Zugleich sind die Titelkämpfe ein guter Formtest für die Aktiven: Sie können sich ein Bild von ihrem derzeitigen Leistungsstand machen. Daraus könne sie Rückschlüssen darauf ziehen, welche Schwerpunkte sie im weiteren Verlauf der Saisonverobereitung setzen müssen – und ob Anpassungen im Training notwendig sind.
Drei bekannte Aktive – allesamt aus dem Stützpunkt Ruhpolding – werden aber nicht an den Titelkämpfen teilnehmen können. Dies sind Sophia Schneider (SV Oberteisendorf), Johanna Puff (SC Bayrischzell) und Johannes Kühn (WSV Reit im Winkl). Schneider »hat derzeit etwas Knieprobleme, wahrscheinlich eine Überlastung von dem doch sehr harten Training«, erklärte Biathlon-Sportdirektor Felix Bitterling in einer Mitteilung des Deutschen Skiverbands. Puff und Kühn seien nach Infekten noch nicht fit genug, um schon wieder Wettkämpfe bestreiten können. »Ansonsten sind keine weiteren Ausfälle bekannt«, freut sich Herren-Cheftrainer Tobias Reiter (Oberwössen), zugleich ja als Trainer am Stützpunkt mit dabei. Beim verkürzten Einzel am Freitag gibt es für die Männer (15 km/ab 11 Uhr) und Frauen (12,5 km/14 Uhr) eine neue Regelung für die Deutschen Meisterschaften: »Es werden Strafrunden pro Fehler gelaufen«, erklärt Reiter. Üblich sind (auch bei internationalen Rennen) Zeitzuschläge – beim verkürzten Einzel wären es 45 Sekunden. Da für eine Strafrunde nur etwa die Hälfte der Zeit veranschlagt wird, steht die Laufleistung stärker im Vordergrund als üblich – genau das ist das Ziel dieser Regelung.
Weitere Wettbewerbe sind die Sprints der Männer (Samstag, 11 Uhr) und Frauen (Samstag, 14 Uhr) sowie die Verfolgungsläufe am Sonntag (11 Uhr Männer, 13.30 Uhr Frauen).
Vorfreude herrscht auch bei zwei Aushängeschildern des deutschen Biathlon-Sports – Franziska Preuß (SC Haag) und Philipp Nawrath (SK Nesselwang). Sie sind beide aus dem Stützpunkt Ruhpolding.
»Ich bin sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Vorbereitung. Bislang konnte ich mein Training wie geplant durchziehen und hatte keine größeren Ausfälle. Natürlich bleiben kleinere Blessuren im Trainingsalltag nicht aus, aber diese konnte ich gut kompensieren. Umso mehr freue ich mich jetzt auf die anstehenden Wettkämpfe. Es ist ein schönes Gefühl, endlich wieder eine Startnummer zu tragen ...«, erklärt die Gesamtweltcup-Siegerin der vergangenen Saison laut DSV-Mitteilung. Für sie sei »die Ausgangslage sehr entspannt – ich möchte einfach sehen, was schon gut funktioniert und an welchen Punkten ich bis zum Winter noch nachjustieren muss.«
Auch Nawrath sieht sich nach gut verlaufenem Sommertraining gut gerüstet. »Die Lehrgänge in Obertilliach, Livigno, Oberhof und Ruhpolding waren intensiv, haben mir aber auch einen wichtigen Schub gegeben. Momentan fühle ich mich in guter Form und freue mich deshalb besonders auf die Deutschen Meisterschaften.« Spaß hatte er schon am vergangenen Wochenende beim City-Biathlon in Dresden: »Eine tolle Veranstaltung«, lobt Nawrath, auch wenn er nicht in den Kampf um den Sieg mit eingreifen konnte. Bei den Deutschen Meisterschaften »habe ich mir vorgenommen, gute Rennen zu zeigen und die Wettkämpfe gleichzeitig als wichtigen Baustein in der Vorbereitung auf die kommende Saison zu nutzen«, erklärt der 32-Jährige. who