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Unser Bild zeigt die Mitglieder des Kirchenchors Siegsdorf und des Chors »Zeitlos« beim Chorwochenende in Südtirol. (Foto: Peter Graspointner)

Chöre aus Siegsdorf beeindrucken bei internationalem Festival

Beim 28. Internationalen Chorfestival »Alta Pusteria« in Südtirol beeindruckten der Siegsdorfer Kirchenchor und der Chor »Zeitlos« mit ihrem vielseitigen Programm und ihrer musikalischen Leidenschaft.


Bei zwei großen Konzerten in Innichen und Niederdorf trafen die Chöre auf Ensembles aus Italien, Polen, den USA und der Slowakei. Das zweite Konzert zeichnete sich durch ein besonders hohes musikalisches Niveau aus und inspirierte die Chöre zu außergewöhnlichen Darbietungen.

Chorleiter Patrick Pföß gelang es, die beiden Chöre mit ihren unterschiedlichen Repertoires und Stilrichtungen auf einem hohen Niveau zusammenzuführen und sie gleichzeitig auf internationaler Bühne zu präsentieren. In den fein abgestimmten Darbietungen bildeten beide Chöre eine außergewöhnliche musikalische Einheit.

Festliche Chorparadein Innichen

Am ersten Tag versammelten sich alle 82 teilnehmenden Chöre mit insgesamt 3000 Sängerinnen und Sängern aus 17 Nationen auf dem Stadtplatz von Innichen. Nach der Begrüßung durch den Festivalleiter Stefano Gentili sowie Grußworten erklangen – gemeinsam gesungen – die Lieder »Segniore delle Cime« und »Va, pensiero, sull’ali dorate« aus Verdis Oper »Nabucco«, die beim Publikum einen bleibenden Eindruck hinterließen.

Morgen-Matineeim Gsiesertal

Im Rahmen der Morgen-Matinee im Gsiesertal präsentierte sich jeder Chor mit zwei musikalischen Werken. Der Austausch mit Chören aus Litauen, Südkorea, England, Kroatien und Italien stand dabei im Mittelpunkt.

Der Kirchenchor Siegsdorf bot einen beeindruckenden Querschnitt seines Repertoires dar, darunter Werke wie »Trauert ihr himmlischen Chöre« von Heinrich Müller, »Adoramus te Christe« von Theodore Dubois und »Ich will den Herrn loben« von Georg Philipp Telemann. Besonders beeindruckend war die Darbietung von vier Kompositionen regionaler Komponisten aus dem Chiemgau.

Anton Cajetan Adlgassers Motette »Du großer Himmel gib mir Stärke«, die kürzlich von Sabine und Bernhard Kübler neu gesetzt wurde, erklang vermutlich erstmals seit ihrer Entstehung außerhalb Salzburgs. Weitere Höhepunkte waren »Psalm 31« von Stefan Feiks, der vor zwei Jahren für das »Siegsdorfer Psalmenbuch« komponiert worden ist, sowie die Vertonung des Hymnus »Veni creator« von Patrick Pföß, die seit ihrer Entstehung vor drei Jahren fester Bestandteil des Repertoires des Kirchenchors ist. Ein besonderer Höhepunkt war die solistische Darbietung von Barbara Bindrum beim »Psalm 31«, die das Publikum durch ihre Ausdruckskraft tief berührte.

Abschließend präsentierte der Grabenstätter Komponist Ruben Wellisch das eigens für die Konzerte komponierte Chorlied »Des Leb‘m is wia a Wanderung«, das als verbindendes Element zwischen den Programmen der beiden Siegsdorfer Chöre fungierte.

Musikalische Vielfalt und regionale Verbundenheit

Der berühmte Kanon »Shalom chavarim« wurde wie ein Bittgebet interpretiert, während der moderne Chorjodler »Der Verliebte« von Lorenz Maierhofer als Gruß aus der Heimat diente. Im Anschluss überließ der Kirchenchor Siegsdorf die Bühne dem Chor »Zeitlos«, der mit schwungvollen Chorsätzen wie »Sing a Song« von Carsten Gerlitz, »Red, Red Rose« von Stefan Klamer sowie afrikanischen Liedern wie »Sana, sananina, Praise the Lord« und »Every Morning« das Publikum begeisterte. Auch populäre Stücke wie »Rote Lippen soll man küssen« und »Liebeskummer lohnt sich nicht« fanden großen Anklang. Mit Heidi Preisseggers »Gern haben tuat guat« wurde ein weiterer regionaler Akzent gesetzt, der die Verbundenheit zur oberbayerischen Heimat unterstrich.

Abschluss in Pfunders

Am zweiten Tag reisten die Chöre nach Pfunders, der Partnergemeinde von Siegsdorf in Südtirol. Dort gestalteten sie den Gottesdienst in der Dorfkirche und wurden anschließend von Paul Gasser und seinen Chören herzlich empfangen. Nach musikalischen Darbietungen und einer Bewirtung bot das gemeinsame Mittagessen weiteren Raum für Begegnungen. Viele pflegten alte Freundschaften, während andere neue Kontakte knüpften. Bei der Heimreise blickten die Chöre auf ein erfolgreiches und inspirierendes Festivalwochenende zurück.

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