1:1 (18.). Die Partie verflachte nun etwas, ehe es der starke Marinus Stephan im Verbund mit Dominik Wimmer kurz vor der Pause nochmal mit einem Abschluss exakt auf Torhüter Mihelin probierte (39.). Nur Augenblicke drauf hätte der Lupfer des nun völlig freien SG-Akteurs sitzen müssen, strich aber haarscharf am zweiten Pfosten vorbei (40.).
Im zweiten Durchgang zeigte der Kreisklassist deutlich mehr Engagement. Folgerichtig kam der ASV rasch zur ersten guten Chance: Benedikt Kleinert spielte auf Xaver Wachs, der aus 18 Metern sofort volley abzog, Buzogany klärte stark zur Ecke. Bei dieser täuschte Rampeltshammer ein Zuspiel auf Johann Wieser an, der die Kugel auf den aus dem Hintergrund kommenden Wachs durchließ: Dessen 14-Meter-Flachschuss flog durch Freund und Feind ins lange Eck – 2:1 (50.). 20 Minuten vor Schluss drohte der souveräne Schiedsrichter Ronny Schmidt mit dem Abbruch der Partie, weil nicht nur er diskriminierende Äußerungen aus beiden Fanlagern wahrgenommen hatte – in der Folge blieb es aber ruhig.
Die Vorentscheidung gelang dann ausgerechnet Johann Wieser, der früh einen Schlag inklusive leicht blutender Wunde auf den rechten Oberschenkel abbekommen hatte. In Minute 81 machte er abseitsverdächtig das 3:1, nachdem Mihelin weit abgeschlagen hatte, die Kugel zweimal aufgesprungen und über Kleinert zu ihm gekommen war, sodass er allein vor Buzogany lässig einschieben konnte.
Die Spielgemeinschaft wachte erst jetzt wieder so richtig auf und entwickelte in der Schlussphase Druck. Zu einem weiteren Treffer reichte es für die Elf von Trainer Florian Lindlacher (macht weiter) aber nicht mehr.
Pidings Hans Freimanner sorgte quasi mit dem Schlusspfiff für eine Geschichte, die nur der Fußball schreibt: Nach nur viermaligem Training netzte der einstige Liga-Top-Torjäger zum 4:1-Endstand (90.+5) ein, weil er nach einem Doppelpass-Konter mit Kleinert nur noch ins leere Gehäuse abschließen musste – erneut hatte Mihelin weiten abgeschlagen. Am Rande der Partie wurde auch bekannt, dass Michael Wegscheider als Coach an die ASV-Seitenlinie zurückkehrt.
»Mir fallen jetzt so viele Steine vom Herzen, wirklich«, erklärte Pidings Trainer Daniel Miethsam. »Ich kenne meine Spieler seit der Jugend, habe sie dort trainiert, dann zusammen mit dem Ingo Pilz – das alles war mir auch ein Anliegen für ihn. In der zweiten Hälfte haben wir wahnsinnig gut verteidigt. Die Geschichte mit dem 'Freimi' (Hans Freimanner/Anm. d. Red.) in seinem vielleicht letzten Spiel war natürlich die Krönung.«
SG-Abteilungsleiter Sebastian Plenk lobte seine Mannschaft trotz der Niederlage: »Spielerisch waren wir heute wirklich stark. Wenn wir das zweite Tor machen, was möglich war, schaut die Sache gleich ganz anders aus.« Aus seiner Sicht gibt es aber noch Verbesserungsbedarf: »Wir haben heute aber tatsächlich gesehen, dass unsere Mannschaft noch recht jung und unerfahren ist. Wenn dann die Bälle runterfallen, ist sie körperlich einfach noch unterlegen – das gilt es noch zu lernen, genauso wie das Ablegen der Nervosität in solchen Spielen, vor so einer Kulisse«, erklärte Plenk. »Wir hadern heute aber auch mit dem dritten Pidinger Tor, das aus unserer Sicht klar Abseits war«, sagte der SG-Abteilungsleiter, schränkte aber auch ein: »Daran machen wir es jetzt nicht fest. Wenn wir unsere Chancen nicht reinmachen, können wir natürlich nicht gewinnen.« bit