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Bei der Jahreshauptversammlung der Werbegemeinschaft Traunstein wurde die Vorstandschaft neu gewählt. Unser Foto zeigt (von links): Schatzmeister Markus Schlaffner, die stellvertretende Vorsitzende Scarlett Gnad, den Vorsitzenden Thomas Miller, Schriftführerin Angela Huber sowie die Beisitzer Wolfgang Fegg und Ernst Haider.

Thomas Miller bleibt Vorsitzender

Traunstein. Keine Veränderungen in der Vorstandschaft gab es bei den Neuwahlen der Werbegemeinschaft Traunstein bei der Jahreshauptversammlung im Brauereiausschank Schnitzlbaumer: Vorsitzender bleibt Thomas Miller, Stellvertreterin Scarlett Gnad, Schatzmeister Markus Schlaffner, Schriftführerin Angela Huber. Ergänzt wird die Vorstandschaft durch die Beisitzer Ernst Haider und Wolfgang Fegg. Martin Schweiger und Peter Faßbender bleiben Kassenprüfer.


»Auch im abgelaufenen Jahr war die Werbegemeinschaft wieder sehr aktiv«, sagte Miller in seinem Jahresrückblick. Er nannte drei verkaufsoffene Sonntage, die Verteilung von rund 2000 Stiefmütterchen im April mit Unterstützung der Gärtnerei Fegg-Dobiasch und die zweite Auflage des Traunsteiner Stadt- und Einkaufsführers. Ferner wies er auf die Traunsteiner Rosentage, das Engagement bei der »Truna«, die Herausgabe des Märchen-Schoko-Adventskalenders zu Weihnachten und das traditionelle »Ganserlessen« hin. »Im März veranstalteten wir außerdem eine mit 100 Teilnehmern gut besuchte Diskussionsrunde zum Thema Aventura.«

Werbegemeinschaft hat 111 Mitglieder

Im September habe man eine Veranstaltungs-GmbH gegründet, die zu 100 Prozent im Besitz der Werbegemeinschaft sei und künftig für diese großen Veranstaltungen wie die Traunsteiner Rosentage organisiere. »Wir als Werbegemeinschaft haben die Bewerbung der Stadt für eine Landesgartenschau sozusagen aufs Tablett gehoben«, sagte Miller. Vor wenigen Tagen habe die Stadt ihre Bewerbungsunterlagen für die Ausrichtung der Landesgartenschau 2022 abgegeben.

»Seitens der Vorstandschaft wurden noch viele weitere Termine für die Werbegemeinschaft ehrenamtlich wahrgenommen und die Interessen der Mitglieder in vielen Gesprächen und Verhandlungen vertreten«, ergänzte Schriftführerin Angela Huber. Aktuell gebe es 111 Mitglieder.

Im Ausblick mahnte Miller, man solle sich nicht auf Erfolgen ausruhen, sondern immer wieder nach Wegen suchen, wie man seine Arbeit verbessern könne. Trotz der sehr gut funktionierenden Handelsstruktur in Traunstein gebe es Punkte, an denen man ansetzen könne. So sah Miller Handlungsbedarf beim Christkindlmarkt. »Wir müssen wieder weg vom Image eines – ich sage es etwas überspitzt – 'Fress- und Saufmarktes' und wieder hin zu einem wirklichen Christkindlmarkt, bei dem Kunsthandwerk und weihnachtliche Angebote im Vordergrund stehen.« Dabei dürfe auch die Verlegung an einen anderen Platz kein Tabu sein.

Ein weiteres Thema sei die Entwicklung des großflächigen Einzelhandels am Stadtrand. »Dabei geht es uns keineswegs um die Verhinderung irgendeines Ansiedlungsprojektes, son-dern schlicht und einfach darum, bei der Ausweisung von Einzelhandelsflächen auf die gewachsenen Strukturen der Stadt zu achten.« Bevor man neue Flächen ausweise, sollten erst die vielen Leerstände in der Stadt belegt werden, forderte er.

Städte und Gemeinden gäben viel Geld zur Belebung der Orts- und Stadtzentren aus. Dies sei aber verlorenes Geld, wenn gleichzeitig an den Ortsrändern für wenige multinationale Konzerne Flächen in bester Lage ausgewiesen würden. Bei der Forderung der Politik nach einem Umdenken im Einkaufsverhalten und nach einem Zurück zu mehr regionalen Produkten sollten Reden und Handeln im Gleichklang gehen.

Traunsteiner Rosentage von 13. bis 15. Juni

Die Vorbereitungen für die Traunsteiner Rosentage vom 13. bis 15. Juni liefen schon, fuhr Miller fort. Alle Standplätze seien vergeben. Man musste sogar über 50 Bewerber aus Platzgründen ablehnen. »Die Rosentage haben es uns ermöglicht, in einem bisher nicht ge-kannten Ausmaß Werbung für unsere Einkaufsstadt zu machen. Weit über unsere Region hinaus bis nach Österreich haben wir dank der Rosentage die Möglichkeit, unsere schöne Stadt bekannt zu machen«. Es seien auffallend viele österreichische Besucher nicht nur auf dem Ausstellungsgelände, sondern auch beim Einkaufen in den Geschäften gewesen. »Bei den Rosentagen 2014 erwarten wir, gutes Wetter vorausgesetzt, wieder zwischen 18 000 und 20 000 Besucher.« Vor allem am verkaufsoffenen Sonntag wolle man die Straßen in der Innenstadt mit Aktionen beleben.

Oberbürgermeister Manfred Kösterke wies auf die guten Zahlen für den Einzelhandel hin. Die Zentralitätskennziffer in Traunstein lag 2013 bei 284,7 Prozent. Dies sei kein Grund, sich auszuruhen, weil die Handelslandschaft in tief greifenden Veränderungen stecke, weil beispielsweise das Internet den Zeitgeist der Kunden treffe. »Ich weiß sehr gut, dass riesige Einzelhandelskonglomerate mit Sogwirkung auf der grünen Wiese Gift für eine blühende Innenstadt sind«, so Kösterke.

Man habe erkannt, dass man etwas tun müsse, damit der Kunde in die Innenstadt komme. Das Einkaufen müsse ein echtes Erlebnis für die ganze Familie sein. Kösterke fragte, ob einzelne Einkaufstage wie Lindl- und Blattl-Sonntag oder Rosentage ausreichen. »Ich glaube, Traunstein hat noch ein viel größeres Potenzial als Einkaufszentrum des Chiemgaus und darüber hinaus.«

Deshalb habe die Stadt auch gleich zugestimmt, sich um die Landesgartenschau 2022 zu bewerben. Dabei gehe es nicht nur um eine Blumenschau, sondern darum, die Stadt für ihre Menschen noch liebens- und lebenswerter zu machen. Wenn die Stadt die Gartenschau nicht bekomme, mache man das Gleiche mit einem integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept. Die Nord-Ost-Umgehung, die Aufwertung des Bahnhofs, die Förderung von 400 neuen Wohnungen vor allem in der Innenstadt gehörten schon zur Stärkung des Zentrums. »Wo keine Staus sind, wo ich bequem hinkomme, wo ein ruhiges Ambiente gegeben ist, wo ich es von der Wohnung zu Fuß nicht weit habe, da kaufe ich gerne ein«, so Kösterke.

»Mittelständische Firmen und Handwerker«

Der Stadtratsbeschluss, in Haslach westlich der Hochstraße ein Gewerbegebiet auszuweisen, sei kein Widerspruch, denn dort solle kein Einzelhandel und schon gar kein Aventura entstehen. »Dort sollen vielmehr mittelständische Firmen und Handwerker, deren bisheriger Standort keine Entwicklung mehr zugelassen hat, oder Firmen, deren Betrieb städtebaulich umgesiedelt werden soll, einen neuen Standort finden«. In der Innenstadt wolle man das Straßen- und Stadtbild so aufwerten, dass die Menschen doch lieber in Traunstein das Shoppingerlebnis suchten.

Er rief die Werbegemeinschaft auf, mit ihm und dem Stadtmarketing ein Einzelhandelskonzept zu entwickeln mit einem optimierten Angebot aus Aufenthaltsqualität und Serviceangebot, Erreichbarkeit der Innenstadt und von Kunden gewünschten Öffnungszeiten der Geschäfte, Altstadtflair und passenden Sortimenten. Bjr

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