Der erste gefährliche Flachschuss der Gäste aus dem Nördlinger Ries durch Bernd Rathgeber wurde zur Ecke abgefälscht (11.). Nach einer Flanke von rechts durch Thorsten Nicklas prüften die Hausherren per Kopf mit David Rosenstatter TSV-Torhüter Daniel Martin (17.). Dem folgte die Führung wie aus dem Nichts: Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld bediente Maxi Reiter auf rechts Manuel Omelanowsky, der zum 1:0 (35.) ins lange Eck traf.
Bis dahin waren die Gäste aus dem Ries das aktivere Team, allerdings ohne nennenswerte Abschlüsse. Für die Hausherren zog als nächstes Marco Schmitzberger von rechts in den Strafraum, dessen Schuss Schlussmann Martin wegboxen konnte (37.). Nach einem weiten Ball auf »Anschörings« Stürmer Jonas Kronbichler scheiterte dieser von links frei an Martin (42.).
Mit dem ersten Angriff nach der Pause schickte Omelanowsky Schmitzberger, der sich im Zweikampf durchsetzte, während Torwart Martin den Einschlag mit den Füßen parierte (47.). Kurz darauf kam Simon Gruber rechts ans Leder, legte sich die Kugel zu weit vor, kam elfmeterverdächtig im Zweikampf zu Fall, der Pfiff blieb jedoch aus (48.).
Die Gelb-Schwarzen klärten einen Kopfball von Nico Schmid auf der Linie nach einem Eckball (52.), wenig später zog Kronbichler nach einem langen Ball über links drüber (55.). Als nächstes klärte wieder Martin einen Omelanowsky-Schuss mit beiden Beinen (58.) und pflügte Sekunden darauf dem SVK-Stürmer das Leder vom Fuß. Kronbichler schoss erneut rechts am Pfosten vorbei (70.), einen langen Ball von Rosenstatter nutzte Dennis Hrvoic, scheiterte jedoch alleine vor Martin (71.). Ein Zuspiel von Nicklas sorgte schließlich für das 2:0, Kronbichlers folgender Drehschuss landete im kurzen Eck (76.).
Doch die Gäste aus dem Ries gaben sich nicht geschlagen. Nach einer Flanke von Alexander Schröter verfehlte Jens Schlüter per Kopf nur knapp (82.). Beim folgenden Eckball von Thomas Schmidt setzte Gruber das Leder per Kopf zum 2:1 in die Maschen (86.). Dem folgte ein langer Ball, Schröter köpfte das Leder an die Latte und Gruber musste den Abpraller nur noch abstauben - 2:2 (90.). »Mit dem Ergebnis können wir zufrieden sein«, meinte TSV-Trainer Daniel Kerscher, mit der Leistung war er es nicht. »Da können wir uns bei unserem überragenden Torwart Martin bedanken, er hat uns in sehr, sehr vielen Situation – 'Entschuldigung, den Arsch gerettet'.« Er sah einen »besseren SVK«, da wolle er auch nichts schönreden. Vom gesamten Spielverlauf her, »können wir nicht zufrieden sein.« Allerdings: Kerscher hatte seine Truppe übrigens nie aufgegeben, »gerade nach dem 2:1 weiß jeder, wie es im Fußball laufen kann. Zum Glück ist es uns gelungen, ich glaube immer an meine Mannschaft.«
Als Déjà-vu bezeichnete SVK-Trainer Thomas Leberfinger das Spiel. Vor zwei Wochen holten die »Anschöringer« gegen Landsberg unverdient einen Punkt. Dieses Ergebnis gegen Nördlingen bezeichnete er als »Wahnsinn, enttäuschend.« Der SVK hätte aufgrund der Chancen längst 4:0, 5:0 oder 6:0 führen müssen, »da müssen wir uns den Vorwurf machen, die Treffer nicht zu schießen.« Hinter jeder Situation müsse 100 Prozent Leistung stecken, »ansonsten reicht ein Standard, dass so eine Begegnung kippen kann.« Da habe Nördlingen Qualität mit Wucht. Dennoch: Nach dem schlechten Spiel in der vergangenen Woche sah Leberfinger »die Leistung der Mannschaft als überragend.«
SV Kirchanschöring: Weber, Obirei, Kronbichler (89. Schreiber), Nicklas (83. Krämer), Auerhammer, Omelanowsky (77. Dengel), Schmitzberger (69. Hrvoic), Huber, Rosenstatter, Reiter, Schwarz (70. Lobendank).
TSV 1861 Nördlingen: Martin, Rathgeber (61. Yildiz), Fiedler (61. Mielich), Gruber, Schüler, Bosch (46. Schmid), Schröter, Schmidt, Szabo, Taglieber (87. Reicherzer), Mayer.
Tore: 1:0 Omelanowsky (35.), 2:0 Kronbichler (76.), 2:1 Gruber (86.), 2:2 Gruber (90.).
Schiedsrichter: Lothar Ostheimer (TSV Sulzberg/Parsberg).
Zuschauer: 447. mw