»Jauchzet, frohlocket!« Mit dem Eingangschor aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach stimmten die Mitwirkenden des Traunwalchner Adventskonzerts auf Weihnachten ein.
Nach zwei Jahren Pandemie-bedingter Unterbrechung hatte man auch das Gefühl, dass die frohe Botschaft für die Musiker heuer eine besondere ist. Der ergreifende Lobgesang des bahnbrechenden Werks mit Gesang und Orchester setzte mit Pauken und Trompeten einen fulminanten Schlussakkord des Konzerts in der Pfarrkirche Traunwalchen. Am Ende des mächtigen Ausklangs standen ein begeisterter, langanhaltender Applaus und stehende Ovationen. Ein Konzertabend, der beim Traunwalchner Publikum mindestens bis Weihnachten anhalten wird. Für Hans Helmberger aus Traunstein ist das Adventskonzert der Beginn der Advents- und Weihnachtszeit: »Für mich fängt mit dem Traunwalchner Konzert der Advent an«, so der frühere Traunwalchner.
Man kann wohl behaupten, dass der Spagat zwischen Klassik und Volksmusik einmal mehr gelungen ist. Denn seit jeher stehen beim Traunwalchner Adventskonzert Klassik und Volksmusik nebeneinander auf dem Programm, das sich Stück für Stück steigerte. Die Mitwirkenden, der Kirchenchor Traunwalchen und ein Kirchenorchester sowie Solisten und Holzbläser, sind seit Jahren ein fester Bestandteil. Ein Ausrufezeichen setzten auch wieder die Bläser. Denn: kein Weihnachten ohne Blechbläser! Die spiel- und stimmsichere Gesamtleistung mit Werken großer Komponisten unterschiedlicher Musikepochen, verdient großes Lob. Allen voran Manfred Hausotter, der als Dirigent und Gesamtleiter das abwechslungsreiche und anspruchsvolle Programm zusammen stellte und mit feinem Gespür mit den Mitwirkenden durch die Weihnachtsgeschichte führte. Verbindende Worte zwischendurch sprach Pfarrer Richard Datzmann.
Mitgewirkt haben der Kirchenchor Traunwalchen und ein Kirchenorchester mit der Konzertmeisterin Regine Schmitt, der Pertensteiner Dreigesang mit Elisabeth Bäuml an der Harfe, Blech- und Holzbläser sowie die Solistin Irmi Irgmaier. Am Klavier saß Georg Angerer.
Auf die Ankunft des Herrn stimmten Chor und Orchester mit der Motette von Andreas Hammerschmidt »Machet die Tore weit« und dem Johannes-Brahms-Chor »O Heiland reiß die Himmel auf«. Daran anknüpfend erklang von den Holzbläsern das bekannte Adventslied »Maria durch ein Dornwald ging« von Cesar Bresgen. Mit dem Ave Maria von Anton Bruckner und dem feierlichen Lobgesang, dem Te Deum, von Wolfgang Amadeus Mozart, leiteten Chor und Orchester in den alpenländischen Teil über.
Auch hier war das Lied- und Musikgut mit Sorgfalt ausgewählt. Auf das anrührende Lied »Ein Ilgen ist entsprossen«, setzten die Blechbläser ein erstes Ausrufezeichen mit dem Satz »In einem einsamen Stall«, ehe der Pertensteiner Dreigesang das Herbergslied »Gott hat den Engel Gabriel« anstimmte. Tissi Fernandez, Katharina und Magdalena Lauber verzauberten im Dreigesang das Publikum mit glockenklaren und makellosen Stimmen in Begleitung von Elisabeth Bäuml auch mit dem Weihnachtslied »Gelobt seist du.« Dazwischen streuten die Holzbläser mit Harfenbegleitung das beschwingte Andachtsmenuett von Limbacher ein.
Im abschließenden Klassik-Teil wurde mit Anton Diabellis »Angelus ad« und Johann Sebastian Bachs »In dulci jubilo« die Geburt Christi eingeleitet. In Diabellis Offertorium »Angelus pastores ait« glänzte Irmi Irgmaier mit ihrem strahlenden Sopran als Verkündigungsengel. Chor und Streicher setzten mit dem jubilierenden Gloria aus der Nicolai-Messe von Joseph Haydn einen besonderen Akzent, ehe zum Abschuss ein markantes Paukensolo, trillernde Flöten und Oboen, ein Streicherjubel und schmetternde Trompetenfanfaren zum Eingangschor »Jauchzet frohlocket« einsetzten. Gabi Rasch