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Nach einer gefühlten Ewigkeit von vier Jahren steht der heimische Motorrad-Profi Philipp Öttl mal wieder auf dem Podest: Rang 3 in Most. (Foto: Öttl Motorsport)

Endlich: Philipp Öttl rast aufs Podest

Endlich hat es Philipp Öttl wieder geschafft: Beim fünften Supersport-WM-Wochenende im tschechischen Most raste der heimische Motorrad-Profi nach vier Jahren zurück aufs Podest – Rang 3 im zweiten Rennen. Eine große Erleichterung für den Fahrer und sein Team nach schwierigem Saisonbeginn inklusive Sturz-Verletzung. »Wir haben einen deutlichen Schritt nach vorn gemacht«, freute sich Öttl nach seinem Bronzerang sichtlich berührt. Denn seine unbeschreibliche Geduld hat sich nach so vielen Rückschlägen endlich auch einmal bezahlt gemacht.


Der 29-jährige Feel Racing Ducati-Fahrer nahm im Autodromo Most bereits zweimal in der Supersport-WM und dreimal in der Superbike-Klasse an einem Rennen nahe der deutschen Grenze teil. Im Freien Training und in der Superpole war die Strecke zu Beginn nass und trocknete zum Ende nahezu auf. In beiden Trainings wurden am Ende die besten Zeiten mit Slicks gefahren. Philipp Öttl wechselte in der Superpole als Erster auf die profillosen Pneus und setzte dreimal in Folge die Bestzeit auf den tschechischen Asphalt. In den letzten drei Minuten rutschte er auf den 5. Startplatz zurück. Dennoch war er mit seiner Leistung unter den schwierigen Bedingungen zufrieden.

An den beiden Renntagen blieb’s trocken: Öttl startete gut ins erste Rennen und verbesserte sich sofort an die 4. Position, die er bis vier Runden vor Schluss absichern konnte. Doch dann hatte er mit erhöhtem Reifenverschleiß zu tun, brachte jedoch mit viel Kampfgeist Rang 7 ins Ziel. Nach anfänglicher Enttäuschung arbeitete der Ainringer mit seinem Team an Lösungen für das zweite Rennen, um bis zum Ende konkurrenzfähig zu sein.

Am nächsten Tag präsentierten sich die Bedingungen ähnlich: Philipp Öttl entschied sich für eine härtere Reifenmischung. Der Ducati-Pilot startete erneut gut, in der dritten Runde bremste er allerdings zu spät und fiel an die 7. Stelle zurück. Dennoch kam er mit den harten Reifen und der überarbeiteten Abstimmung bestens zurecht. Mit starken Zeiten und Konstanz übernahm Öttl sechs Runden vor Schluss Rang 2. Gegen zwei Konkurrenten kämpfte er nun um sein erstes Podium nach vier Jahren, damals in Jerez. Tatsächlich rauschte er dank einer beherzten Vorstellung nach 19 Runden als Dritter nur knapp hinter Can Öncü (Türkei) und Lucas Mahias (Frankreich) über den Zielstrich. Öttls Landsmann Marcel Schrötter wurde Vierter.

»Ich habe mich mit meiner Ducati sehr gut gefühlt«, meinte Öttl in seiner Bilanz. »Die Reifenwahl hat uns vor allem am Ende des Rennens geholfen. Trotz der härteren Mischung hatte ich zu Beginn nichts verloren und in den letzten Runden noch Reserven. Vor allem nach dem schwierigen Wochenende in Cremona bin ich sehr zufrieden.«

Mitte Juni geht's im italienischen Misano weiter. Zuvor testet Philipp Öttl zwei Tage auf dem Grand Prix- Kurs an der Adria. bit

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