»Die ersten 20 Minuten gehörten uns«, konstatierte Schönaus Coach Tom Meissner im Anschluss durchaus korrekt. Stefan Weinbuch hatte einen ersten guten 20-Meter-Freistoß vom Stapel gelassen, Töpel parierte sicher (17.). Im direkten Gegenzug hätte Tilman Russegger völlig frei vor dem stark reagierenden Gästeschlussmann Christian Thurner die Führung erzielen müssen (18.). Die wenigen Zuschauer – bei ungemütlichem Wetter fanden keine 100 Hartgesottene den Weg in die Au – befürchteten zu Beginn, Reichenhall könnte einen ähnlich harmlosen Auftritt wie jüngst gegen Hammerau (0:1) hinlegen. Denn die Schönauer blieben durch einige Standards durchaus gefährlich. Doch die Männer in Gelb-Schwarz fingen sich und rissen die Spielkontrolle an sich. Gleichwohl blieben großartig notierenswerte Aktionen aus. Selbst das 1:0 nach einer knappen halben Stunde entsprang keiner allzu aussichtsreichen Gelegenheit: Doch aus dem Gewühl kam Ismet Bytyqi plötzlich zum Abschluss ins kurze Eck (29.) – das erste Tor des im Herbst verletzt pausierenden Stürmers in diesem Jahr. Die Platzherren blieben jetzt dran, Russegger wurde gerade noch abgeblockt (35.). Das für die Kantsperger-Crew etwas beruhigendere 2:0 fiel noch in Durchgang eins: Freistoß Dani Haas von Linksaußen, die Kugel rauschte durch alle Strafraum-Insassen an den zweiten Pfosten, dort stand Innenverteidiger Felix Baueregger völlig frei und staubte aus kurzer Torentfernung ab (41.).
Im zweiten Durchgang ging’s hin und her, doch beide Teams vermochten es lange Zeit nicht, prickelnde Strafraumszenen zu kreieren. Für Reichenhall, das mit dem verletzten Arber Tafilaj lediglich auf einen Akteur verzichten musste, war das 2:0 zwar ein gefährliches Zwischenergebnis, doch die Gäste aus dem Alpenstadion blieben offensiv viel zu harmlos. »Nach vorn fehlt uns momentan einfach die Durchschlagskraft«, meinte Tom Meissner dann auch im Anschluss frustriert. Bis zum ersten halbwegs gefährlichen Torschuss in Hälfte zwei dauerte es bis in die 88. Minute: Der auf TSV-Seite eingewechselte Michael Birawsky zog ab, rauschte dabei noch hart mit SG-Verteidiger Florian Popp zusammen, das Leder rollte um einen Meter am zweiten Pfosten vorbei. Zwei Minuten drauf hätte der ebenfalls später gekommene Sebi Mayer das 3:0 machen müssen, völlig frei vor Thurner verzog er haarscharf rechts vorbei (90.).
In der Nachspielzeit passierte nichts mehr, die Kurstädter feierten ihren achten Saisonsieg. Die personell arg strapazierten Schönauer mussten dagegen ihre dritte Niederlage in Folge sowie ihr viertes Spiel ohne eigenes Tor verkraften – Reichenhall kam mittlerweile bis auf zwei Zähler dran. Keine Diskussionen gab’s um den souverän leitenden Referee Ronny Schmidt vom TSV Emmering.
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