Bei der Bürgerversammlung im k1 forderte die Sprecherin der Bürgerinitiative, Christa Auer, Bürgermeister Klaus Ritter auf, zum augenblicklichen Stand klar Stellung zu beziehen. »Wir fordern nach wie vor zwei Zu- und Ausfahrten zur Bundesstraße 304« betonte die Sprecherin. Um ihrer Forderung Ausdruck zu verleihen, bat sie ihre etwa 40 bis 50 ebenfalls ins k1 gekommenen Mitstreiter, sich von den Plätzen zu erheben. Ritter´s knappe Antwort darauf lautete »Ich werde Ihnen keine einzige Antwort geben«.
Seinem Standpunkt blieb er treu, als sich auch weitere Siedlungsbewohner zu Wort melden wollten. Er räumte ihnen keine Chance ein, sich zu äußern und machte deutlich, mögliche weitere Fragen nicht zu beantworten: »Die würge ich alle ab!« Er könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, wie weit der Stand der Bahn sei. Wenn ein Konzept vorliege, werde er die Anlieger informieren, versprach er.
Dazu brauche er aber seine Ruhe. »Lassts mich doch arbeiten.« Er werde keine Position vertreten und könne auch nicht, wie gefordert, einen zeitlichen Ablauf vorhersagen, obwohl hinsichtlich des benötigten Wohnraums ein enormer Druck auf ihn laste. »Wir brauchen eine saubere, perfekte und satte Lösung«, betonte Ritter und setzte einen Schlusspunkt unter das Thema: »Damit ist Traunfeld III beendet.«
Wie wiederholt berichtet, soll im Anschluss an die jetzige Traunfeld-Siedlung Bauland für zwei Häuserzeilen ausgewiesen werden. Sollten die neuen Häuser über die Bahnhofstraße erschlossen werden, wäre nach Ansicht der Siedlungsbewohner ein Verkehrschaos vorprogrammiert. Hinzu kommt die Belastung des Bahnübergangs auf Höhe eines Autohauses als einzige und sehr enge An- und Ausfahrt zur gesamten Traunfeldsiedlung. Deshalb fordern sie eine zweite Erschließungsstraße. Die Realisierung gestaltet sich jedoch insbesondere wegen der Bahnlinie als sehr schwierig. Eine Unterführung wird aus Kostengründen ausgeschlossen.
Siteco: Keine Antwort auf Frage nach Auffanggesellschaft
Aus aktuellem Anlass – wie berichtet, beabsichtigt Osram auf dem Siteco-Standort in Traunreut rund 290 Stellen zu streichen – fragte Andreas Füssel an, ob die Stadt Traunreut parteiübergreifend in der Lage und willens sei, eine auf zwei Jahre zeitlich begrenzte und durch Osram finanzierte, sogenannte Auffanggesellschaft zu gründen und die betroffenen Mitarbeiter in dieser Zeit bei der Suche nach anderen Arbeitsplätzen zu unterstützen.
Ob willens und in der Lage, ließ Ritter offen. Soweit ihm bekannt sei, liege seitens des Unternehmens noch kein Sanierungsplan vor, teilte er mit. Er wies aber auch darauf hin, dass der Arbeitsmarkt in der Region viele Möglichkeiten biete. »Wir haben einen wahnsinnigen Arbeitsmarkt in der Region.« Weiter betonte er, dass der Konzern ein klares Bekenntnis zum Standort in Traunreut abgegeben habe, was die Entwicklung und Ausbildung betreffe.
Andreas Füssel beschäftigte aber auch noch eine ganz andere Frage: »Kann Traunreut wieder auf einen Volksfestpatz hoffen?« Auf dem bisherigen Volksfestplatz wurde eine Flüchtlingsunterkunft gebaut, in der seit Juli letzten Jahres rund 200 Flüchtlinge leben. Ritter rechnet damit, dass die Unterkunft nicht vor zehn Jahren aufgelöst wird. »Wir tun uns unheimlich schwer, einen geeigneten Platz für das Volksfest zu finden. Ein neuer Platz innerorts ist aufgrund der Auflagen ein Riesenproblem.« Im Außenbereich ein Grundstück zu erwerben, sei äußerst schwierig.
Ziel sei es, den Rathausplatz für Veranstaltungen mit Familien attraktiver zu machen. Mit dem Familienherbstfest im letzten Jahr als Ausgleich für das Volksfest sei in diese Richtung schon ein Anfang gemacht worden mit dem Ziel, dieses noch mehr auszubauen. Ritter machte auch deutlich, dass das Volksfest in den letzten Jahren von der Bevölkerung immer weniger angenommen worden sei und immer mehr von der Stadt gesponsert werden musste. »Die Hütte war nur voll, wenn es Frei-Markerl gab.«
Traunring Ost: Noch immer keine Bescheide
Peter Zech wollte wissen, wann der Traunring-Ost-Ausbau endgültig abgerechnet werde. Mittlerweile seien vier Jahre vergangen und man habe noch immer keinen endgültigen Bescheid, was die Anlieger zahlen müssen. Nach Angaben des Bürgermeisters werden die Bescheide spätestens im Herbst rausgehen. Zech monierte auch, dass die Pflanztröge vor der Pizzeria Marcello im Zuge des Gehwegneubaus für die Fußgänger und Radfahrer ungünstig positioniert worden seien. »Wir werden versuchen, sie etwas zu verrücken«, versprach der Bürgermeister.
Lothar Schindler beklagte, dass auf der Adalbert-Stifter-Straße trotz 30-km/h-Beschränkung viel zu schnell gefahren werde und die Straße permanent von Lkws und Bussen zugeparkt werde. »Das ist eine Zumutung«, kritisierte er. Durch den geplanten Ausbau der Stifter-Straße werde sich dieses Problem von selbst erledigen, sagte Ritter und bat um Geduld. Durch das Aufbringen von Fahrradschutzstreifen auf der Fahrbahn gelte dann ein striktes Parkverbot. Das Parken sei dann nur noch in den Parkbuchten möglich.
Horst Klepke wollte wissen, warum der Citybus am Samstagvormittag nicht fährt. Die Linie am Samstag sei deshalb eingestellt worden, weil sie zu wenig genutzt worden sei, hieß es. Einen sogenannten Rufbus zu installieren, wie Simon Schmalzgruber vorschlug, wäre nicht im Sinne der Stadt, zumal die Fördergelder hier nach einem Jahr auslaufen würden, so Ritter.
»Wir investieren jährlich über 80 000 Euro in den Citybus.« Diesen bei geringer Frequenz auf den Samstag auszudehnen, würde uns einen Batzen Geld kosten. Zu der weiteren Anregung von Schmalzgruber, mehr Radarkästen aufzustellen, um den von Lothar Schindlern kritisierten Rasern Einhalt zu gebieten, machte Ritter deutlich, dass er von Beschränkungen an allen Ecken und Enden nicht viel halte und er vielmehr auf die Vernunft der Autofahrer hoffe.
Stromnetz-Übernahme: »Es muss sich rechnen«
Die Anregung von Helmut Kauer, die Öffnungszeiten im Wertstoffhof auszuweiten und die Situation am Grüngutcontainer zu ordnen, will der Bürgermeister an die entsprechenden Stellen weitergeben. Kauer wollte auch wissen, wie weit die geplante Übernahme des Stromnetzes durch die Stadt gediehen ist. Die Stadtverwaltung sei gerade dabei, die Kosten und die Risiken für eine mögliche Komplett- oder Teilübernahme des Stromnetzes zu eruieren, erklärte Ritter. Fakt sei: »Es muss sich rechnen.« Beklagt wurden auch die Ampelschaltungen in Stein an der Traun und entlang der Werner-von-Siemens-Straße in Traunreut und eine fehlende Hundetoilette bei der Nepomuk-Kapelle in Stein an der Traun. ga