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Unser Bild zeigt einen Blick in die Studienkirche St. Josef in Burghausen.
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Anke Humpeneder-Graf gab bei der Eröffnung eine Einführung in das Werk Legaths.

»Tenebrae« in der Studienkirche St. Josef

»Tenebrae« ist der Titel der Ausstellung mit Werken des Bildhauers Andreas Legath, die noch bis zum 29. Oktober in der Studienkirche St. Josef in Burghausen zu sehen ist.


Legath zeigt zwei große Werkgruppen: Die im Zentrum platzierte Installation Totholz ist für das Inntaler Klangraumprojekt »Ad lucem-Apokalypse« entstanden, das 2024 mit Martina Gedeck, Wolfgang Mitterer und Singer Pur in der Rosenheimer Nikolauskirche zur Aufführung kam. Das Totholz ist in seiner artifiziellen Schönheit als Symbol von Werden und Vergehen zu verstehen und schlägt somit die Brücke zu den seitlich platzierten Tafelbildern.

Die aus verschiedenen Zyklen Basento, Vulcano, Teverina bzw. Cattedrale entnommenen Arbeiten zeigen in ihren schrundigen haptischen Oberflächen die Vulnerabilität von Natur und nicht zuletzt den darin enthaltenen ästhetischen Reiz. Dabei spürt die Malerei einer streng reduzierten Palette einer verborgenen Schönheit abseits von Moden und greller Farbigkeit nach. Die Bilder können abstrakt oder am konkreten landschaftlichen Objekt erfasst werden, da Landschaft nicht abgebildet, sondern zum Anlass von Malerei wird.

Demzufolge fällt der streng selektiven Wahl landschaftlicher Objekte sowohl kompositorisch als auch koloristisch bereits ein gewichtiger kreativer Akt zu. Der Entstehungsprozess wächst in einer langen Folge von Schichtungen, die oft reliefartigen Charakter annehmen und bewusst provozierte Schwundrisse, die ein malerisches Krakelee aufweisen, ergeben.

Der 1961 in Kolbermoor geborene Künstler studierte an der Akademie der Bildenden Künste München bei Rudi Tröger und Ekkehard Grübler und kann seit 1985 auf eine rege Ausstellungstätigkeit im In- und Ausland zurückblicken. 1985 bekam Legath den Förderpreis der Stadt Rosenheim und 1988 den Kunstpreis der Stadt Wasserburg. Seit 1990 war er zu regelmäßigen Arbeitsaufenthalten in der Toskana, auf Sardinien, Sizilien, in Basilikata und im Tibertal, in denen das Material für die Landschaftszyklen entsteht.

Seit 2003 ist der Künstler Mitglied der Münchener Secession und seit der Gründung 2012 Teil der Konzertreihe »Inntaler Klangräume«, die kunsthistorisch wertvolle Sakralräume entlang des Inns mit spartenübergreifenden Projekten bespielt. Andreas Legath lebt und arbeitet in Bad Aibling.

Am morgigen Sonntag um 11 Uhr findet in der Studienkirche ein Künstlergespräch mit Andreas Legath statt. Am 27. September um 19 Uhr findet bei freiem Eintritt ein Konzert mit dem Akkordeonisten Hans Maier statt. Er spielt Das »Wohltemperierte Clavier« von Johann Sebastian Bach.

Öffnungszeiten der Ausstellung sind jeweils von Mittwoch bis Freitag von 14 bis 18 Uhr, am Wochenendede und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr. fb

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