Unerträgliche Rückenschmerzen zwangen sie dann allerdings zu einer Zwangspause. Seit März ist sie mit ihrem Trainer Axel Inderst auf dem Weg zurück. Wenn alles gut geht, wird sie wieder im Weltcup starten und vor allem an den Olympischen Spielen in Mailand/Cortina teilnehmen. Schließlich finden die Biathlon-Wettkämpfe in Antholz statt und dürften für sie ein Heimspiel werden.
Nach dem Training in Ruhpolding will sie weiter in ihrer Solo-Vorbereitung in Skandinavien an ihrem Comeback arbeiten. »Es war sicherlich ein schwieriges Jahr – und zwar auf körperlicher und emotionaler Ebene. Aber es hat mir auch viele positive Dinge hinterlassen, also denke ich, dass ich stärker als vorher zurückkommen werde«, lautet ihre kämpferische Ansage. Trotzdem will das Duo Vittozzi/Inderst nichts übertreiben. Derzeit ist sie schmerzfrei und kann Kondition aufbauen, um ihr Wettkampf-Niveau zu erreichen.
»Seit Lisa wieder ins Training eingestiegen ist, zeigt sie eine starke Entwicklung. Ihre Leistungstests waren sehr überzeugend«, lobt ihr Trainer, der an seiner Seite noch den neuen Schießtrainer Edoardo Mezzaro hat.
Wie fit Vittozzi zum Saisonauftakt sein wird, kann sie aktuell noch nicht sagen. »Ich weiß nicht, ob ich die Form erreichen kann, aber ich gebe mein Bestes, um dabei zu sein. Im Moment denke ich nur an die Gegenwart und das, was ich tun muss, um diesen Zeitpunkt fit und bestens zu erreichen«, blickt die 30-Jährige voraus. Natürlich gehört die Teilnahme an den Olympischen Spielen zu ihrem primären Ziel. »Ich erwarte, dass ich mit der Konkurrenz mithalten kann. Wenn ich das tun kann, was ich mir vorgenommen habe, wird eine Medaille nur eine Konsequenz daraus sein«, ist sie optimistisch.
Unterstützt wurde sie bei ihren Trainingseinheiten in Ruhpolding von der aktuellen Gesamtweltcupsiegerin Franziska Preuß. Nach einer Einheit am Schießstand sind für diese Woche weitere gemeinsame Trainingseinheiten geplant. »Franzi war superhilfsbereit – und ich freue mich auf weitere Einheiten«, betont Vittozzi. SHu