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DSV-Präsident Franz Steinle (links) und Sportdirektorin Karin Orgeldinger haben den ehemaligen Biathleten Andreas Birnbacher ausgezeichnet – der Schlechinger kann sich neben seiner Zukunft als Trainer auch einen Auftritt als »Beppo« in Ruhpolding vorstellen. (Foto: Müller)

Skiverband ehrt Andreas Birnbacher

Andreas Birnbacher hat seine Karriere als aktiver Biathlet zwar beendet, am Sonntag durfte er sich von den Biathlon-Fans in Ruhpolding aber noch einmal feiern lassen: Der Deutsche Skiverband (DSV) verabschiedete den Schlechinger und zeichnete ihn mit dem Sportehrenzeichen in Silber aus. Dabei bedeutet der Abschied keinesfalls eine Trennung: Andreas Birnbacher hat an der Trainerakademie in Köln eine Ausbildung als Trainer begonnen und wird in Zukunft die deutschen Biathleten mitbetreuen.


DSV-Präsident Franz Steinle fiel es deshalb leicht, das »Ruhpoldinger Urgestein in seinem Wohnzimmer« zu verabschieden. Karin Orgeldinger, Sportdirektorin für Biathlon und Ski nordisch, lobte Andreas Birnbacher als »wichtigen Partner«, der sich »mit großer Ernsthaftigkeit seiner zukünftigen Aufgabe widmet« – in Oslo habe er bereits das erste Mal »am Glas« gestanden.

So ganz ernsthaft will Andreas Birnbacher aber nicht alle Aufgaben nehmen: Er könne sich vorstellen, im nächsten Jahr als »Beppo« in Ruhpolding aufzutreten. »Ich habe schon ein bisschen mit ihnen gerauft«, erzählte der ehemalige Biathlet lachend. »Vielleicht nehmen sie mich jetzt auf. Dann bin ich inkognito und kann ein bisschen mehr anstellen als so.«

Bis dahin sollen aber die Aufgaben als Trainer im Vordergrund stehen. »Ich habe gedacht, dass das ein bisschen entspannter wird«, erklärte Andreas Birnbacher. »Aber als ich gerade an der Strecke stand, hatte ich schon wieder einen Adrenalinausstoß. Als Trainer ist es zwar anders, aber man fiebert genauso mit.«

Als wertvoll empfindet es Andreas Birnbacher, dass er seine eigenen Erfahrungen aus den Wettkämpfen nun als Trainer an junge Talente des DSV weitergeben kann. »Ich kann mit den Leuten ganz anders reden und sie merken, dass ich das selber durchgemacht habe.« Dass er als Assistenztrainer langsam an seine neuen Aufgaben herangeführt wird, mache ihm »den Übergang viel leichter«. Schließlich musste Andreas Birnbacher auch zugeben, dass er sich die Arbeit als Trainer »viel einfacher« vorgestellt hatte – »aber man muss viel organisieren und ist plötzlich nicht mehr nur für sich selbst verantwortlich, sondern für zehn Leute.«

Zu tun gibt es für Andreas Birnbacher auf jeden Fall genug: »Zwar haben unsere jungen Talente fast alle einen Sprung gemacht, aber läuferisch haben wir noch Anschlussprobleme. Da ist der Unterschied zwischen IBU-Cup und Weltcup groß.«

Bereits am Samstag hatte der DSV die ehemalige Biathletin Tina Bachmann in Ruhpolding verabschiedet und ebenfalls mit dem Sportehrenzeichen in Silber geehrt. Ihren Abschied habe sie sich jedoch anders vorgestellt, erklärte Tina Bachmann, die zuletzt wegen eines Bandscheibenvorfalls lange verletzt ausfiel. Sie will nun im gehobenen Dienst der Bundespolizei ihre Karriere fortsetzen »und die Zeit ohne Leistungssport genießen.« jom

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