Beide Mannschaften werden dabei auch das Ergebnis des Freitagabendspiels im Hinterkopf haben. Denn bereits heute um 19 Uhr empfängt Spitzenreiter FC Bischofswiesen (22) den TSV Petting (12./9) und wird alles daran setzen, den frisch eroberten Spitzenplatz am 10. Spieltag zu verteidigen.
»Beim FC Bischofswiesen erwartet uns ein absolutes Bonusspiel«, meint Pettings Sportlicher Leiter Simon Singhammer. »Hier sind die Rollen klar verteilt.« Schließlich trifft die zweitschlechteste Offensive – Petting gelangen bisher erst zehn Treffer, weniger hat nur Schlusslicht SC Vachendorf (neun) erzielt – auf die zweitstärkste Defensive: Bischofswiesen hat erst zwölf Gegentreffer kassiert und damit einen mehr als der FC Hammerau.
Beide Mannschaften trafen zuletzt auf einen direkten Konkurrenten. Doch während Bischofswiesen sich gegen Surheim deutlich mit 4:0 durchsetzte, verlor Petting das Heimspiel gegen die SG Schönau mit 0:2 und hat nur noch einen Punkt Abstand zu einem sicheren Abstiegsplatz. »Die Niederlage war bitter, aber nicht unverdient«, gibt Singhammer zu. Allerdings soll sich das wieder ändern: »Die letzten vier Spiele wollen wir unbedingt noch punkten«, so Singhammer, bevor es nach dem 13. Spieltag Anfang November in die Winterpause geht. Personell sei der TSV allerdings »sehr eng aufgestellt«.
Solche Probleme hat der TSV Bergen vor dem Spitzenspiel nicht. »Personell sieht es ordentlich aus. Trotz einiger kleinerer Blessuren können wir auf einen breiten Kader zurückgreifen«, berichtet Lucas Meier. »Die gute Trainingsbeteiligung und der Teamgeist sorgen dafür, dass alle bereit sind, ihren Teil beizutragen. Nach den beiden klaren Siegen gegen Kammer (6:1) und in Kirchanschöring (5:1) gehen wir mit breiter Brust in die Partie.« Die Erfolge hätten für zusätzliches Selbstvertrauen gesorgt. »Wir wissen, dass wir mit jeder Mannschaft in der Liga mithalten können – und genau das wollen wir am Wochenende wieder zeigen.«
Trotzdem nimmt der TSV die Begegnung nicht auf die leichte Schulter: »Die Mannschaft ist topmotiviert, weiß aber auch, dass Surheim ein anderes Kaliber ist«, betont Meier. »Wir erwarten ein intensives Spiel, in dem wir von Beginn an konzentriert und kompakt stehen müssen. Surheim wird sicher alles daran setzen, um wieder an die Tabellenspitze zu springen. Entsprechend müssen wir dagegenhalten und unsere eigenen Stärken einbringen.«
Die Tabellensituation spielt für Bergen dabei keine große Rolle. »Wir schauen von Spiel zu Spiel und wollen einfach das Maximum aus jeder Partie herausholen«, erklärt Meier. »Dass wir aktuell oben mitmischen, ist natürlich eine schöne Momentaufnahme und zeigt, dass unsere Arbeit Früchte trägt.«
Allerdings sitzt Bergen die Konkurrenz im Nacken. Doch beide Verfolger stehen sich im direkten Duell am Sonntag um 14 Uhr gegenüber, wenn der FC Hammerau (5./15) Gastgeber für den SV Kirchanschöring II (4./16) ist. Beide Mannschaften haben zuletzt zwei Niederlagen hintereinander kassiert und wollen nun wieder zurück in die Erfolgsspur. Denn sonst schmilzt der Vorsprung auf das Tabellenmittelfeld noch weiter.
Dort warten gleich vier punktgleiche Mannschaften auf ihre Chance, zu der Spitzengruppe aufzuschließen. Im direkten Duell stehen sich am heutigen Samstag um 14 Uhr der SV Laufen (9./12) und die DJK Kammer (7./12) in Laufen gegenüber. Die Gäste haben in dieser Saison bereits 27 Gegentreffer kassiert – die zweitmeisten der Liga nach Schlusslicht Vachendorf (30). Sie sind nach dem jüngsten 5:0-Sieg des SV Laufen gegen die Vachendorfer also gewarnt.
Der Tabellenletzte (14./0) setzt weiter alles daran, mit dem ersten Saisonsieg für den Umschwung zu sorgen und hofft auf ein Erfolgserlebnis beim SV Leobendorf (6./12). Anpfiff ist am Sonntag um 14 Uhr. »Die Niederlage gegen Laufen war sehr bitter, weil wir überhaupt keine Chance hatten und komplett verdient in der Höhe verloren haben. Das hatten wir uns anders vorgestellt«, blickt Vachendorfs 2. Fußball-Abteilungsleiter Thomas Klauser zurück. »Gegen Leobendorf müssen wir besser verteidigen und aus einer kompakten Defensive versuchen, in unser Spiel zu finden und zielstrebig unsere Angriffe durchziehen.«
Die Situation als schon ein wenig abgeschlagenes Schlusslicht ohne Punkte sei für die Mannschaft nicht leicht, berichtet Klauser. »Wir sind in gewisser Weise auch ratlos, wie wir uns nun aus dieser Situation befreien können.« Trotz allem bleiben die Vachendorfer aber optimistisch: »Wir glauben an unser Potenzial und wissen, dass wir nun eben noch mehr arbeiten müssen, um endlich die ersten Punkte einzufahren«, betont der 2. Abteilungsleiter. Auch personell sei die Situation allerdings nicht ganz einfach, da der SCV einige angeschlagene Spieler hat, bei denen sich erst kurzfristig entscheidet, ob sie spielen können. »Wir hoffen, dass alle bis Sonntag fit werden und wir eine schlagkräftige Elf auf den Platz bringen«, bleibt Thomas Klauser zuversichtlich.
Ebenfalls im Tabellenmittelfeld steht der TSV Bad Reichenhall (8./12), der am Samstag um 15 Uhr zum Derby beim ASV Piding antritt. Die Gastgeber warten nun bereits seit fünf Spielen auf einen Erfolg, der einzige Saisonsieg war ein deutliches 6:1 gegen den SV Laufen. Dennoch ist Piding inzwischen auf den vorletzten und damit einen sicheren Abstiegsplatz gerutscht, während Bad Reichenhall eine ausgeglichene Bilanz von drei Siegen, drei Unentschieden und drei Niederlagen vorweist – in Piding soll nun ein weiterer Erfolg dazukommen.
Sollte Piding jedoch einen Heimsieg feiern, könnte sich der ASV aus dem Tabellenkeller befreien. Ein Vorteil dabei ist auch, dass sich zwei Mannschaften in seiner Reichweite im direkten Duell gegenüberstehen: Die SG Schönau (11./9) ist am Samstag um 14 Uhr Gastgeber für die SG Inzell/Weißbach (10./10), die nach zwei Unentschieden am Stück – am vergangenen Wochenende gab es ein 1:1 gegen Piding – gerade noch vor den Relegationsplätzen rangiert. jom