Dabei agierten die Gäste in Hälfte eins überaus souverän, was Trainer Stefan Köck nach dem Schlusspfiff auch hervorhob. Der SVK hatte in den ersten 45 Minuten keinen Torschuss zu verzeichnen. Bei den Gästen bediente Elion Haxhosaj von links Markus Gallmaier, doch die Kugel trudelte rechts am SVK-Tor vorbei (5. Minute). Vincent Ketzer hatte die Führung auf dem Fuß, Patrick Drofa rutschte in der Mitte vorbei (21.). Als Drofa über links kam, konnte David Rosenstatter im »Anschöringer«-Dress gerade noch die Hereingabe verhindern (31.), und ein Gallmaier-Schuss wurde von den Gelb-Schwarzen zur Ecke geklärt (32.). Der folgende Eckball hätte fast zu einem Eigentor der Heimelf geführt, letztlich war Keeper Egon Weber im Nachfassen auf dem Posten. Kurz vor der Pause gelang den Gästen dann die verdiente Führung: Haxhosaj flankte von links, die Kugel landete bei Gallmaier, der im Gestochere zum 0:1 einnetzte (44.).
Der ehemalige SVK-Coach Mario Demmelbauer attestierte den Gästen zur Pause eine »Top-Spielstruktur«, während ihm bei den Hausherren die Genauigkeit nach vorne fehlte. SVK-Coach Thomas Leberfinger wechselte doppelt, brachte Matteo Van De Wiel und Elias Huber.
Letzterer setzte nach einem Eckball von Thorsten Nicklas einen Kopfball an die Latte (52.). Noel Tanzer beförderte auf der Gegenseite einen Freistoß zur Mitte, der folgende Kopfball von Christoph Szili landete in Webers Händen (61.). Dem folgte eine knallrote Karte nach einem im ganzen Stadion hörbaren Frontalangriff von Tanzer an Nicklas (68.). Beim folgenden Freistoß zeigte SVS-Keeper Marius Herzig eine kleine Unsicherheit (70.). Es wurde nun hitziger mit einigen Nickligkeiten. Einen Freistoß von Jonas Kronbichler parierte Herzig sensationell zur Ecke (74.), eine Hereingabe von Maxi Reiter schoss Kronbichler haarscharf drüber (75.). Leberfinger wechselte sogar den angeschlagenen Manuel Omelanowsky ein, der in Herzig seinen Meister fand (78.). Die Rupertiwinkler waren nun am Drücker, bei einem Gegenstoß flog ein Drofa-Schuss aus der Ferne links vorbei (83.).
Spätestens als ein Reiter-Kopfball an den linken Pfosten (86.) klatschte, rauften sich manche die Haare. Nachdem ein Huber-Schuss auf der Linie geklärt wurde (87.) und Drofa erneut verzog (90.+6), blieb es beim 0:1 und der weißen Weste der Passauer in »Anschöring«.
SVS-Coach Köck war natürlich begeistert. Er habe nicht erwartet, dass sein Team hier so gut Fußball spiele. »Es war eine überragende erste Halbzeit«, lobte er seine Mannschaft. Er freute sich für seine Elf, dass sie nicht wie in der Rückrunde der vergangenen Saison den Ausgleich gefangen, sondern das Ergebnis über die Zeit gebracht habe.
Enttäuscht war hingegen SVK-Trainer Thomas Leberfinger. Die Leistung der ersten Hälfte nahm er mit auf seine Kappe. »Da wollten wir etwas ausprobieren, was aber überhaupt nicht funktioniert hat«, gestand er. Trotz früher, taktischer Korrekturen im Spiel habe die Mannschaft kaum Zweikämpfe gewonnen, die gingen zu 80 Prozent an Schalding. In der zweiten Hälfte sah er mehr »Leben und Einsatz mit vielen Chancen«. Er wollte seinem Team keinen Vorwurf machen. »Solche Spiele gibt es einfach«, meinte der SVK-Chefcoach.
SV Kirchanschöring: Weber, Obirei (46. Van De Wiel), Hrvoic (57. Reiter), Jahic (68. Omelanowsky), Dinkelbach, Kronbichler, Nicklas, Auerhammer (46. Huber), Lobendank, Rosenstatter, Schwarz (88. Dengel).
SV Schalding-Heining: Herzig, Szili, Tanzer, Moser, Drofa, Schnabel (66. Brückl), Haxhosaj (90.+3 Stahl), Bekaj (67. Dorfner), Ketzer (67. Vicol), Zillner, Gallmaier (82. Tschugg).
Tor: 0:1 Markus Gallmaier (44.).
Rote Karte: Tanzer (67./ Foulspiel/Schalding).
Schiedsrichter: Maximilian Riedel (FC Horgau).
Zuschauer: 446. mw


