Rund 150 Fans begleiteten Übersee nach München und sorgten gemeinsam mit dem lautstarken Laimer Anhang für eine atemberaubende Atmosphäre. Die Kulisse war beeindruckend, emotionsgeladen. Doch die Stimmung von den Rängen übertrug sich nicht auf das Feld: Übersee wirkte nervös, fahrig und blieb hinter den Erwartungen zurück.
Schon in der ersten Halbzeit geriet der TSV früh ins Hintertreffen. Die Abwehr fand keinen Zugriff auf das variable Angriffsspiel der Hausherren, im eigenen Angriff fehlten Tempo, Präzision und Konsequenz. Die Folge: ein 10:18-Rückstand zur Pause. Dass es nicht noch deutlicher wurde, lag auch an der sehr soliden Torhüterleistung der Überseer – der Schlussmann war in vielen Situationen zur Stelle, parierte freie Würfe und verhinderte einen früheren Knockout.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Leistung der Überseer Torhüter auf konstant gutem Niveau. Mehrere starke Paraden hielten die Hoffnung auf ein Comeback am Leben, doch die Feldspieler konnten daraus kein Kapital schlagen. Viel zu oft scheiterte man im Angriff am Aluminium oder am ebenfalls stark aufgelegten Laimer Torwart, während die Defensive weiterhin Lücken offenbarte. Trotz einzelner Aufbäumversuche fand Übersee nie wirklich ins Spiel zurück und verlor letztendlich verdient mit 21:31.
Neben der eigenen Situation richtet sich der Blick des TSV Übersee nun auch in die übergeordnete Liga. Dort muss HT München am kommenden Wochenende sein Spiel gegen den FC Bayern Handball gewinnen, um nicht als direkter Absteiger festzustehen.
Gelingt HT ein Sieg, ist die Relegation aus aktueller Sicht sehr wahrscheinlich. Das wiederum würde bedeuten, dass aus der Bezirksoberliga lediglich drei Mannschaften direkt absteigen – und Übersee die Klasse unter Umständen doch noch halten könnte. Klar ist jedoch: Übersee muss sein letztes Saisonspiel zu Hause gegen den TSV EBE Forst United am Samstag (17 Uhr) unbedingt gewinnen. Gleichzeitig hofft man auf Schützenhilfe aus Rosenheim, wo München Laim beim bereits feststehenden Tabellenletzten antreten muss. Punktet Laim dort nicht und Übersee gegen Ebersberg schon, könnte das den Klassenerhalt bedeuten.
Unabhängig vom Ausgang will sich der TSV Übersee im letzten Heimspiel aber auch für die grandiose Unterstützung über die gesamte Saison hinweg bedanken – sowohl in heimischer Halle als auch auswärts. Die Mannschaft möchte sich mit einer kämpferischen und engagierten Leistung versöhnlich präsentieren und gemeinsam mit den Fans ein starkes sportliches Zeichen setzen.
Für Übersee spielten: Lukas Huber (Tor), Bernhard Reichl (Tor), Florian Höllmüller (9), Moritz Angerer (3), Andreas Reichl (2), Christoph Höllmüller (2), Gerhard Raffke (2), Rene Friedrich (1), Martin Krutzenbichler (1), Fritz Berg (1), Florian Laufenböck, Valentin Haßlberger, Matthias Ladner und Josef Sichler. fb