Die Rippe hatte sie sich kurz nach der Deutschen Meisterschaft im September in Ruhpolding gebrochen. »Dadurch musste ich ein wenig mit dem Training aussetzen, ich konnte mit dem Oberkörper nicht ganz so viel trainieren. Ich habe mich da aber durchgesetzt und bin jetzt auf jeden Fall happy«, so die Vachendorferin vom SV Oberteisendorf, die sich freut, dass es mit der WM-Nominierung geklappt hat. »Ich bin auch froh, dass ich bisher in der Saison einige gute Ergebnisse hatte. Natürlich bin ich noch nicht ganz konstant, aber für das, was im Sommer passiert ist, bin ich ganz zufrieden.«
Aktuell bereitet sich das deutsche Team in Ridnaun auf die WM vor. »Dort machen wir einen Trainingsblock mit längeren Einheiten. Das bringt eine Grundlage für die anstehenden harten Rennen bei der WM. Wir nutzen das, um auch in eine gute mentale Form zu kommen, damit man bereit ist für Nove Mesto«, so Schneider, der es nach eigenen Worten in dem Südtiroler Ort »gut taugt«.
Für die Rennen bei der WM hat sie selber nicht ganz so große Erwartungen. Ihr fehlt der Podiumsplatz während der Saison. »Deswegen kann man das auch jetzt nicht erwarten. Ich möchte möglichst nahe an meine 100 Prozent kommen. Dann kann, glaube ich, was Gutes rauskommen. Ich möchte ein gutes Schießen zeigen und dann schauen wir, was möglich ist«, sagt die 26-Jährige und fügt hinzu: »Wenn ich richtig fit bin, kann ich auch läuferisch sehr gut mithalten.«
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Staffel, da gibt es für das deutsche Frauenquartett einen zweiten Platz aus dem letzten Jahr in Oberhof zu verteidigen. »Da würde ich gerne starten und den vierten Staffelplatz einnehmen. Ich habe ja in Ruhpolding gezeigt, dass ich gute Staffeln machen kann. Mit null Fehlern und einer guten Laufzeit habe ich echt ein gutes Rennen gemacht und hoffe, dass ich mich damit für die WM-Staffel empfohlen habe«, sagt Schneider.
Einen dritten Platz gab es für Deutschland in Ruhpolding. In Nove Mesto dürften Franziska Preuß, Vanessa Voigt und Janina Hettich-Walz gesetzt sein. Die Medaille von Oberhof zu verteidigen, wird schwierig, Favoriten gibt es viele – Norwegen, Schweden, Frankreich und Titelverteidiger Italien. »Ob wir da mitmischen, wird sich zeigen. Wir haben ein gutes Team und haben gute Chancen. Es ist auf alle Fälle ein riesiges Ziel, da mit einer Medaille heimzugehen.«
Vor einem Jahr drehte sich in der Mannschaft alles um die »Mutti« – Denise Herrmann-Wick war die dominierende Frau in der Mannschaft. In diesem Jahr fehlt sie. »Es ist eine Veränderung, weil sie nicht mehr da ist. Dafür haben wir jetzt Franzi Preuß. Sie ist ja auch schon älter und hat große Erfahrung. Vielleicht ist sie ein kleiner 'Mutti-Ersatz'. Die Rolle von Denise ist schwierig zu ersetzen. Trotzdem haben wir in der neuen Team-Konstellation auch unseren Spaß«, betont die 26-Jährige.
Nach der WM stehen für Sophia Schneider und ihre Kolleginnen noch drei Weltcups auf dem Programm. Zunächst der Klassiker in Oslo, danach geht es nach Soldier Hollow in den USA und nach Canmore in Kanad. »Das sind zwei neue Orte und da will ich auf alle Fälle dabei sein«, wünscht sie sich. SHu