Erst kurz vor dem Spiel hatte festgestanden, dass Panthers-Topscorer Adrian Mitchell nach langer Verletzungspause erstmals wieder für sein Team antreten kann. Und er brachte eine Energie auf das Feld, die diesem in den vergangenen Wochen gefehlt hatte. Gleich zu Beginn konnten die Gastgeber zweimal den Ball erobern, Mitchell meldete sich mit einem Dreier standesgemäß zurück – 5:0. Es entwickelte sich ein schnelles Spiel, in dem den Treuchtlingern zunächst das Wurfglück fehlte und auch ihre großgewachsenen Center Luca Wörrlein und Jonathan Schwarz noch nicht zur Geltung kamen. 25:9 führten die Panthers nach dem ersten Viertel.
Für den zweiten Abschnitt hatte VfL-Coach Goran Petrovic seinem Team offensichtlich eine härtere Gangart vorgegeben, Mitchell wurde innerhalb einer Minute gleich viermal gefoult. So kämpften sich die Franken, unterstützt von einer mitgereisten 30 Mann starken Fanschar, ins Spiel zurück und ließen den Hausherren mit aggressiver Verteidigung immer weniger Raum. Auch der ProB-erfahrene Liga-Topscorer Wörrlein setzte sich nun häufiger durch. Zur Halbzeit war die TVT-Führung auf 45:38 zusammengeschmolzen. In der Pause brannte dann die Heartbeat Tanzschule Traunreut mit 60 Tänzerinnen, darunter den Europameisterinnen der Lil’ Cubes und Mini Cubes, ein Feuerwerk im Urban-Dance ab.
Weniger feurig kamen die Traunsteiner aus der Kabine. Nach Wiederanpfiff konnten sie in Ballbesitz erst 24 Sekunden keinen Wurf auf den Korb setzen, im Gegenzug traf auf der anderen Seite Tobias Hornn einen Dreier. Und in dieser Weise sollte es auch weitergehen. Die Großen Kreisstädter leisteten sich unnötige Ballverluste, trafen ihre Würfe nicht und vernachlässigten die Verteidigung. Nur acht Punkte gelangen ihnen, während die Gäste 21 Zähler sammelten und somit am Ende dieser Spielphase 59:53 führten.
Im letzten Viertel arbeiteten die Chiemgauer sich langsam wieder heran, doch zwei Szenen waren symptomatisch: Bartautas Linartas und Adrian Mitchell trafen je einen Dreier, im nächsten Angriff verloren die TVTler jedoch jeweils durch Fehlpässe den Ball, statt nachzulegen. So dauerte es bis 30 Sekunden vor Schluss, bis Adrian Mitchell die Gastgeber durch zwei Freiwurftreffer auf zwei Punkte herangebracht hatte. Auf der Gegenseite verwandelte Wörrlein nur einen von zwei Freiwurfversuchen. Mit einem sensationellen Drei-Punkte-Treffer unter Bedrängnis konnte Mitchell dadurch sechs Sekunden vor Schluss auf 75:75 stellen. Die Fans der Panthers tobten, es ging in die Verlängerung. Hier entwickelte sich ein Thriller, in dem die Gäste 16 Sekunden vor Schluss mit einem Punkt führten und schließlich durch drei verwandelte Freiwürfe von Jonathan Schwarz mit 86:82 siegten.
»Für alle Liebhaber des Basketballsports war das ein fantastisches und spannendes Spiel. Die Fans waren großartig«, befand Panters-Headcoach Aaron Mitchell. »Wir haben einen tollen Kampf gegen einen starken Gegner geliefert, aber wir brauchen noch etwas Zeit, um unsere Chemie zu finden. Wir werden weiter an uns arbeiten.«
Die Panthers haben nun zwei Wochenenden Pause, bevor sie am Samstag, 29. November, um 16.30 Uhr beim TSV Vaterstetten gastieren. Zum nächsten Heimspiel empfangen sie am Samstag, 6. Dezember, um 18.30 Uhr die TS Herzogenaurach.
Chiemgau Panthers: Adrian Mitchell (29 Punkte/5 Dreier), David Heuwinkel (12) Andrew Stafford (12/1), Stefan Gruber (10), Bartautas Linartas (6/2), Florian Köppl (4), Daris Krivic (3), Chris Roll (4), Lukas Blank (2), Devin Beraz, Alexander Rettelbach.
VfL Treuchtlingen: Luca Wörrlein (29/2), Jonathan Schwarz (19), Simon Geiselsöder (11/3), Tobias Hornn (9/3), Andreas Dinkelmeyer (8), Claudio Huhn (7/1), Paul Mutterer (3), Noel Cotoulas, Duong Gedamke, Dejan Lukic, Moritz Schwarz, Maximilian Thiem. SR


