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Albert Popp (links) ist jetzt Ehrenvorstand des SV Neukirchen. Sein Nachfolger Daniel Schader überreichte ihm dafür die Ehrenurkunde. (Foto: Konnert)

Nach 27 Jahren ist endgültig Schluss

Nach 27 Jahren an der Spitze des SV Neukirchen hat sich Albert Popp entschlossen, das Amt des Vorstands in jüngere Hände zu legen. Bei der Generalversammlung im Gasthof zur Post stellte er sich nicht mehr zur Wahl.


In Anerkennung und als Würdigung seiner langjährigen Treue und herausragenden Dienste um den SV Neukirchen wurde er auf einstimmigen Beschluss der Mitgliederversammlung zum Ehrenvorstand ernannt. Auch 1. Bürgermeister Thomas Gasser gratulierte und meinte bildlich: »Du hast in 27 Jahren wie ein Gewichtheber große Aufgaben gestemmt. Jetzt seilst Du Dich ab, nach erfolgreicher Tour auf den Gipfel des SV Neukirchen.«

Der scheidende Vorsitzende sagte: »Es war eine schöne Zeit. Wir sind gut miteinander ausgekommen, deshalb bin ich auch so lange geblieben. Als ich gewählt wurde, hab' ich nicht gedacht, dass ich so lange in dem Amt bleibe.« Er gab zu, dass er mit einem lachenden und einem weinenden Auge gehe. Denn er war gerne dabei, und die SV-Mitglieder waren mit ihm zufrieden, das zeigte sich nicht zuletzt in den Würdigungen und der Ernennung zum Ehrenvorstand. Die Urkunde überreichte ihm sein Nachfolger Daniel Schader. Für Wünsche, Sorgen und Probleme, die an ihn herangetragen wurden, hat er immer nach konstruktiven Lösungen gesucht zum Wohle seines SV Neukirchen, wurde Albert Popp gelobt.

Zum SV ist der gebürtige Neukirchner schon mit elf Jahren gekommen. Er hat dort Fußball gespielt, zuerst in der Schülermannschaft, dann bei der Jugend, später bei den Erwachsenen. »Dort hat es aber nur für die Zweite Mannschaft gereicht«, stellte er scherzend fest. Diese typische »Fußballerkarriere« von Albert Popp ist kein Zufall, denn Fußball war der Anfang des Neukirchner Sportvereins. In den gut 60 Jahren, die Popp jetzt beim Sportverein Mitglied ist, hat sich dieser von einem reinen Fußballverein zu einem Club mit sechs Abteilungen und über 700 Mitgliedern weiterentwickelt. Ab 1982 übernahm Popp Verantwortung an vorderster Front, als er zum Beisitzer im Ausschuss gewählt wurde. 1989 wurde er Technischer Leiter.

Inzwischen hatte er sich einer neuen Sportart zugewandt, dem Tennis. »Anfang der 1990er waren wir vier Leute, die gerne Tennis gespielt haben«, erzählte er. Zuerst sind die Neukirchner nach Siegsdorf oder Traunstein gefahren, um Tennis zu spielen, dann hat man sich bemüht, in Neukirchen Tennisplätze zu schaffen. Eine Abteilung Tennis wurde 1992 gegründet, Vorsitzender wurde Albert Popp.

1998 wurde Popp dann als 1. Vorstand des Gesamtvereins gewählt als Nachfolger von Alois Hörgl. In seiner freundlichen, unaufgeregten und besonnenen Art führte er den Verein weiter. Zu den größeren Projekten des SVN während seiner Zeit als Vorstand gehörten unter anderem die Sanierung der Tennisplätze und die Instandsetzung des Fußballtrainingsplatzes.

Der gelernte Metzger Albert Popp hat lange Jahre in Neukirchen den Gasthof zur Post mit Metzgerei, später nur die Metzgerei betrieben. Durch die vielen Urlauber, die nach Neukirchen kamen, war im Sommer immer viel los, erzählte er. In dem großen Saal des Gasthofs fanden beispielsweise einmal pro Woche Heimatabende statt, die immer gut besucht waren. In jungen Jahren sei er auch bei den Trachtlern aktiv gewesen, dann aber habe er sich für den Fußball entschieden. Dass dies ein Glücksfall für den SV Neukirchen war, sollte sich erst später zeigen.

Für seine »Nach-Vorstands-Zeit« hat Albert Popp schon einiges vor. Er will weiterhin Tennis spielen und mehr Zeit für seine zweite Leidenschaft, das Motorradfahren, haben. Er möchte aber auch weiterhin zum Fußballplatz gehen, wenn der SV Neukirchen zuhause spielt. Zudem freut er sich auf mehr Zeit für die Familie um seine Frau, die vier erwachsenen Söhne und die zwei Enkelkinder.

Seinem Nachfolger Daniel Schader wünschte Albert Popp eine gute Hand und viel Freude mit dem SV Neukirchen. Ein eigener Bericht zur Jahresversammlung folgt in einer unserer nächsten Ausgaben. kon

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