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Mathilde Leitl aus Engelsberg wurde in der Gauversammlung des Alzgaus Trostberg zum Gau-Ehrenmitglied ernannt. Gauschützenmeister Anton Hochreiter (rechts) überreichte ihr eine Ehrenurkunde, einen Blumenstrauß und einen Umschlag mit einem Gutschein. Erster Gratulant war 2. Gauschützenmeister Uwe Richters. (Foto: Oberkandler)

Deutlich mehr Jungschützen in den Clubs des Alzgaus

Um rund acht Prozent ist im vergangenen Jahr die Zahl der Schüler und Jugendlichen gestiegen, die einem der 37 Mitgliedsvereine des Schützen-Alzgaus Trostberg angehören. Gauschützenmeister Anton Hochreiter berichtete in der Jahreshauptversammlung im Gasthaus Michlwirt in Palling über diese positive Entwicklung.


Er führte sie unter anderem auch darauf zurück, dass man in den Vereinen das Angebot für Schüler und Jugendliche immer attraktiver und vielfältiger gestalte. So können auch Kinder unter zwölf Jahren den Schützensport ausüben. Mit dem Luftgewehr dürfen sie zwar erst schießen, wenn sie das genannte Mindestalter erreicht haben; zuvor dürfen sie aber schon mit dem Lasergewehr ihre Treffsicherheit testen und sich mit Gleichaltrigen messen. Um ihnen das nicht nur in den Vereinen, sondern auch auf Gauebene zu ermöglichen, werde man in diesem Jahr, in dem der Alzgau sein 100-jähriges Bestehen feiern wird, erstmals auch einen jungen Gaukönig in der Disziplin Lasergewehr küren.

Weitere Ergänzungen des Schießangebots sollen heuer ebenfalls auf Gauebene vorgenommen werden: Erstmals will man in zwei Altersklassen Gaumeister im Bogenschießen ermitteln: unter und über 21 Jahre. Die Blasrohrschützen sollen ebenfalls einen eigenen Gaukönig ermitteln. Letzteres schlug der stellvertretende Bezirksschützenmeister Johannes Enders aus Burghausen vor. Er berichtete, dass auch auf Bezirks- und Landesebene ein König in der Disziplin ermittelt wird. Ähnlich wie im Alzgau habe sich in ganz Oberbayern die Mitgliederzahl im Nachwuchsbereich entwickelt. Der Zuwachs im vergangenen Jahr liege bei rund zehn Prozent, was Enders in erster Linie auf das Angebot des Schießens mit dem Lasergewehr zurückführte. Aufgewertet werde auch das Wettkampf-Angebot für Senioren mit Auflage. Erstmals werde im nächsten Jahr ein Landeskönig und im Jahr darauf ein Bundeskönig der Auflageschützen ermittelt. Der Alzgau kürte bereits 2018 erstmals einen Auflagekönig. Es war Max Siglreitmaier von der SG Kammer-Rettenbach.

Kleine Panne beider Beitragsabbuchung

Zu Beginn der Jahresversammlung wurden nach dem Totengedenken die Regularien abgewickelt. Den Kassenbericht von Peter Kiefersbeck bekamen alle Vereine per elektronischer Post zugesandt. Gegen das Zahlenwerk wurden keine Einwände erhoben und die Mitglieder segneten es ohne Diskussion ab, obwohl es bei der Beitragsabbuchung eine kleine Panne gab. Wegen der verspäteten Abbuchung ergab sich für 2024 ein deutliches Defizit in der Kasse, das aber mit den Anfang dieses Jahres abgebuchten Beiträgen wieder mehr als ausgeglichen wurde.

Neben dem stellvertretenden Bezirksschützenmeister sprach auch Pallings Bürgermeister Franz Ostermayer zu den Versammlungsteilnehmern. Der Schützensport, so sagte er, werde von manchen Mitbürgern kritisch betrachtet. Er könne das nicht nachvollziehen, denn die drei Schützenvereine in der Gemeinde Palling (Freutsmoos, Brünning und Palling) zeigten großes Engagement für die Gemeinschaft und leisten vor allem in der Jugendarbeit sehr viel.

Zwei hochrangige Ehrungen standen ebenfalls auf der Tagesordnung der Jahresversammlung: Neben Winfried Jung aus Traunreut (wir berichteten) wurde auch Mathilde Leitl aus Engelsberg geehrt. Anton Hochreiter schlug vor, sie zum Gau-Ehrenmitglied zu ernennen, und bat die Anwesenden aufzustehen, wenn sie dem zustimmen. Alle Versammlungsteilnehmer zollten der verdienten Schützin stehend Applaus, während ihr der Gauschützenmeister eine Ehrenurkunde, einen Blumenstrauß und einen Umschlag mit einem Gutschein überreichte.

Seit 1981 ist Mathilde Leitl Mitglied im Bayerischen Sportschützenbund. Von 1994 bis letztes Jahr war sie Kassierin der Altschützengesellschaft Engelsberg und von 2009 bis 2024 Schriftführerin im Alzgau Trostberg. Anton Hochreiter beschrieb ihr umfangreiches Aufgabengebiet im Gau, das sie engagiert und zuverlässig bewältigte, sich aber auch mit Kritik um der guten Sache willen einbrachte. Beim 90. Gaujubiläum 2015 war Mathilde Leitl Jubiläumsmutter und jetzt zum Hundertjährigen arbeitet sie im Festausschuss mit.

Mannschaftsmeldungen sind noch möglich

Weiter ging es mit Kurzberichten aus dem Sportbereich. Ein Bus mit Schützen aus dem Alzgau wird voraussichtlich auch in diesem Jahr zum Oktoberfestschießen nach München fahren. Um die Organisation kümmert sich Julia Annabrunner aus Obing. Sportleiter Leo Brandl aus Obing sagte, sein erstes Jahr in dieser Funktion sei gut verlaufen. Rundenwettkampfleiter Johannes Müller von der SG St. Wolfgang bilanzierte, auch sein erstes Jahr in dieser Funktion sei reibungslos verlaufen. Mannschaftsmeldungen für die Rundenwettkämpfe müssten bis 1. September erfolgen.

Damenleiterin Angelika Bartl berichtete unter anderem über die Schießwettbewerbe des Alzgaus für weibliche Mitglieder. Sie dankte der SG St. Wolfgang für das Ausrichten des Gau-Damenpokals, an dem sich rund 140 Schützinnen beteiligt haben. Nächstes Jahr werde die Veranstaltung in Waldhausen stattfinden.

Jugendleiter Robert Wölfle aus Nußdorf berichtete über die Gaumeisterschaft der Nachwuchsschützen in Nußdorf und den Gau-Jugendpokal in Traunwalchen mit Siegerehrung in Obing. An einem neuen Wettbewerb für Schüler haben sich 14 Teams aus dem Alzgau beteiligt, von denen sich die Hälfte aufgrund der sehr guten Schießleistungen für die Teilnahme auf Bezirksebene qualifiziert hat. Ehren-Gauschützenmeister Armin Singer informierte über den großen Zulauf beim Sachkunde-Lehrgang, weshalb ab 18. Mai ein zweiter Kurs angeboten wird, der auch schon zur Hälfte ausgebucht ist.

Ein weiteres Thema war der Gau-Oldiecup, der »wiederbelebt« werden soll. Darüber und über den Fortgang der Gauchronik informierte Klaus Oberkandler. Er bat um Unterstützung bei der Ermittlung von Daten aus der Alzgau-Geschichte, da das Archiv große Lücken aufweist. Die Chronik soll im Rahmen der 100-Jahr-Feier am 8. November im k1 in Traunreut auf der Homepage des Gauverbands freigeschaltet werden. Mit der Bekanntgabe einiger Termine endete die Versammlung. Die Schützenwallfahrt von St. Georgen nach Irsing findet am 3. Mai statt, das Oberbayerische Böllerschützentreffen am 20. September in Seeon und das Gauschießen Ende Oktober und Anfang November in Trostberg. –K.O.–

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