Dabei gingen die Gäste sogar in Führung: Nach einem Ballgewinn bediente Sammy Schwarz in der Mitte Jonas Kronbichler, der links unten zum 0:1 traf (7. Minute). Doch die Freude wehrte nur kurz: Jordi Woudstra ging über links bis zur Grundlinie durch und legte an die Strafraumgrenze zurück, wo Lukas Riglewski nur noch einschieben musste – 1:1 (13.). Kurz darauf zielte Severin Müller nach einer Unstimmigkeit in der SVK-Abwehr am langen Pfosten vorbei (16.).
Dann klärte Luca Lukic auf der Linie, als Woudstra durchstach und Müller schon SVK-Torwart Egon Weber umkurvt hatte (28.). Auf der Gegenseite hätte Kronbichler die Kirchanschöringer in Führung bringen können, als er nach einem Fehlpass am langen Pfosten vorbeischlenzte (31.). Nach einem Freistoß war Heimstettens Kubilay Celik im Gewühl zum 2:1 zur Stelle (40.). Kurz vor dem Pausenpfiff kam es für die Kirchanschöringer noch schlimmer: Wieder ein langer Ball, Woudstra bedankte sich im Nieselregen alleine vor dem Tor – 3:1 (45.+1).
Nach der Pause wirkte der SVK bemüht, Kronbichler prüfte mit einem Schuss Torwart Moritz Knauf (47.), Felix Bischoff verfehlte mit einem beherzten Abschluss den Kasten nur knapp (54.). Der SVH dagegen spielte eiskalt und abgebrüht: Wieder ein langer Ball, die Chip-Hereingabe von rechts landete bei Celik, der Weber zum 4:1 tunnelte (60.). Wenige Zeigerumdrehungen später landete ein langer Ball bei Woudstra, der Riglewski sah und letzterer schob vor Weber zum 5:1 ein (63.).
Kirchanschöring blieb ohne Tor-Szenen, dagegen reagierte Weber bei einem Freistoß von Fabian Cavadias glänzend, als der die Kugel aus dem rechten Eck rettete (75.). Der eingewechselte Julian Galler verfehlte mit einem Weitschuss das SVH-Gehäuse nur knapp (77.). Der Pfosten rettete die Gäste nach einer Kombination von Woudstra über Müller und Reza Sakhi Zada (84.).
Das halbe Dutzend voll machten die Hausherren zur Freude der lautstarken Fans, als Filip Vnuk frei vor Weber auftauchte, aber die Kugel zu Woudstra abgab, der zum 6:1 einschob (90.).
»Der Start war noch optimal«, resümierte SVK-Trainer Thomas Leberfinger nach dem Schlusspfiff. Wenn man dann aber nach zehn Minuten aufhöre, Fußball zu spielen, und entscheidende Zweikämpfe verliere, werde es schwierig. Die vorher angesprochenen tiefen Läufe auf Woudstra, der den Ball festmachte, hätten die Gastgeber gut gemacht. Da »setzten wir uns nicht ab und gingen die Wege nicht mit«, kritisierte Leberfinger. Der SVH habe viel Qualität. »Wenn die mal ins Rollen kommen«, sei es schwierig zu verteidigen. »Heute haben wir mal richtig Schläge bekommen«, so der kurz angebundene Trainer. In den vergangenen Wochen hätten dem SVK alle auf die Schulter geklopft, »wie gut wir wären«. Sein Team sei heute aber auf dem Boden der Tatsachen gelandet, meinte Leberfinger. Und das sei »vielleicht gar nicht so schlecht«. Er lobte Weber, der verhindert habe, dass es noch schlimmer kam.
»Wir haben Kirchanschöring genau so erwartet«, erklärte Heimstettens Trainer Roman Langer. Er sah sogar die Führung als verdient an. Da habe er schon gedacht: »Die legen so los wie im Hinspiel.« Das hatte Kirchanschöring noch mit 5:1 gewonnen. Nach dem schnellen Ausgleich »waren wir so drin wie in den letzten Wochen«, lobte Langer. So mache es Spaß, »die Jungs geben Gas, entwickeln Wucht nach vorne«. Er sah das Ergebnis auch in der Höhe als verdient an. »Wir hätten noch ein, zwei Tore mehr machen können.«
SV Heimstetten: Knauf, Cavadias, Sakhi Zada, Woudstra, Celik (64. Vnuk), Lommer (72. Gebhart), Kehl (72. Heigl), Riglewski (68. Mauerer), Müller, Lindner, Ezeala.
SV Kirchanschöring: Weber, Dinkelbach (60. Schreiber), Kronbichler (60. Galler), Nicklas, Lobendank, Omelanowsky (78. Buxmann), Bischoff (60. Öllerer), Huber, Lukic (78. Auerhammer), Reiter, Schwarz.
Tore: 0:1 Jonas Kronbichler (7.), 1:1 Lukas Riglewski (11.), 2:1 Kubilay Celik (40.), 3:1 Jordi Woudstra (45.+1), 4:1 Kubilay Celik (60.), 5:1 Lukas Riglewski (63.), 6:1 Jordi Woudstra (90.).
Schiedsrichter: Patrick Krettek (Neuburg a. d. Donau/ SC Ried/Neuburg).
Zuschauer: 160. mw