Bödeker erblickte das Licht der Welt als »Flüchtlingskind« in Altötting, wohin die Wirren des Zweiten Weltkrieges ihre Mutter verschlagen hatten. Nach ihrer Schulbildung studierte Ingrid Bödeker, denn sie wollte Hauptschullehrerin werden. Im Laufe ihrer Berufsjahre kam sie an die Franz-von-Kohlbrennerschule in Traunstein, in der sie jahrzehntelang mit großer Freude, wie sie stets betonte, unterrichtete.
Erstmals in den Stadtrat gewählt wurde sie 1996, erneut dann 2002, 2008 und 2014. Im Jahre 2017 schied Ingrid Bödeker altersbegründet aus dem Gremium aus. In den 21 Jahren ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit war sie Mitglied in den verschiedenen Ausschüssen wie dem Finanz-, Kultur- und Sport- sowie dem Hauptausschuss, der seinerzeit für Kinder und Jugendliche sowie für die grundsätzlichen Schulangelegenheiten zuständig war.
Zur Fraktionsvorsitzenden wählten sie die SPD-Stadträte bereits 2002 als Nachfolgerin von Konrad Obermaier. Damit war sie dann in der Geschichte des Stadtrats die erste Frau, die die Leitung einer Fraktion übernahm. Dieses zusätzliche Amt übte sie 16 Jahre lang aus, ehe sie es 2016 an Peter Forster übergab. Ferner war sie zusätzlich sechs Jahre lang ehrenamtliche Jugendreferentin des Stadtrates und später auch neun Jahre lang Referentin für die Senioren Traunsteins.
Bödeker 2018 mit Ehrenmedaille gewürdigt
Nach ihrem Ausscheiden aus dem Gremium 2017 beschloss der Stadtrat einstimmig, sie mit der Ehrenmedaille zu würdigen. Oberbürgermeister Christian Kegel übergab ihr 2018 diese hohe Auszeichnung in einer Feierstunde und würdigte dabei ausführlich die Verdienste, die sich Ingrid Bödeker auch durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit weit über den Stadtrat hinaus erworben habe. So sei Ingrid Bödeker im damaligen ESV, dem Eisenbahner Sport-Verein, als stellvertretende Vorsitzende und als Spielerin viele Jahre aktiv gewesen und habe sich auch ehrenamtlich im Kirchenvorstand der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde engagiert.
In ihrer Dankadresse betonte die Geehrte seinerzeit, dass sie diese Aufgaben alle mit Freuden übernommen habe, auch wenn das manche »belastende Stunde« beschert habe. In den 21 Jahren ihres stadträtlichen Wirkens sei viel geschehen, was das Zusammenleben in der Stadt gestärkt habe. Dies hinterlasse ein gutes Gefühl. Zum Beispiel habe sie mitgewirkt, dass die Traunsteiner nun gegen Hochwasser der Traun »stark« geschützt seien. Viele zukunftsweisende Projekte, wie unter anderem die Feuerbestattungsanlage, das Kulturforum und der Salinenpark hätten verwirklicht werden können.
Noch immer ist Ingrid Bödeker in der Traunsteiner Tafel als Mitarbeiterin jeden Freitag ehrenamtlich tätig und hilft bei Portionierung und Ausgabe mit. Als begeisterte Sängerin wirkt sie auch weiterhin in der evangelischen Kantorei. Ihre »politische Heimat« fand Ingrid Bödeker 1982 in der SPD, der sie nun schon 43 Jahre die Treue hält. Ihr kommunalpolitischer Rat ist im Ortsvorstand, dem sie als Beisitzerin angehört, weiter gefragt. In seiner Dankadresse würdigte Ortsvorsitzender Mergim Behrami die jahrzehntelange Unterstützung. Zum Beispiel sei sie weiterhin gefragte Gitarristin beim »Weihnachtslieder selber singen« in den Jahresabschlussfeiern. FS