Bereits im Herbst 2014 war die Stadt vom Land Salzburg angewiesen worden, die Erhebung einzustellen. Seitdem warteten Hunderte Frauen auf die Rückzahlung. Diese kann nach Angaben der Stadt im Einzelfall bis zu 6000 Euro betragen. Am 20. Mai soll der Amtsbericht im Gemeinderat abschließend bestätigt werden.
Die Stadtführung war wegen der zögerlichen Bearbeitung der insgesamt rund 800 Anträge kritisiert worden. »Die Behörden gehen sehr lax mit der Sache um«, sagt Christine Nagl von der Beratungsstelle PiA in Salzburg über das Vorgehen der Stadt. Wochenlang habe man die Frauen ohne eine Erklärung weggeschickt. Österreich sei, neben Griechenland, eines der letzten Länder in Europa, die eine wöchentliche Gesundheitsuntersuchung für Prostituierte vorschrieben.
Nagl, auch Vorstand der Beratungsseite »sexworker.at«, findet die Pflichtuntersuchung fragwürdig. »Sie signalisiert den Freiern, dass ungeschützter Geschlechtsverkehr okay ist. Letztendlich sollen aber nicht nur die Freier, sondern auch die Frauen vor Krankheiten geschützt werden.« dpa