Für Maira Jasch gab es am Ende einen Titel über die 5000 Meter (7:14,2 Minuten). Bemerkenswert war hier der dritte Rang von Ashley Völker. Jasch gewann über die 3000 Meter (4:10,51) noch Silber. Dabei hatte sie die vorletzte Runde etwas »verschlafen« und fixierte mit einer starken letzten Runde den zweiten Platz. »Die 5000 waren sehr konstant von ihr. Sie lag bei allen zwölf Runden bei 34 Sekunden«, sagte Kogler.
Jasch selbst freute sich: »Ich konnte bei allen vier Strecken zeigen, dass ich ein gutes Level habe«, sagte sie. »Für mich ist die Deutsche Meisterschaft gut gelaufen«, ergänzte sie. Sie freute sich über ihren Titel. »Die 5000 Meter bin ich gut gelaufen und habe es damit geschafft, den Deutschen Meistertitel zu holen.« Zufrieden zeigte sie sich auch mit ihrem Lauf über 1500 Meter. »Ich konnte zeigen, dass ich auch meine Schnelligkeit verbessern konnte, indem ich zum ersten Mal eine 29er Runde gelaufen bin«, freute sie sich. »Und im Massenstart habe ich es geschafft, den Lauf spannender zu machen, indem ich mehrfach attackiert habe und auch probiert habe, einen Ausreißversuch zu starten.«
»Ich weiß, was nochin mir steckt«
Eine weitere Medaillensammlerin war Anna Ostlender. Ihr blieb aber der ganz große Coup verwehrt. Sie wurde über 500 und 1000 Meter jeweils Zweite. Über 500 Meter erreichte sie 38,80 Sekunden, die 1000 Meter lief sie in 1:16,92 Minuten. Das war eine Zeit, die sie auf Inzeller Eis bisher noch nie erringen konnte. »Die Leistungen von Anna und Maira waren überzeugend. Auch wenn man nach der letzten Saison gemeint hat, dass mit ihnen etwas mehr zu rechnen ist«, so Kogler. »Ich bin nicht ganz zufrieden, natürlich hätte ich gerne gewonnen. Aber ich weiß, was noch in mir steckt. Ich hatte zuletzt mit einer leichten Erkältung zu kämpfen«, betonte Ostlender.
Kogler freute sich auch über den Aufwärtstrend von Ashley Völker, Gabriel Groß und Isabel Kraus. Völker holte Bronze über 5000 Meter und im Massenstart. Über 1500 Meter (1:59,47) wurde Isabel Kraus Zweite in einer persönlichen Bestzeit. Gabriel Groß wurde Dritter über 5000 Meter und steigerte seine Bestleistung um sechs Sekunden. Über 1500 Meter verpasste er als Vierter das Podest nur knapp. »Er hat sich in Topform gezeigt und hat sich mit Patrick Beckert (Erfurt) ein sehr spannendes Rennen geliefert. Er hat einen Angriff seines Gegners zwei Runden vor Schluss gekontert und zeigte die schnellste Schlussrunde im gesamten Feld«, sagte Kogler.
Bei den Junioren präsentierten sich Maxi Patz und Leo Huber im Feld der »Großen« in guter Form und überzeugten mit Bestzeiten. »Insgesamt waren es sehr spannende Meisterschaften, viele Läufe wurden erst auf der Zielgeraden entschieden und es war eine Werbung für das Eisschnelllaufen«, hob sie hervor.
Auch die weiteren Inzeller Teilnehmer zeigten gute Leistungen. Josephine Heimerl kam auf zwei vierte Plätze im Massenstart und über 1000 Meter. Sie zeigte deutliche Leistungssteigerungen. Auf einem guten Weg ist Dominik Mayrhofer mit Bestzeiten über 500 und 1000 Meter. Über die 1500 Meter blieb er etwas hinter seinen Erwartungen.
Für den ersten Weltcup-Block in Nordamerika wurden Ostlender (500/1000), Gabriel Groß (1500/5000), Maira Jasch (3000) und überraschenderweise auch Isabel Kraus (1500) nach ihren gesundheitlichen Problemen nominiert. Kraus sorgte für die größte Überraschung. »Sie hat nicht nur über 1500 Meter überzeugt, sondern auch Bestleistungen über 1000 und 3000 Meter gezeigt«, lobte Heike Kogler die Eisschnellläuferin. Maira Jasch sagte zu ihrer Nominierung: »Das freut mich sehr.«
Ashley Völker hatte das Pech, dass sie über 5000 Meter alleine laufen musste, ansonsten wäre vielleicht noch etwas mehr drin gewesen. Für Katja Franzen waren die Meisterschaften in Inzell eine erste Bilanz, nach ihrer Trainingsumstellung nach Kanada zuziehen. Offensichtlich kamen die Wettkämpfe in Inzell zu früh. Sie hofft jetzt auf die nächste Weltcup-Qualifikation im Januar. »Man konnte aber schon erste technische Verbesserungen sehen, die sie mit den nächsten Monaten Training dann auch im Wettkampf komplett umsetzen kann«, gab ihr Kogler auf den Weg. SHu