Dies gelang besonders nachdrücklich Sophie Büscher, die sich in der stark besetzten Gewichtsklasse bis 57 kg sogar den Gesamtsieg holte. Sie zeigte im Fighting konstante Leistungen auf hohem Niveau. »Mein Ziel ist es, bei den nächsten World Games anzutreten. Beim Grand Prix hier in Paris kann ich wichtige Punkte für die Weltrangliste sammeln, denn nur die besten sechs (Anm. d. Redaktion: Athleten je Gewichtsklasse) dürfen bei den World Games 2025 in Chengdu (China) antreten«, hatte Büscher zuvor über ihre Motivation verlauten lassen. In der Gewichtsklasse - 57 kg hatte Büscher vier Kämpfe zu bestreiten. Ihre ersten beiden Auftritte gegen die Französin Audrey Bascans und gegen die Griechin Christina Chantzi konnte Büscher mit technischer Überlegenheit (Full Ippon) vorzeitig für sich entscheiden. Im dritten Kampf gegen die aktuelle Weltranglisten-Erste Genevieve Bogers aus den Niederlanden konnte Büscher mit einem deutlichen Punktevorsprung (19:9) ins Finale einziehen. Hier traf die Sportlerin des TSV Bergen auf die Dauerrivalin und Weltranglisten-Zweite Rebekka Dahl. Bei einem sehr spannenden und knappen Finale zeigte die Wertung ein 9:9-Unentschieden und nur noch fünf Sekunden Kampfzeit. Mit einem Handkantenschlag zum Kopf und einem seitlichen Fußstoß zum Körper der Gegnerin holte sich Büscher in den letzten fünf Sekunden den entscheidenden Punktevorsprung, womit sich Büscher die Goldmedaille sicherte.
Lissy Steils (Fighting, -63 kg) traf bei ihrem ersten internationalen Turnier auf die Weltranglisten-Vierte Liva Tanzer. Mit nur einem Jahr Wettkampferfahrung lieferte Steils eine beeindruckende Vorstellung gegen die Dänin, musste sich allerdings kurz vor Ende der Kampfzeit mit einem Full-Ippon vorzeitig geschlagen geben. In der zweiten Runde traf Steils auf die starke Judo-Kämpferin Marie-Flore Redegeld (Niederlande). Zunächst konnte Steils gut mithalten und ihre Gegnerin mit Faust- und Fußtechniken unter Druck setzen. In den letzten Sekunden musste sich Steils mit einem Wurf geschlagen geben, womit sie aus dem Turnier ausschied und auf Rang 13 gewertet wurde.
Auch Melanie Fredlmeier (-70 kg) zeigte eine starke Leistung, aber ohne erfolgreichen Ausgang. Sie geriet gleich an die World Games Siegerin von 2023, Juliana Ferreira. Gegen die Französin lag Fredlmeier gegen Ende der Kampfzeit nur um vier Punkte zurück, musste alles auf eine Karte setzen und voll angreifen. Darauf war Fredlmeiers Gegnerin taktisch eingestellt und konterte mit einer Wurftechnik, womit sich Fredlmeier mit Full Ippon geschlagen geben musste. Im zweiten Kampf gegen Julia Blawisch (Österreich) bewies Fredlmeier ein sehr gutes Distanzgefühl und konnte mit Fausttechniken einen Vier-Punkte-Vorsprung erarbeiten. Doch die Österreicherin konnte anschließend weitere Griffe und Würfe gegen Fredlmeier anbringen und holte sich noch den Sieg. Hierdurch schied auch Melina Fredlmeier vorzeitig aus dem Turnier aus und wurde als Neunte gewertet.
Wie gewohnt, trat das Bergener Vereinsmitglied Bianca Feichtlbauer in der Gewichtsklasse + 70 kg für ihr Heimatland Österreich an. Gegen die Französin Nathalie Fathi konnte Feichtlbauer einen Punktsieg (18:8) verbuchen. Im zweiten Duell gegen die Deutsche Laura Müller bekam es Bianca Feichtlbauer dagegen mit erheblich mehr Gegenwehr zu tun. Bei einem Unentschieden am Ende des spannenden Kampfes sprachen die Unterbewertungen der Schiedsrichter letztlich für die Deutsche. Anschließend konnte Feichtlbauer die Französin Perrine Hardy mit Fausttechniken gut auf Distanz halten und auch viele Wurfansätze verhindern. Dennoch sammelte Hardy über die Kampfzeit genügend Wertungen, die zu einem Punktsieg (23:8) der Französin führten, womit sich Feichtlbauer die Bronzemedaille sichern konnte.
Auf dem Weg zur Europameisterschaft haben sich Feichtlbauer und Büscher sehr gut präsentiert. Sie konnten die Trainingsinhalte der vergangenen Wochen und Monate stark umsetzen. Nach der mäßig erfolgreichen EM 2023 für Sophie Büscher war dies somit ein klarer Fingerzeig an die Konkurrenz, dass sie zurück ist. Jetzt werden die Athleten des TSV Bergen nochmal alles geben und die letzten Wochen bis hin zur EM bestmöglich nutzen. Sie freuen sich schon sehr auf die Heim-EM vom 23. bis 26. Mai in Gelsenkirchen. WaS