Verkehrsreferent Roger Gorzel (Bürgerliste) hatte Anfang des Jahres beantragt, die Fußgängerüberwege in Traunreut auf ihre Verkehrssicherheit überprüfen zu lassen. Dieser Bitte sind der Verkehrssachbearbeiter der Stadt Traunreut, die Polizei und die Verkehrsbehörde des Landratsamts nachgekommen. Neben dem Fußgängerweg bei der Traunpassage – hier wurde zwischenzeitlich eine Beleuchtung installiert – wurde auch der Fußgängerüberweg auf der Münchner Straße besichtigt. Die Fachleute waren sich einig, dass der Zebrastreifen auf der Münchner Straße nicht mehr erforderlich sei und damit entfernt werden könnte. Die verkehrsrechtlichen Voraussetzungen für den Erhalt des Fußgängerüberwegs an dieser Stelle würden nicht erfüllt werden, lautete die Argumentation. Es wurde auch festgestellt, dass die Querungshilfe durchschnittlich von weniger als 50 Fußgängern genutzt werde.
»Fußgängerüberwege sollen nur angelegt werden, wenn es erforderlich ist, dem Fußgänger Vorrang zu geben, weil er sonst nicht sicher über die Straße kommt«, heißt es in einer Stellungnahme der Verwaltung. Für den querenden Schülerverkehr sei der in Richtung Grundschule Nord gelegene Fußgängerüberweg wichtig. Dieser bleibe erhalten. Weiter teilte die Verwaltung mit, dass der Verkehrsreferent über das Ergebnis des Ortstermins informiert worden sei und auch keine Einwände gegen die Entfernung des Zebrastreifens auf der Münchner Straße erhoben habe. So seien die Markierung und die Beschilderung im April entfernt worden. Es seien seitens der Bevölkerung keine Beschwerden darüber in der Stadtverwaltung eingegangen.
Es gibt aber offensichtlich doch einige Bürger, die die Auflösung des Zebrastreifens kritisieren und sich an den Verkehrsreferenten gewandt haben, der in einem Antrag die Wiederinstallation des Fußgängerüberwegs mit einer Beleuchtung forderte. Wie Gorzel als Gast in der Hauptausschusssitzung erklärte, hätten ihm gegenüber einige Bürgern aller Altersklassen schriftlich ihr Unverständnis über die Auflösung des Zebrastreifens ausgedrückt, was er gut nachvollziehen könne. Müßig sei für ihn, darüber nachzudenken, weshalb der Verkehrsreferent zu einer Ortsbesichtigung seines eigenen Antrags nicht eingeladen worden sei, sagte Gorzel. Aber er könne die Notwendigkeit eines Wegfalls eines Fußgängerüberwegs in diesem Bereich überhaupt nicht nachvollziehen. Deshalb forderte er eine zeitnahe Wiedereinrichtung des Überweges, der auch beleuchtet werden soll.
Die Straßenverkehrsordnung lege für den Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmer einen hohen Maßstab an und der beziehe sich auf die Personengruppe der jüngeren, älteren und hilfsbedürftigen Personen, so Gorzel. Mit den Schulen, dem Kindergarten und dem AWO-Seniorenheim, die sich in diesem Gebiet befinden, gebe es hier eine Konzentration dieser Personengruppe, die Notwendigkeit des gut angenommenen Fußgängerüberwegs sei ein zwingender Beitrag zur Verkehrssicherheit. Deshalb beantragte er zum einen die Wiederinstallierung und Einrichtung eines markierten Fußgängerüberwegs zwischen der Dresdner- und Liegnitzer Straße zur verkehrssicheren Querung der Münchner Straße. In einem weiteren Punkt forderte er, den Fußgängerüberweg wie am Übergang bei der Traunpassage zu beleuchten.
Der Anregung von Christian Stoib und Ernst Ziegler (beide SPD), eine Wiederinstallierung grundsätzlich zu unterstützen, schloss sich mit Ausnahme des Bürgermeisters auch das restliche Gremium an. Zu seiner Haltung äußerte sich der Bürgermeister nicht näher. Gretl Gieneiger (Grüne) kritisierte die Entscheidung der Fachbehörden: »Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, warum der Zebrastreifen einfach wegradiert wurde.« Dass ein Übergang »wieder her muss«, war auch für Konrad Unterstein keine Frage. »Es muss wieder einer her, ob an der bisherigen Stelle oder 100 Meter entfernt.« Unterstein hatte angeregt, die Querung näher in den Bereich des neu angelegten Parks an der Einmündung der Salzburger Straße zu verlegen. Diese Anregung soll jetzt laut einstimmigem Beschluss mit dem Arbeitskreis »Verkehr« und in Gesprächen mit dem AWO-Seniorenheim und den katholischen Kindergarten untersucht werden. Ebenfalls einstimmig fiel der Beschlussvorschlag aus, den Fußgängerübergang zu beleuchten. ga