Der Aufsteiger SV Surberg bittet den Nachbarn SV Neukirchen zum Derby, während das Schlusslicht FC Reit im Winkl unter Zugzwang geraten ist. Letzter Gegner im Jahr 2025 ist der SV Oberteisendorf II – mit diesem Spiel wird die Runde am Samstag um 13.30 Uhr eröffnet.
»Ein sogenanntes Sechs-Punkte-Spiel«, sagt FCR-Pressesprecher Michael Neumaier. »Wir spielen zuhause gegen Oberteisen-dorf II, die nur zwei Punkte vor uns sind.« Da zählt nur ein Sieg, eine Niederlage würde die Ausgangssituation für die Rückrunde extrem verschärfen. »Wir sind generell unzufrieden mit der Hinrunde und wollen nicht als Tabellenletzter überwintern«, betont Neumaier. »Wir haben uns in zu vielen Spielen das Leben schwer gemacht und es gab auch einige Spiele, über die wir uns heute noch ärgern, weil wir keine Punkte mitgenommen haben.« So steckt der FCR(12. Platz/5 Punkte) voll im Abstiegskampf. »Ein Sieg gegen Oberteisendorf II würde uns hier nochmal mehr als gut tun für die Winterpause«, weiß Neumaier.
Ähnlich ist die Lage bei den Gästen. »Für uns war es sicherlich eine Halbrunde zum abhaken«, meint SVO-II-Trainer Christian Willberger mit Blick auf Tabellenplatz zehn (7). »Trotzdem ist die Stimmung sehr gut und wir bleiben positiv, um die Klasse zu halten. Mit ein paar weniger Verletzungen im Frühjahr sollte das auch klappen.«
Gegen den drohenden Abstieg spielt auch der SV Neukirchen (11./7), der heute um 14 Uhr beim SV Surberg (3./20) zu Gast ist. »Viele Spieler kennen sich noch aus gemeinsamen SG-Zeiten, entsprechend emotional und eng sind diese Duelle traditionell«, sagt SVS-Pressesprecher Matthias Baumgartner. »Die Tabelle ist Nebensache, auch wenn wir als Rangdritter nach zehn Spielen sportlich als Favorit ins Rennen gehen. Entscheidend wird sein, erneut die über die gesamte Hinrunde gezeigte Entschlossenheit, Zweikampfstärke und Gier auf den Platz zu bringen, denn Neukirchen wird definitiv nichts verschenken.«
Aus Surberger Sicht lief die Hinrunde bisher mehr als zufriedenstellend. Mit Christoph Bothe (8 Tore) und Andreas Zenz (7) stehen sogar zwei Surberger oben in der Torschützenliste. Baumgartner: »Wichtig ist es jetzt, nicht abzuheben, in der Rückrunde genauso mitzuziehen und den Klassenerhalt so schnell wie möglich zu sichern.« Anders sieht es beim SV Neukirchen aus, der sich laut Pressesprecher Niki Seehuber in den vergangenen Jahren in der A-Klasse etabliert habe und »mit dem 6. Platz vergangenes Jahr die beste Platzierung seit dem Wiederaufstieg 2021 erreicht hat«. Für ihn sei »dieser Zwischenstand doch überraschend«.
Nach einem verpatzen Auftakt gelang es der Mannschaft von Trainer Franz Gruber, sich in den vergangenen Partien zu stabilisieren. »Natürlich können wir mit dem jetzigen Tabellenplatz nicht zufrieden sein«, stellt der Trainer fest. »Wir hatten von Anfang an großes Verletzungspech und es sind viele wichtige Spieler ausgefallen. Trotzdem darf uns so etwas nicht passieren.« Umso wichtiger ist das Derby beim formstarken SV Surberg. »Uns ist natürlich bewusst, dass das kein leichtes Spiel für uns wird, da die Surberger eine sensationelle Saison spielen«, erklärt Gruber. »Aber wir gehen zuversichtlich ins letzte Spiel, auch weil wir uns etwas gefangen und aus den letzten drei Spielen fünf Punkte geholt haben. In einem Derby ist alles möglich.«
Das Topspiel findet heute um 16 Uhr im Hudson-Sportpark statt. Der überraschend starke Aufsteiger DJK Traunstein (5./14) begrüßt den ungeschlagenen Spitzenreiter, die SG Übersee/Grassau (24). »Es ist ein schweres letztes Spiel«, weiß DJK-Trainer Stefan Gilch, der zugibt, dass bei seiner Mannschaft »zu den Topteams der Klasse schon noch ein qualitativer Unterschied besteht«. Dennoch ist die DJK seit dem Auftaktspiel (1:6 gegen den WSC Bayerisch Gmain) »auf dem Platz ungeschlagen, haben aber viele Unentschieden«. Das Spiel gegen Surberg wurde mit 2:0 für den SVS gewertet.
Unter der Woche schlug bei den Traunsteinern das Verletzungspech zu, »sodass das Spiel gegen den Tabellenführer für uns noch einmal zu einem echten Kraftakt wird«, verrät Gilch, der seinem Team dennoch eine gute Entwicklung bescheinigt. »Das Mannschaftsgefüge ist intakt, der Aufstieg und diverse Hürden in der Vorrunde haben letztlich die Mannschaft zusammengeschweißt.«
Das sieht auch SG-Trainer Florian Lindlacher: »Der Gegner hat für einen Aufsteiger viele Punkte geholt. Wir wissen, dass es eine kampfstarke Truppe mit einigen guten Einzelspielern ist. Trotzdem ist es unser klares Ziel, so viel Spielkontrolle wie möglich zu haben und das Spiel zu gewinnen.« Dann wäre die SG Herbstmeister. Schließlich peilt die Spielgemeinschaft den Aufstieg an. »Nach dem letzten Jahr in der Relegation ist es das Mindestziel, diese Relegation wieder zu erreichen«, betont Lindlacher. »Aber unser großes Ziel ist der direkte Aufstieg.«
Dabei sieht der Trainer seine Mannschaft auf einem guten Weg: »Insgesamt schauen wir nur auf uns. Wir spielen immer auf Sieg und wollen jedes Spiel gewinnen, zuletzt war eine klare Leistungssteigerung erkennbar - in den letzten zwei Spielen kam kein Schuss auf unser Tor.«
Für den Tabellenzweiten, den WSC Bayerisch Gmain (23), geht es zur selben Zeit auf die Breitwiese zur SG Ramsau/Berchtesgaden (4./18). Das Spiel findet auf Kunstrasen statt. »Da die SG durchaus ein ambitionierter Viertplatzierter ist, verspricht das Match, spannend zu werden«, sagt WSC-Abteilungsleiter Michael Färbinger. Sein Fazit der Hinrunde: In seinen Augen liege die Mannschaft »im grünen Bereich beziehungsweise in unserer Zielsetzung«.
Nun geht Bayerisch Gmain erstmals seit vielen Jahren ohne eine größere Zahl Langzeitverletzter in die Winterpause. »Bald gilt es, durchzuschnaufen und Kraft für die Rückrunde zu sammeln«, sagt Färbinger. »Nächstes Jahr wollen wir – spätestens im Rückspiel in der Gmoa-Arena – die SG Übersee/Grassau noch einfangen.«
Die Runde komplettieren die Partie TSV Siegsdorf II (9./8) gegen den ESV Freilassing II – heute um 15 Uhr – sowie das einzige Sonntagsspiel um 14.30 Uhr zwischen dem SV Saaldorf II (8./11) und den Gästen SG Schönau II (6./12). td


