Im Freien Training und im Qualifying belegte der 29-Jährige Rang 11. Dies entsprach nicht den Erwartungen des ehrgeizigen Ducati-Fahrers. Vor allem im Zeittraining war Öttls Ideal-Zeit um 0,4 Sekunden schneller, was ihm Startplatz 5 eingebracht hätte und sein wahres Potenzial zeigte. Somit musste der Ainringer aus der vierten Reihe in die beiden Rennen starten – keine optimale Ausgangsposition bei sehr geringen Zeitabständen.
Doch der WM-Pilot begann stark und kam rasch auf Platz 8 nach vorn. Nach der vierten Runde fuhr er zudem sieben Mal in Folge schneller als der Führende. Somit konnte Öttl die Spitzengruppe einholen und sich an die 7. Position verbessern. Doch dann unterlief ihm in der vorletzten Runde ein Fehler und er fiel noch an die 10. Stelle zurück, sein Rückstand auf Sieger und Lokalmatador Stefano Manzi betrug dabei lediglich fünf Sekunden.
Die sechstschnellste Rennrunde brachte Öttl in der Startaufstellung für das zweite Rennen in eine bessere Ausgangsposition, weil die neun schnellsten Zeiten für die nächste Reihung gewertet werden. Den Bewerb am Abschlusstag begann der Ainringer ebenfalls fulminant und reihte sich als Dritter ein. Eine Sechsergruppe setzte sich ab und kämpfte um die Podiumsplätze. Zwei Fahrer unterliefen bei dem hohen Tempo Fehler, sodass im Finale vier Piloten um den Sieg kämpften. Öttl verlor eine Position gerade, als das Rennen wegen eines Sturzes des führenden Stefano Manzi abgebrochen wurde. Da zwei Drittel der Distanz absolviert waren, gab es keinen Neustart. Somit blieb ihm der undankbare 4. Rang, lediglich 0,8 Sekunden hinter Sieger Can Öncü aus der Türkei.
»Das Wochenende habe ich mir selbst schwer gemacht, weil ich im Qualifying nur den 11. Startplatz schaffte. In den einzelnen Sektoren hat man gesehen, dass ich schnell genug bin, die perfekte Runde fehlte jedoch. In beiden Rennen passten die Rundenzeiten und die Konstanz. Doch bei der Aufholjagd im ersten Bewerb habe ich den Vorderreifen zu stark beansprucht. Mit dem besseren Startplatz und einen weiteren guten Start war es einfacher, sich in der Spitze zu behaupten. Schade, dass mir der Rennabbruch die Chance aufs Podium nahm.«
Von 11. bis 13. Juli geht die Supersport-WM im britischen Donington in ihre zweite Saisonhälfte. In der WM-Gesamtwertung liegt Philipp Öttl aktuell auf Rang 10 unter 29 gewerteten Fahrern. bit