Es waren Männer und Frauen, junge und ältere Menschen, die im Januar 1945 zusammengetrieben und zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion deportiert wurden. Leber hob hervor: »Sie alle hatten eines gemeinsam: Sie waren deutsche Volkszugehörige und als solche im Kalkül der damaligen Machthaber eine leicht verfügbare und rechtlose Masse.«
Es betraf nicht nur die Banater Schwaben, Siebenbürger Sachsen, Sathmarer Schwaben, auch die Deutschen Ungarns und Jugoslawiens waren betroffen. Allein aus Rumänien wurden damals mehr als 70 000 Deutsche deportiert, fast 15 000 von ihnen kamen in Russland ums Leben. Und denjenigen, die ab Anfang der 1950er Jahre wieder heimkehrten, blieb eine traumatische Erfahrung, ein tiefer Einschnitt in ihre Biografie, die sie nie überwinden konnten. 1995, als sich die Deportation zum 50. Mal jährte, fand in München eine erste große Gedenkveranstaltung der südostdeutschen Landsmannschaften statt. Betroffene fingen an, ihre Erinnerungen niederzuschreiben und es entstanden dokumentarische Filmbeiträge. Die rumänische Regierung entschuldigte sich schließlich offiziell für das an ihren damaligen Staatsbürgern begangene Unrecht und bat um Vergebung. Peter-Dietmar Leber betonte beim Gedenktag: »Wir sollen an diesem Tag und darüber hinaus immer mahnen, dass Menschenrechte universale Rechte sind, die nie zur Disposition stehen dürfen.«
Bürgermeister Franz Parzinger erklärte ebenfalls, dass man alles daran setzen müsse, damit solche schrecklichen Dinge nie mehr passieren können. Jeder für sich müsse seinen Beitrag zum Frieden leisten. Pastoralreferentin Dr. Melanie Lüking, die evangelische Pfarrerin Betina Heckner und Pfarrer Peter Zillich sprachen Gebete, der Banater Chor und eine Bläsergruppe der Stadtkapelle Traunreut umrahmten das Gedenken musikalisch. mix