»Es wäre brutal wichtig, dass wir auch aus dem Spiel etwas mitnehmen«, betonte SBC-Abteilungsleiter Uli Habl. Zuletzt gewann der Rangsechzehnte (16/14) ja knapp das Kellerduell gegen das Schlusslicht SVN München (16/4) mit 2:1 und verschaffte sich somit etwas Luft im Tabellenkeller. Aber die Punkte gegen den Tabellenletzten sind nicht viel wert, »wenn wir jetzt nicht gleich wieder was holen«. Man müsse auch mal gegen einen guten Gegner punkten, forderte Habl. »Jetzt haben wir gerade etwas Licht im Tunnel. Es wäre schön, wenn es nicht gleich wieder einen Rückschlag gibt.«
Der Funktionär weiß aber auch, dass das morgen eine überaus schwere Aufgabe werden wird. Schwabing, das die letzten beiden Partien ohne Sieg blieb (1:1 gegen den TSV Wasserburg und 1:3 gegen den Kirchheimer SC), präsentiert sich in dieser Spielzeit bislang äußerst heimstark. In acht Partien bisher gab es sechs Siege, ein Unentschieden und nur eine Niederlage, damit steht das Team von Steven Zepeda auf dem zweiten Platz der Heimtabelle. Und im Gesamtklassement ist der FC dran am Spitzentrio. Der TSV Wasserburg und der TSV Murnau (16/30) haben nur einen Zähler mehr gesammelt, nur Spitzenreiter SpVgg Unterhaching II (16/39) ist schon etwas enteilt.
Zudem reist der SBC mit Sorgen an. »Personell sieht es ganz schlecht bei uns aus«, informierte Habl. Die Offensivkräfte Michael Steinbacher und Julian Höllen müssen weiterhin ihre Rot-Sperren, die sie im Spiel beim TSV Kastl (1:2) kassiert haben, absitzen. Mittlerweile legte das Sportgericht auch die Dauer der Sperren fest: Steinbacher wurde für drei Partien gesperrt, bei Höllen (er sah in dieser Saison schon einmal Rot) sind es sogar vier. Zudem brach sich Alexander Dreßl in der Partie gegen den SVN München den Finger, Emil Tersteegen ist angeschlagen und Jonas Kranzfelder ist krank. Hinter ihren Einsätzen stehen noch Fragezeichen. »Das macht die Sache nicht einfacher«, sagte Habl, der auch nochmals seinen Spielern ins Gewissen redete. »Das mit den vielen Rot-Sperren muss jetzt mal ein Ende haben. Das ist auf Dauer nicht verkraftbar.«
Vor der letzten Vorrunden-Partie zog Uli Habl auch ein erstes Zwischenfazit. »Es ist aktuell natürlich zu wenig, da brauchen wir nicht drumherumzureden.« Der Spartenboss rechnete auch vor, dass der SBC bis zur Winterpause »über 20 Punkte haben muss, um nicht den Anschluss zu verlieren«. Nach dem Schwabing-Spiel stehen noch fünf weitere Partien für die Traunsteiner in diesem Jahr aus – und zwar beim Kirchheimer SC (Freitag, 31. Oktober, 19.30 Uhr), gegen den TSV Wasserburg (Freitag, 7. November, 19 Uhr), gegen den VfB Hallbergmoos-Goldach (Freitag, 14. November, 19 Uhr), beim SV Dornach (Samstag, 22. November, 13 Uhr) und gegen den TSV Eintracht Karlsfeld (Freitag, 28. November, 19 Uhr). »Das Programm ist nicht einfach. Es warten starke Gegner auf uns«, sagte Habl zum Rest-Spielplan in diesem Jahr.
In der Winterpause will der SB Chiemgau dann nach Möglichkeit personell nachlegen. »Wir kennen unsere Problem-Positionen und wir schauen natürlich, aber im Winter ist es immer schwer, Spieler zu bekommen«, sagte Habl.
Wann der Langzeitverletzte Vegard Salihu, der eine Verstärkung für die SBC-Defensive wäre, im Frühjahr zurückkehren wird, ist noch völlig offen. Der Verteidiger, der in der vergangenen Saison oft auf die Zähne biss und trotz seiner Beschwerden spielte, wird am lädierten Meniskus operiert, danach steht eine Reha an. »Erst dann kann man abschätzen, wann er wieder auf dem Platz stehen kann.« SB


