Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten stand ein Dankgottesdienst, den Pater Robert Lachenschmid, der Spiritual der Barmherzigen Schwestern, und Hausseelsorger Pater Joachim Sachse vom Minoritenkloster Maria Eck zelebrierten. Pater Lachenschmid bezeichnete St. Hildegard als ein Haus, das vielen Menschen zur Heimat geworden sei und in dem viele Menschen Erholung für Leib und Seele gefunden hätten. Den Dank dafür verband er mit der Bitte, dass das Schwesternheim St. Hildegard auch in Zukunft unter dem Segen Gottes stehen möge.
Generaloberin Schwester Theodolinde Mehltretter, die unter den Gästen auch Bürgermeister Thomas Kamm und Altbürgermeister Franz Maier begrüßen konnte, stellte die Geschichte des Hauses vor. Sie erinnerte daran, dass sich auf dem Grundstück vormals die Kurpension Immergrün befunden hatte, die der Badearzt Dr. Josef Liegl 1895 errichten ließ. Die Landesversicherungsanstalt Oberbayern übernahm das Haus 1911 als Genesungsheim Alzing. Mit der Übernahme durch die LVA begann am Standort auch das Wirken der Barmherzigen Schwestern, die im Genesungsheim in der Pflege tätig waren.
1967 erwarb die Kongregation das Haus, benannte es um in Schwesternheim St. Ludovika und nutzte es als Erholungshaus für die eigenen Schwestern. Infolge Platzmangels und weil es baufällig war, entschloss sich die Gemeinschaft, St. Ludovika durch einen Neubau zu ersetzen – das heutige Heim St. Hildegard.
Friedrich Kardinal Wetter segnete das Gebäude am 17. September 1989. Der erste Hauskonvent war schon vorher eingezogen: zunächst Schwester M. Talia Thoma, die als heute 97-Jährige immer noch hier wohnt, danach Schwester M. Alkmunda Amann, Schwester M. Brittonia Schaumberger und Schwester M. Epiphania Böhm als erste Hausoberin. Ihr folgte Schwester M. Luka Spatzl 1995 als Hausoberin, und seit 2011 wird St. Hildegard von Schwester M. Raphaela Schreml geleitet.
Schwester Theodolinde freute sich darüber, dass St. Hildegard nach einer Generalsanierung in zwei Bauabschnitten heute wieder in neuem Glanz dasteht, sich der Brandschutz auf modernstem Stand befindet und die Energieversorgung mittels Hackschnitzelheizung künftig sehr viel umweltfreundlicher vonstatten geht. Außerdem würdigte sie das Schwesternheim als Lebens-Werkstatt: helfen, teilen, geben, Hände reichen und eine Atmosphäre der Gemeinschaft bauen.
Gleichzeitig berge das Haus unterschiedliche Lebensräume, sagte sie. Bewohnerzimmer, Kapelle, Refektorium, Aufenthaltsräume, Cafeteria, Gymnastikräume, Schwimmbad, Küche, Büros, Empfang – jeder dieser Orte schenke Bewohnern, Gästen und Mitarbeitern wertvolle Lebensmomente, auch in Alter, Krankheit und Leid.