»Trotz zweier schwieriger Jahre und vielen Einschränkungen und Unabwägbarkeiten haben wir keinen nennenswerten Mitgliederrückgang zu verzeichnen und können zuversichtlich in die Zukunft blicken«, freute sich Vorsitzender Bernhard Kübler zu Beginn der Jahreshauptversammlung des Skiverbands Chiemgau im Siegsdorfer Festsaal.
Neben einigen Ehrungen und den Rückblicken war dabei die Neuwahl einer Schatzmeisterin ein Hauptpunkt der Versammlung. Nachdem Helga Hofer das wichtige Amt aufgrund von coronabedingten Verschiebungen bereits kommissarisch ausgeführt hatte, konnte nun eine Nachfolgerin präsentiert werden.
Die 51-jährige Bankkauffrau und Betriebswirtin Andrea Niehage, die seit einigen Jahren in Ruhpolding lebt und als begeisterte Wintersportlerin gilt, konnte krankheitsbedingt nicht zur Versammlung kommen, bekundete aber über eine Video-Zuschaltung ihre Bereitschaft, bei einer positiven Abstimmung in die großen Fußstapfen ihrer Vorgängerin zu treten. Daraufhin wählten sie die Delegierten der anwesenden Vereine einstimmig zur Nachfolgerin von Hofer, die zuvor zum letzten Mal einen trotz vieler Komplikationen beim Austausch der drei Verbandsbusse positiven Kassenbericht vorgelegt hatte.
Zu Beginn der Versammlung hatte der Geschäftsführer des Bayerischen Skiverbands (BSV), Wolfgang Weißmüller, einen informativen Einblick in die Arbeit des BSV und seiner Angebote für die Vereine und Trainingsgruppen gegeben. Er lobte dabei besonders die ausgezeichnete Vernetzung des Chiemgaus mit dem Verband durch die Arbeit von Romy Groß-Angerer (Sportwartin Langlauf), die sich auch als Vorstandsmitglied im BSV engagiert.
Nachdem die Vorstandschaft um Bernhard Kübler einen umfangreichen Jahresrückblick aller Abteilungen und Sparten als farbige und informative Broschüre aufgelegt hatte, beschränkten sich die Sportwarte Romy Groß-Angerer (Langlauf), Hans Rambold (Biathlon), Sebastian Schöndorfer (Snowboard), Sebastian Schwarz (Skisprung) und Richard Holzner als Vertreter des verhinderten Alpin-Sportwarts Marcus Kreidl darauf, auf die bevorstehende Saison und ihre Höhepunkte zu blicken.
Bei den Skispringern steht dabei mit der 55. Mini-Vierschanzentournee dem Verband ein Jubiläum ins Haus. Die beliebte Nachwuchsveranstaltung ist nicht nur die älteste, sondern auch erfolgreichste Nachwuchsveranstaltung Deutschlands, seit 2008 wird sie zusammen mit dem Inngau-Verband durchgeführt und ist mittlerweile auch für Gastspringer aus anderen Regionen geöffnet.
Vorsitzender Bernhard Kübler ging in seinem kurz gehaltenen Jahresfazit auf die großen Erfolge der Chiemgauer Sportler im vergangenen Winter mit den Medaillen der Skispringer bei den Olympischen Spielen in Peking und den Weltmeisterschaften sowie dem Gewinn des Gesamtweltcups von Ramona Hofmeister im Snowboard ein. Aber auch die Medaillenflut bei den Junioren-Weltmeisterschaften im Biathlon mit Lisa Spark, Iva Moric und Marlene Fichtner sowie die hervorragenden Platzierungen des Nachwuchses bei den Deutschen Meisterschaften in allen Sparten stellte er stolz heraus.
In diesem Zusammenhang lobte Kübler auch den guten Zusammenhalt der Vereine im Verband und das große Engagement der haupt- und ehrenamtlichen Trainer und Betreuer. Das neue Trainerkonzept in Zusammenarbeit mit dem BSV habe nach drei Jahren erste Erfolge gezeigt und soll nun auch im Langlauf umgesetzt werden. Nach der finanziellen Konsolidierung des Verbands werde man an den Ausbau der digitalen Arbeit gehen, um die tägliche Arbeit der Betreuer und Helfer künftig unbürokratischer und einfacher zu gestalten.
Seinen Dank an die Sponsoren des Skiverbands Chiemgau, die den Verband auch in wirtschaftlichen schwierigen Zeiten nicht im Stich gelassen haben, bekräftigte der Leiter der Kreissparkasse Berchtesgadener Land, Dr. Michael Schürz. Er übergab einen Spendenscheck über 2500 Euro und stellte zudem eine weitere zusätzliche Förderung für den Langlaufsport in Aussicht. Kübler lobte aber auch die unermüdliche Arbeit der Vereine an der Basis und im Trainingsbetrieb als Fundament der Erfolge des Skiverbands Chiemgau.
Der stellvertretende Landrat Sepp Kohnhäuser, sein Berchtesgadener Kollege Helmut Fürle und Helmut Heigermoser, stellvertretender Vorsitzender des BLSV-Kreisverbands Traunstein, waren sich einig: Die Vereine mit ihrer engen und unkomplizierten Zusammenarbeit sind Fundament und Basis der sportlichen Erfolge und der Jugendarbeit. Lobend wurden auch noch die Hilfsaktionen der »Athletes for Ukraine« erwähnt. Zudem gab es auch noch einige besondere Ehrungen.
Einsatz im Ehrenamt gewürdigt
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Skiverbands Chiemgau (SVC) im Siegsdorfer Festsaal konnten Vorsitzender Bernhard Kübler und sein Stellvertreter Sebastian Schwarz gleich dreimal die Silberne Ehrennadel des SVC an verdiente Funktionäre überreichen.
In einer sehr persönlichen Laudatio hob Romy Groß-Angerer die jahrzehntelange erfolgreiche Arbeit von Martin Werner aus Aising-Pang hervor. Werner war über viele Jahre Sportwart für Langlauf im Inngau und im Bayerischen Skiverband (BSV) und hat mit Tobias Angerer das Jugendteam »Langlauf Südostbayern«, in dem Langlauftalente von 16 bis 23 Jahren betreut und gefördert werden, sowie den dazugehörigen Förderverein ins Leben gerufen. Viele heutige Trainer haben ihr Handwerk bei ihm gelernt, aber auch erfolgreiche Sportler wie Markus Knopf oder Anian Sossau sind durch seine Arbeit vorwärts gekommen.
Auch für die Einbindung der Inngauer Nachwuchsläufer in die Bioteaque-Langlauf-Tournee war »Martin für alles« verantwortlich. »Seine Geradlinigkeit, seine Ehrlichkeit und seine Visionen werden uns fehlen«, bedauerte Romy Groß-Angerer den Rückzug des beliebten Trainers und Organisators und überreichte ihm zusammen mit Bernhard Kübler das Ehrenabzeichen des Verbands in Silber.
»Der Berchtesgadener Udo Maier ist seit über 30 Jahren das Gesicht der Nachwuchsarbeit bei den Skispringern und eine wichtige Stütze und unermüdlicher Helfer bei den Skisprung-Wettbewerben!«, freute sich Sportwart Sebastian Schwarz über die Ehrung für den verdienten Helfer und Organisator aus Berchtesgaden, der ebenfalls die Silberne Ehrennadel erhielt.
Bernhard Kübler blieb es dann vorbehalten, diese Ehrennadel auch der scheidenden Schatzmeisterin Helga Hofer anzustecken. Helga Hofer war in den vergangenen 15 Jahren als Schatzmeisterin, zuerst beim SC Hammer und dann auch beim Skiverband Chiemgau, tätig und hat sich mit ihrer freundlichen und geradlinigen Art der Arbeit großen Respekt erarbeitet.
»Auch wenn ich manchmal bei schwierigen Situationen des Verbands schlaflose Nächte hatte, war es eine sehr schöne Zeit«, betonte Hofer und freute sich ebenso wie die beiden anderen Geehrten über die Anerkennung ihrer ehrenamtlichen Arbeit und die Unterstützung der Vereine und der hauptamtlichen Trainer.
FK