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Einmal mehr steht der Öffentliche Personennahverkehr im Brennpunkt: Die Grünen im Kreistag Traunstein haben beantragt, einen Beitritt des Landkreises zum Münchner Verkehrsverbund (MVV) zu prüfen. (Foto: Pültz)

Breite Mehrheit gegen einen Beitritt des Landkreises zum MVV

Nicht mehr nach Berchtesgaden, Altötting und Mühldorf blickt die Fraktion der Grünen im Kreistag Traunstein, wenn's darum geht, den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu verbessern und mit jenen in den Nachbarregionen zu vereinen. Um einen Verkehrsverbund zu schaffen, schauen sie nun nach München. Ihre Rede: Weil die Verhandlungen mit den Nachbarlandkreisen ins Stocken geraten seien, sei eine Neuorientierung zu prüfen: ein Beitritt des Landkreises Traunstein zum Münchner Verkehrsverbund (MVV).


Traunstein künftig also ein Teil des MVV? Im Kreistag Traunstein finden die Grünen kaum Unterstützung für ihren nun eingereichten Antrag. Auf Anfrage des Traunsteiner Tagblatts schickten Landrat Siegfried Walch und die Fraktionsvorsitzenden Stellungnahmen.

Landrat Siegfried Walch (CSU): »Wir haben uns ja von Seiten der Verwaltung schon mal mit dem Thema befasst. Der Beitritt zum MVV kostet unwahrscheinlich viel Geld, führt andererseits aber auch dazu, dass man wenig Mitsprachemöglichkeit hat. Man ist eben nur einer von sehr vielen. Drittens ist es so, dass für uns die Verkehrsverbindungen innerhalb der Region und die Anbindung an die Nachbarlandkreise beziehungsweise an Oberösterreich, Salzburg und Tirol viel relevanter sind als nach München. Und viertens, und das ist für uns ein ganz wesentliches Thema: Der Beitritt zum MVV würde mit Sicherheit noch mehr Preisdruck im Bereich der Grundstückspreise erzeugen. Und das ist sozialpolitisch kontraproduktiv. Wir haben ohnehin schon sehr hohe Grundstückspreise. Für die jungen Menschen in der Region ist es schon jetzt sehr schwierig, dass sie sich ein Eigenheim leisten können. Und deswegen darf man das nicht noch weiter verschärfen. Das ist ein Argument, das man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Denn sozialer Zusammenhalt ist einer der wesentlichen Punkte. Und ich möchte, dass mehr Einheimische in der Lage sind, sich ein Grundstück leisten zu können. Deshalb darf man mit so einem Thema nicht zu leichtfertig umgehen.«  pü

Alle weiteren Stellungnahmen finden Sie in der Ausgabe vom 5. Juni 2024 des Traunsteiner Tagblatts.  

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