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Oberteisendorfs Thomas Hofmann (rechts) konnte den Gegentreffer von Seeon/Seebrucks Stürmer Lukas Schaller zum 0:1 nicht verhindern. Am Ende gab es ein 1:1-Unentschieden. (Foto: Bittner)

Elfmeter-Krimi an der Jahnstraße

Ein Unentschieden erkämpft, einen Auswärtssieg versäumt. So hörten sich nach dem Kreisliga-2-Spiel zwischen dem SV Oberteisendorf und dem mutig aufspielenden Aufsteiger vom SV Seeon/Seebruck die Stimmen aus den beiden Lagern an. Am Ende eines kampfbetonten Spiels gaben sich die Teams mit einem 1:1-Unentschieden zufrieden.


Während sich die gastgebende Sebastian-Schallinger-Elf zunächst auf die Defensive zu konzentrieren versuchte, agierten die Gäste vom Nordufer des Chiemsees mit hohem Pressing. So war es auch der SVS, der die ersten Abschlüsse verzeichnete. Sebastian Erber setzte das Leder aus 20 Metern links vorbei, während Top-Stürmer Alexander Wallner nach einem Einwurf von Markus Seil mit einem Drehschuss aus spitzem Winkel das SVO-Gehäuse rechts verfehlte.

Nach 25 Minuten die Riesenchance auf die Führung für die Hausherren: Christian Spiegelsberger drang frei rechts in den Strafraum ein. Ohne selbst abzuschließen wählte er jedoch einen zu ungenauen Querpass auf Jurgen Fuchs, der die Kugel nicht mehr erreichte.

Auf der Gegenseite setzte sich Simon Kunsteiger gegen Spiegelsberger und SVO-Kapitän Bernd Prantler im linken Strafraum durch und servierte fein auf Michael Langl. Der scheiterte aus neun Metern an einer bärenstarken Parade von Torwart Daniel Berger (27. Minute).

Bis zum Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Korbinian Unger verzeichneten beide Teams noch jeweils eine Kopfballchance auf die Führung. Für die Platzherren verfehlte Bernd Prantler das Tor, gegen Wallner war erneut Berger zur Stelle.

Acht Minuten nach der Pause fiel die Gästeführung: Seil schickte mit einem feinen Flachpass durch die kurzzeitig unsortierte SVO-Defensive Lukas Schaller auf die Reise, der kaltschnäuzig ins lange Eck verwandelte – 0:1 (53.).

Der SVS blieb offensiv am Drücker und vergab zwischen der 58. und 60. Minuten drei aussichtsreiche Chancen, um die Führung auszubauen. Zunächst behielt wieder Berger – diesmal gegen Rafael Untermaier – im Eins-gegen-eins die Oberhand. Bei einer Doppelchance zwei Minuten später agierten die Gäste in der letzten Aktion nicht zwingend genug.

Oberteisendorf versuchte sein Glück mit Kontern. Fuchs zwang die SVS-Defensive zu einem Missverständnis am rechten Strafraumeck und konnte nur durch ein Foul gestoppt werden. Der Schiedsrichter entschied zunächst auf Freistoß außerhalb des Strafraums. Nach Rücksprache mit Linienrichter Josef Ramsl revidierte Unger und entschied auf Strafstoß für die Hausherren. Markus Prantler verwandelte zum 1:1.

»Das war schon eine sehr fragwürdige Entscheidung. Ob das überhaupt ein Foul war, bezweifle ich«, kritisierte SVS-Trainer Patrick Kopecky die Schiedsrichterentscheidung. Einig mit dem Unparteiischen waren sich alle Anwesenden nur eine Minute nach dem Ausgleich, als es auf der Gegenseite die Riesenchance auf die erneute Gästeführung gab. Torwart Berger war diesmal zu spät dran und holte Alex Wallner von den Beinen. Der Torwart merzte das Foul jedoch wenige Sekunden später aus, indem er den zu unplatziert geschossenen Elfmeter von Untermaier sicher parierte (68.).

Die letzten 20 Minuten öffneten beide Teams nochmal die Visiere und waren auf den Siegtreffer bedacht. Das Spiel war fortan jedoch mehr von kleineren Fouls, Unterbrechungen und Spielerwechseln geprägt. Beinahe wäre der SVO sogar noch zum Heimsieg gekommen. Nach feiner Vorbereitung über den eingewechselten Sebastian Enzinger vergab Stefan Helminger den Nachschuss (90.+4). »Am Ende haben wir nicht nur durch den verschossenen Elfer den eigentlich verdienten Auswärtssieg versäumt«, resümierte SVS-Coach Kopecky. »Wenn man bedenkt, dass wir heute auf die halbe Stamm-Elf verzichten mussten, bin ich mit dem Punkt nicht unzufrieden.« mem