Nicht ganz so erfreut war Gästecoach Nenad Grizelj. »Man muss schon ehrlich und auch kritisch sein: Seeon hat klar und auch verdient gewonnen, da bringt uns auch die stückweit technische Überlegenheit nichts.« In der ersten Halbzeit gestalten die Bad Endorfer das Spiel noch ausgeglichen, nach der ersten Drangphase der Hausherren mit zwei Topchancen durch Alexander Wallner gingen die Gäste sogar in Führung. Verteidiger Alexander Brandl hatte sich auf der linken Seite nach vorne geschlichen und kam nach einer unübersichtlichen Szene an den Ball. Er bezwang Torwart Andreas Fritz mit einem flachen Schrägschuss, der vom rechten Innenpfosten ins Tor ging – 0:1 (10. Minute). Fast wäre dem Gast auch noch das 0:2 gelungen: Moritz Knauer setzte sich gegen Mario Zeyss in halbrechter Position durch, sein Lupfer ging über Fritz, aber auch am linken Pfosten vorbei (17.). Auf der Gegenseite versuchte es Wallner aus der Distanz, er verfehlte aber knapp das Gehäuse. Die Hausherren waren nun im Spiel. Wenngleich auch wenig auf das Tor kam, stand die Defensive. »Wir haben alles gut wegverteidigt«, lobte Kopeckey. Nach 37 Minuten verletzte sich Fritz nach einer ungestümen Aktion von Lorik Vokrri, aber er konnte nach langer Behandlungspause weiterspielen. Gelb für beide war die Folge.
Nach dem Wechsel drängten die Hausherren auf den Ausgleich, angetrieben von Kapitän Daniel Axhammer entstand Chance um Chance. Zunächst prüfte Thomas Maier mit einem 20-Meter-Schuss Torhüter Tobias Pappenberger, der damit erhebliche Probleme hatte (55.). Nach einer Stunde flankte Axthammer an den Fünfmeterraum, Wallner köpfte zurück und Alex Seil wurde einköpfbereit von einem Verteidiger weggecheckt. Doch die Pfeife von Schiedsrichter Mahdi Nabbizadeh (JFG Ötting) blieb stumm.
Ein Konter führte dann zum Ausgleich. Axthammer leitete einen Ball direkt weiter auf Alex Seil, Pappenberger kam aus dem Tor und verschätzte sich auf dem nassen Rasen. Seil hatte plötzlich das leere Tor vor sich und netzte zum 1:1 ein (66.). Der Schlussmann machte seinen Fehler wieder gut und parierte gegen Alex Seil (70.) und bei einer Doppelchance von Axthammer, der auch zum Nachschuss kam, aber nicht zur Führung traf.
Die war Lukas Schaller vorbehalten. Nach einem Querpass von Rafael Untermaier nagelte Schaller mit einem Schuss aus 20 Metern die Kugel in den rechten Winkel – ein sehenswertes Tor (79.). In der Schlussminute hätte Wallner bei einem Konter den Deckel drauf machen können. »Unter dem Strich geht das Ergebnis in Ordnung«, sagte Grizelj, der auch von einer schmeichelhaften Führung sprach. Seeons Abteilungsleiter Fabian Böck sah es ähnlich wie Kopecky: »Wir sind ruhig geblieben und haben aufgrund der zweiten Halbzeit verdient gewonnen!« td