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Katharina Schedel war bei der Europameisterschaft der ländlichen Vielseitigkeitsreiterei mit der Mannschaft und im Einzel erfolgreich.

Doppelerfolg bei der Europameisterschaft

Katharina Schedel hat bei ihrer ersten Europameisterschaft der ländlichen Vielseitigkeitsreiterei gleich zwei Top-Resultate erzielt: Im Einzel wurde die Obingerin mit ihrem Pferd Carla Sechste, in der Mannschaft gab es für die 37-Jährige zusammen mit Antje Schöniger (mit FST Schoensgreen Quebec), Melina Rytir (mit Fairy Tale CR), Aline Stahn (mit Callas), Fritz Ludwig Lübbeke (mit Caramia) und Heike Jahncke (mit Coco Spring) sogar die Goldmedaille. »Das war wirklich spitze«, freut sich die 37-Jährige.


Vor allem der Zusammenhalt im Team habe ihr gefallen – dabei kannte sie die übrigen Reiter vor der Europameisterschaft nicht. »Wir waren eigentlich Fremde füreinander, aber es ging ganz schnell, dass wir zusammengewachsen sind und uns aufeinander eingestellt haben.« Das war auch ein Ziel des Vorbereitungslehrgangs in der Woche vor den Wettkämpfen – schließlich mussten die sechs Reiter als Mannschaft die Dressur absolvieren. »Das ist natürlich etwas ganz Besonderes, weil man sonst ja hauptsächlich als Einzelreiterin antritt«, sagt Katharina Schedel.

Deshalb war aber auch die Anspannung besonders hoch: »Die Aufregung ist viel größer, man will es für die Mannschaft eben besonders gut machen«, meint die Obingerin – und das gelang ihr: Bei der Dressur war sie mit 26,40 Strafpunkten nicht nur die beste Reiterin im deutschen Team, sondern belegte auch den 1. Rang in der Gesamtwertung.

Im Geländeritt wurde die Obingerin Zehnte, nach einem fehlerfreien Springen belegte sie den 6. Platz – punktgleich (31,20) mit ihrer Teamkollegin Melina Rytir, die aber nach einer Nullrunde im Geländeritt auch im Springparcours fehlerfrei blieb und sich so auf den 5. Rang schob. »Es war natürlich ein bisschen bitter für mich, die Führung nicht zu halten«, gibt Katharina Schedel zu. »Aber man muss sich eben immer klarmachen, dass in zwei Teilprüfungen noch viel passieren kann. Am Ende bin ich megastolz, Carla lief super durchs Gelände. Die Strafpunkte waren nur Zeitfehler.«

Die deutsche Mannschaft belegte so in der Dressur, dem Geländeritt und der Springprüfung jeweils den 1. Platz und sicherten sich damit den Gesamtsieg vor den Teams aus Großbritannien und Österreich.

Antje Schöniger, nach der Dressur mit 29,20 Strafpunkten noch auf dem 4. Platz, leistete sich keine weiteren Fehler und machte mit dem Gesamtsieg in der Einzelwertung den Doppelerfolg für die deutschen Reiter mit einer zweiten Goldmedaille perfekt. »Das Team hat bis zum Schluss zusammengehalten und mitgefiebert, das war wirklich schön«, berichtet Katharina Schedel.

Während die Pferdeosteopathin nach ihrer EM-Premiere gleich wieder arbeiten musste, gönnt sie ihrem Pferd Carla nun ein wenig Erholung. »Sie ist ein ehrgeiziges Pferd und hat dreimal wirklich gut geliefert, aber so lange waren wir noch nie unterwegs und bei einem Turnier hat man auch einen ganz anderen Tagesablauf. Bisher sieht es aber so aus, als würde sie das gut wegstecken.« Wo sie als Nächstes antritt, steht noch nicht fest. »Wir schauen jetzt mal in Ruhe, welche Turniere noch anstehen.« Klar ist aber auch: Bei der nächsten EM in zwei Jahren würde sie gerne wieder antreten, um den Titel zu verteidigen. »Wir werden alles dafür tun«, betont Katharina Schedel.

Denn obwohl die Obingerin und Carla mit Fahrt, Lehrgang und Wettkämpfen insgesamt zehn Tage lang unterwegs waren, war ihre Premiere bei der Europameisterschaft für die Reiterin am Ende sogar ein bisschen zu schnell vorbei: »Wir haben nicht mehr wirklich gefeiert, alle haben schnell wieder gepackt und sind dann nach Hause gefahren«, erzählt sie. Bei der EM hat die 37-Jährige dennoch »viele Freundschaften geschlossen« – und hofft nun, dass die Feier noch nachgeholt wird: »Antje Schöniger hat schließlich Einzelgold gewonnen und muss uns einladen«, sagt Katharina Schedel und lacht. jom

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