Der Waginger Erfolgstrainerin Susi Barmbichler gelang mit ihren Schützlingen ein beeindruckender Triumph, der nicht nur in die Vereinsgeschichte des TSV eingeht, sondern auch in der Deutschen Turnliga für großes Staunen gesorgt hat. In Nürtingen (Stuttgart) gingen die Wagingerinnen nach zwei vorherigen Siegen als klarer Favorit in die zweite Saisonhälfte. Am Startgerät, dem Sprung, zeigten Emma Pregenzer und Sonja Fischer gute Jurtschenko-Sprünge, während Kathi Gschiel, Sophia Kuhdorfer und Anna Geiselbrecht ihre Tsukaharas – wie gewohnt – perfekt in den Stand setzten. Am Stufenbarren konnte der Vorsprung gegenüber der Konkurrenz um drei Punkte ausgebaut werden.
Besonders Sonja Fischer, Kathi Gschiel und Anna Geiselbrecht zeigten schwierige Elemente mit Holmwechsel. Zurück aus der Verletzungspause sicherten Emma Pregenzer und Alina Hofmann das Team mit sauberen Übungen ab. Am Schwebebalken bewiesen vor allem Gschiel, Fischer und Hofmann Nervenstärke und brachten ihre schwierigen Übungen mit verschiedenen Salti vorwärts und rückwärts ohne einen Sturz durch. Pregenzer und Geiselbrecht wurde die schmale Breite von nur 10 cm zweimal zum Verhängnis. Doch aufgrund ihrer hochwertigen Elemente hatten sie eine hohe Schwierigkeitsnote, was ihnen trotz der Ausführungsfehler dennoch zu guten Wertungen verhalf.
Am letzten Gerät, dem Boden, versuchte man, die Kampfrichter mit ausdrucksstarken Übungen zu begeistern. Fischer, Gschiel und Pregenzer zeigten schöne Doppelsalti sowie mehrfache Schrauben.
Leni Steinbeißer erreichte hier mit 11,45 Punkten ihre persönliche Bestleistung. Mit Ausnahme des Sprungs gewannen die TSVler alle Geräte für sich. Am Ende standen 178,75 Punkte auf dem Konto zu Buche: Das waren 8,15 Zähler Vorsprung auf den SV Hülben, welcher an diesem Tag Platz mit 170,70 Punkten Zweiter wurde. Der 3. Platz ging an den TV Kempten mit 170,20 Zählern. Der vorherige Tabellenzweite und damit stärkste Verfolger des TSV Waging, der VfL Kirchheim unter Teck, erwischte keinen guten Tag und landete auf dem letzten Platz. In der inoffiziellen Einzelwertung erreichten Kathi Gschiel Platz 2 und Sonja Fischer Platz 3.
Durch den Erfolg in Nürtingen gingen weitere 14 Tabellenpunkte an Waging, womit man nach drei Wettkampftagen auf 42:0 Punkte kommt. Dahinter folgen mit je 24:18 Tabellenpunkten der SV Hülben sowie das Turnteam Schwaben. Da es auch beim letzten Wettkampftag in Esslingen maximal 14 Tabellenpunkte für einen Sieg gibt, ist der TSV auch rechnerisch nicht mehr einzuholen. Noch vor dem Saisonfinale steht damit fest: Waging hat den direkten Aufstieg in die 2. Bundesliga vorzeitig sicher.
Als dieses Ergebnis verkündet wurde, gab es kein Halten mehr: Jubel, Tränen und pure Emotion machten sich sowohl bei Trainerin Susi Barmbichler und Athleten sowie den mitgereisten Waginger Fans breit, denn mit dieser Überraschung hatte niemand gerechnet. Nun kann das Team zwar entspannt am Sonntag (14.30 Uhr) in Esslingen antreten. Allerdings wollen die Turnerinnen dort nochmals beweisen, dass sie die verdienten Aufsteiger sind. fb


