Im Spannungsfeld wechselnder Seelenzustände
Nasskalter Wind und tanzendes Herbstlaub – mit eingezogenen Köpfen zog es das Publikum flotten Schritts ins warme Foyer des Salzburger Landestheaters. Im roten Samt der Theatersitze war der ungemütliche Vorspann zum dreiteiligen Ballettabend »Carmen / Rosa / Boléro« bald vergessen. Drei Choreografien bildeten, jede auf ihre Weise, das Bestreben des Menschen ab, wie er sich redlich bemüht, tiefe Verbindungen einzugehen und dennoch als Individuum zu bestehen. In kaum einer Ausdrucksform lässt sich das so eindringlich vermitteln wie im Tanz.
Streit unter Frauen wie ein Hahnenkampf
Im ersten Bühnenmoment von »Carmen« ist das Tanzensemble wie ein kunstvolles Standbild auf einer langen Tafel aus mehreren Tischelementen arrangiert. Die Starre dauert genauso lange, wie das Auge braucht, um wegweisende Details auszumachen: Valbona Bushkola als Carmen strahlt wie ein Edelstein. Ihr Tanz zeigt, wie technische Perfektion in
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