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Schützin Sissi Habenicht ist in Topform. (Foto: Kas)

Sissi Habenicht empfiehlt sich für die Deutschen Meisterschaften

Sissi Habenicht, große Nachwuchshoffnung der Schützengesellschaft Almarausch Chieming, hat sich vor den Deutschen Meisterschaften, die am Wochenende auf der Olympia-Schießanlage in München-Hochbrück stattfinden, in Topform gebracht. Die bald 18-Jährige gewann wie schon 2019 die GuSchu-Open, ein bayernweit offenes Turnier, und belegte beim Landesmeister-Schützenpokal kurz darauf mit persönlicher Bestleistung den 8. Platz. »Es waren aber beide Male viel weniger Konkurrentinnen als noch vor zwei Jahren am Start«, sagt die begeisterte Luftgewehr-Schützin bescheiden.


Habenicht startete bei den GuSchu-Open in der Klasse Juniorinnen II. Insgesamt galt es, vier Serien optimal hinzubekommen. Die Chiemingerin startete mit 98 Ringen, schaffte in der zweiten Serie großartige 99 Ringe und hatte mit einer 95er-Serie in Durchgang drei einen leichten Durchhänger. Mit hervorragenden 98 Ringen im letzten Durchgang beendete sie den Wettbewerb und kam in Summe auf 390 Ringe. Am Ende war sie nur einen Ring besser als die Zweitplatzierte Anna Haberhauer vom SV Frohsinn Ilmmünster. Deutlich dahinter lag auf Rang drei Daria Schmidkunz von der SG Schwarzenhammer aus Oberfranken, die ringgleich mit Lydia Ruppert vom Schützenverein Eintracht Karlsfeld bei Dachau abschloss.

Noch besser lief es für die Chiemingerin beim Bayerischen Landesmeister-Schützenpokal, der, wie die GuSchu-Open, in München-Hochbrück ausgetragen wurde. Hier waren 60 Schuss auf Zehntelwertung abzugeben. 600 Ringe wären also das Maximun. Sissi Habenicht erzielte phantastische 591 Ringe. »Mein persönlich bestes Ergebnis«, strahlte die junge Chiemingerin. Dass es am Ende »nur« zu Platz acht reichte, tat der Freude keinen Abbruch, denn es war ein ganz ganz knapper Einlauf.

Der Sieg ging an Franziska Knom (Oberfranken) mit 616,9 vor Agnes Schmidtner (Oberbayern) 616,7 und Lena Betz (Mittelfranken) 616,1. Sissi lag zählergleich mit der Siebten Nadine Schwertfeger (Schwaben) auf Rang acht und auch die Schützinnen an den Positionen fünf und sechs, Pamona Münzinger (Schwaben) und Patricia Moser (Oberpfalz), waren mit einer Winzigkeit von 614,4 und 614,3 vor der Chiemingerin.

Dass die 17-Jährige in diesem Jahr so gut in Form ist, überrascht einigermaßen, denn im Kalenderjahr 2020 fiel die Saison quasi fast aus. Sissi startete im Vorjahr mit einem Stützpunkttraining in Garching/Alz, es folgten Rundenwettkämpfe und die Gaumeisterschaft. Aber die Corona-Pandemie machte auch den Schützen einen dicken Strich durch die Rechnung. Von Mitte März bis Anfang Juni mussten sie eine Zwangspause einlegen. Ende Juli stand endlich wieder ein Wettkampf an, der Bayernpokal in München. Ein Wochenend-Lehrgang bei der Bundesligamannschaft bei der kgl. Priv. FSG Titting schloss sich an, ein zweiter folgte, ehe Mitte September der Landesmeister-Schützenpokal in München-Hochbrück folgte. Sissi Habenicht kam hier auf ein Ergebnis von 605,0 auf Zehntel.

Zum Vergleich: Jetzt erreichte die Chiemingerin beim gleichen Wettbewerb 614,2, das waren 591 von 600 möglichen Ringen. Beim Vorbereitungswettkampf im September 2020 in Unterstall schoss sie 384 und 391 Ringe.

Ehe es in die zweite Zwangspause von November 2020 bis Mai 2021 ging, war Sissi Habenicht noch in der 2. Bundesliga sehr erfolgreich. In Mitteleschenbach kam sie auf 391 und 383 Ringe, was jeweils zum Punktgewinn für ihr Team reichte. Ab Juni dieses Jahres lief der Schießbetrieb wieder richtig an. Bis zu drei Mal wöchentlich stand Training an, dann ein Stützpunktlehrgang in München-Hochbrück, ehe es Ende Juli in die so erfolgreichen GuSchu-Open ging. Und vor dem Landesmeister-Schützenpokal stand noch ein Trainingswochenende der 2. Bundesliga-Mannschaft in Mößling an.

Jetzt heißt es volle Konzentration auf die Deutschen Meisterschaften. Die finden wieder in München-Hochbrück statt. Hier, im Stadtteil Garching, steht die größte zivile Schießsportanlage der Welt. Sie gilt als eine der modernsten Austragungsstätten für olympische und nichtolympische Disziplinen des Sportschießens. Errichtet wurde sie anlässlich der Olympischen Spiele 1972 auf einem ehemaligen Standortübungsplatz der Bundeswehr.

Bei der SG Almarausch Chieming, dem Verein von Sissi Habenicht, handelt es sich um einen der ältesten Vereine. Er wurde 1913 gegründet. Seit 20 Jahren wird im Schützenheim am Sportplatz geschossen. Es gibt zehn Schießstände für Luftgewehr und Luftpistole und sechs Schießstände für Klein- und Großkaliber. Erster Schützenmeister ist Stefan Reichelt, Zweiter Schützenmeister Philipp Gschwendner. Sportleiter ist Heinz Strasser und Jugendleiterin Sonja Huber.

Ihre Parole lautet: »Bei uns hat der Schützensport Tradition. Von Jung bis Alt kann geschossen werden. Nach dem Schießen bleiben wir in geselliger Runde im Schützenlokal zusammen und tauschen uns über fachliches wie auch Stammtischthemen aus.« Und auch die Nachwuchsarbeit wird groß geschrieben: Bestes Beispiel ist Sissi Habenicht. kk

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