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Ampel-Thema in Traunreut: Verkehrsreferent ist verärgert

Traunreut – Seit einem Jahr wartet der Traunreuter Verkehrsreferent Roger Gorzel (Bürgerliste) darauf, dass sich in Sachen Neukalibrierung der Ampeln in Traunreut was bewegt.


Weder in der November- noch in der Dezembersitzung letzten Jahres sei das Thema im Stadtrat behandelt worden, obwohl ein von der Stadt in Auftrag gegebenes Gutachten auf eine Umstellung der Ampelanlagen angeblich seit Oktober letzten Jahres vorliegt, kritisierte Gorzel im Bauausschuss. Verärgert äußerte er sich auch darüber, dass er zu den Gesprächen mit den Fach- und Dienststellen nicht hinzugezogen wurde.

Als Initiator Einladung zugestanden

Dass er als Initiator und Verkehrsreferent zu dem in der Zwischenzeit mit der Polizei, dem Landratsamt, Staatlichem Bauamt sowie der Stadtverwaltung und für die Umstellung zuständigen Firma stattgefundenen »Runden Tisch« nicht eingeladen worden sei, bezeichnete er als eine »Unverschämtheit.« Es sei zwar dem Bürgermeister vorbehalten, wen er an den »Runden Tisch« bestellt. Als Initiator hätte es ihm aber zugestanden mit dabei zu sein, sagte Gorzel, dem sein Fraktionskollege Josef Winkler den Rücken stärkte. Bürgermeister Klaus Ritter fühlte sich von Gorzel persönlich angegriffen und rügte dessen Ausdrucksweise: »Ich verwehre mich gegen solche Kraftausdrücke«, betonte er. »Es war kein Stadtrat mit dabei und damit Schluss der Debatte.«

Weiteres Vorgehen wurde abgestimmt

Bei dem Zusammentreffen mit den Fach- und Dienststellen sei das weitere Vorgehen abgestimmt worden, teilte Ritter mit. So wie es aussieht, werde es noch etwa zwei Monate dauern, bis die Taktzeiten der Ampeln an den großen Kreuzungen der Werner-von-Siemens-Straße umgestellt werden. Für die Umsetzung sei aber letztendlich das Staatliche Bauamt als Straßenbaulastträger zuständig. Wann genau die Firma, die in Gera sitzt, die Ampeln dann umstelle, könne er nicht sagen.

Angeschnitten wurde auch die Problematik der Bahn, die die Ampelanlage an der Werner-von-Siemens-Straße kreuzt. Aufgrund des Umstands, dass die Lockführer nach dem Überqueren der Straße die Ampel nicht mehr zurück beziehungsweise wieder in Funktion setzen, kommt es dort immer wieder zu einem Verkehrschaos. Recherchen der Polizei im letzten Jahr haben ergeben, dass die Ampelanlage acht Mal länger als 30 Minuten auf Rot gestanden habe und die Traunreuter Beamten die Verkehrslenkung übernehmen mussten. Nach Einschätzung der Polizei dürfte die Dunkelziffer deutlich höher sein. Eine technische Störung konnte laut Angaben der Polizei nicht erkannt werden. Um diese Problematik aus der Welt zu schaffen, überlege die Bahn, am Bahnübergang eine Kamera zu installieren, die erkenne, wann der Zug den Straßenbereich wieder verlassen hat, damit das Rotsignal an der Ampel automatisch wieder erlischt, teilte Ritter dazu mit.

Unglaublich lange Wartezeiten

Seit der Neu-, Auf- und Umrüstung der Ampelanlagen, insbesondere an der Kreuzung Münchner-Straße/Werner-von-Siemens-Straße, entstehen unglaublich lange Wartezeiten. Deshalb wurden auf Anregung des Verkehrsreferenten eine Verkehrszählung durchgeführt und ein Gutachten erstellt. Gleichzeitig wurde eine 24-Stunden-Schaltung gefordert. Fast ein Jahr hat es gedauert, bis alle Stellungnahmen respektive ein fertiges Gutachten vorgelegt werden konnte. Jetzt scheint endlich Bewegung in die Sache gekommen zu sein. Noch leuchten die Ampeln zwar noch nicht 24 Stunden, es flackert aber ein helles Licht am Ende des Tunnels auf. ga

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