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Als Dank für die gute Arbeit überreichte der Vorsitzende der Jagdgenossenschaft Kammer, Dr. Josef Schuhbeck (rechts), an den bisherigen Jagdpächter Andreas Menzel einen Geschenkkorb.

Die Eigenbewirtschaftung der Kammerer Jagd rückt näher – Versammlung der Jagdgenossenschaft

Traunstein – In der Jahreshauptversammlung der Jagdgenossenschaft Kammer im Gasthaus zur Post ging es in erster Linie um die im vergangenen Jahr von den Mitgliedern beschlossene Eigenbewirtschaftung der drei Reviere im Bereich der ehemaligen Gemeinde Kammer. Sie tritt zum 1. April offiziell in Kraft. Laut Jagdvorsteher Dr. Josef Schuhbeck habe diese Umstellung umfangreiche Vorarbeiten der Vorstandschaft erfordert.


Mit den beiden künftig verantwortlichen Jägern Andreas Menzel und Gerhard Fischer wurden Verträge geschlossen, in denen ihre Rechte und Pflichten festgelegt sind. Das Wildbret soll größtenteils über Wildhändler vermarket werden. Mit der Jagdgenossenschaft St. Leonhard habe man vereinbart, deren Kühlung gegen Gebühr mitbenutzen zu dürfen, sofern größere Mengen Wild erlegt werden und nicht genügend eigene Kühlmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Josef Schuhbeck informierte über Details der Verträge mit den verantwortlichen Jägern, die jeweils nur für ein Jahr gelten und dann verlängert werden. Pro erlegtes Reh bekommen die Jäger 10 Euro und jedes zehnte Reh bekommen sie als Vergütung. Per Akklamation stimmten die Jagdgenossen diesen Verträgen einstimmig zu.

Schuhbeck berichtete unter anderem, dass in jüngster Zeit Jagdeinrichtungen mutwillig beschädigt worden seien. So sei in einer Jagdkanzel Feuer gelegt worden. Sollte so etwas noch einmal passieren, werde man Anzeige erstatten.

Über Einnahmen und Ausgaben der Jagdgenossenschaft informierte Kassier Rudolf Weiß. Im vergangenen Jahr habe man einen Überschuss von knapp 800 Euro erzielt, wodurch das Guthaben der Genossenschaft leicht angewachsen ist. Josef Schuhbeck empfahl den Jagdgenossen, den Jagdschilling für zukünftige Investitionen einzubehalten und anzusparen, was einstimmig befürwortet wurde.

Der bisherige Jagdpächter Andreas Menzel berichtete, dass man den Abschuss in den Revieren Kammer Süd und Mitte auch im jüngsten Jagdjahr erfüllt habe. Seine Position verändere sich nun vom selbstständigen Jäger zu einem angestellten Jäger, was aber nach seinen Worten keine Änderung an der Jagd mit sich bringe. Er werde die Jagd weiter so durchführen, dass man eine gute Verjüngungssituation im Wald habe. Als Dank für die gute Arbeit überreichte ihm die Vorstandschaft einen Geschenkkorb. Der Pächter des Reviers Kammer Nord, Josef Blank, konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Versammlung teilnehmen. Den Geschenkkorb für ihn wird die Vorstandschaft überbringen.

Revierförster Markus Lechner sagte, man habe in Kammer in den Revieren Süd und Mitte die Weichen für die Zukunft richtig gestellt. Man könne eine sehr gute Naturverjüngung registrieren. Da die Holzpreise derzeit hoch seien, empfahl er den Waldbesitzern, jetzt zu ernten. Im Bereich Kammer seien nach wie vor große Teile des Waldes mit erntereifen Fichten bestockt, welche für Sturm, Schneebruch und Borkenkäferbefall besonders anfällig seien. Die Fördertöpfe des Staates seien gut gefüllt. Er berate die Waldbesitzer gerne über Fördermaßnahmen.

Die Maschinen der Jagdgenossen werden gut angenommen und größtenteils sorgfältig behandelt, sagte Martin Hackl, der für Peter Ober sprach, welcher bei der Genossenschaft für den Maschinenpark zuständig ist. Allerdings sei es um die Zahlungsmoral nicht allzu gut bestellt. Seinen Angaben zufolge müssten beim Klauenpflegestand mehr Einnahmen vorhanden sein, wenn man die Tage der Ausleihe zugrunde lege. Um die anfallenden Ausgaben und Einnahmen kalkulieren zu können, hat die Vorstandschaft einen Wirtschaftsplan erarbeitet. Er sieht Ausgaben von 6500 Euro und Einnahmen von 7500 Euro vor. Bei einer Enthaltung wurde der Plan von den Jagdgenossen angenommen.

Schuhbeck erinnerte an die Brennholzspenden für bedürftige Kammerer Bürger. Wer spenden will, solle sich bei Peter Parzinger oder Anna Jobst in Alterfing melden. Er forderte die Genossen auf, alte Wildzäune abzubauen und aus dem Wald zu entfernen. Der jährliche Kiestag sollte noch besser angenommen werden, damit die Waldwege in einem guten Zustand bleiben.

- K.O. -

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