Eröffnet wird der 26. Spieltag bereits am heutigen Freitag – unter anderem mit der Heimpartie des TSV Teisendorf gegen den FC Töging und dem Landkreis-Derby zwischen dem TSV Peterskirchen und TSV Siegsdorf. Beide Duelle, in denen vor allem die Gastgeber auf wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt hoffen, steigen um 19.30 Uhr.
Satte 39 Punkte trennen den ESV von Waldkraiburg (zwei Spiele weniger). Unterschiedlicher könnten die Voraussetzungen für das Aufeinandertreffen im Max-Aicher-Stadion also nicht sein. Freilassing ist dem Titel und somit Aufstieg in die Landesliga so nahe wie noch nie in dieser Saison. Sollte Verfolger FC Moosinning (49 Zähler), der eine Stunde vorher im Topspiel gegen den SVN München auf dem Platz steht, verlieren, ist dem Team von Albert Deiter (55) bei einem eigenen Punkt Rang 1 bei dann noch zwei ausstehenden Partien nicht mehr zu nehmen. »Auf dem Papier schaut es schon gut für uns aus«, erklärt der Freilassinger Spielertrainer. »Aber manchmal kommt es dann doch anders, als man denkt.«
Wichtig ist ihm, dass sich seine Mannschaft auf sich und das eigene Spiel konzentriert »und nicht auf Nebenplätze schaut«. Daher werden alle Handys eingesammelt, wenn sich das Team morgen trifft. Trotzdem ist sich Deiter natürlich bewusst, dass auch von den Zuschauern der Zwischenstand in Moosinning übermittelt werden kann. »Wir müssen einfach unsere Aufgabe erledigen«, betont er.
VfL Waldkraiburg braucht jeden Zähler
Und diese Aufgabe scheint – beim Blick auf die Tabelle – mehr als machbar. Mit gerade mal 16 Zählern bildet Waldkraiburg das Schlusslicht. Sieben Punkte fehlen auf Teisendorf, das aktuell auf dem unteren Relegationsplatz zu finden ist, aber bisher auch eine Partie mehr absolviert hat. Klar ist: Der VfL braucht jeden Zähler im Kampf um den Klassenerhalt. Die Freilassing-Partie ist der Auftakt einer Englischen Woche für die Crew von Michael Divis. Es folgen wichtige Partien gegen direkte Konkurrenten – bei der SG Reichertsheim-Ramsau/Gars (Dienstag, 19.30 Uhr) und gegen Teisendorf (Samstag, 4. Mai, 16 Uhr).
Bleibt die Frage: Gelingt dem ESV vorzeitig das Meisterstück? »Man merkt den Jungs an, dass sie es wollen«, betont Deiter. Es wäre der Lohn für eine tolle Saison, die zu Beginn nicht ganz optimal verlief. Los ging’s nämlich mit einer 1:2-Auftaktniederlage gegen Teisendorf. »Es waren schon viele kritische Stimmen dabei«, erinnert sich der Coach, der selbst ruhig geblieben ist, genauso wie der ganze Verein. »Intern gab es keine Unruhen. Wir wussten, dass wir unsere Aufgaben erledigen müssen.« Mit Erfolg. »Dass es dann so kommt, war nicht direkt abzusehen. Aber wir haben auch viel dafür getan und an uns geglaubt«, erklärt er. »Es wäre natürlich eine Geschichte, wenn es jetzt klappt.« Den möglichen Meisterfeierlichkeiten steht nichts im Wege, die Tische am Frühlingsfest, das derzeit in Freilassing nur wenige Minuten vom Stadion entfernt stattfindet, sind jedenfalls schon mal reserviert...
Über einen ESV-Dreier würden sich auch die Teisendorfer freuen, die Töging empfangen. Für die Truppe von Interimscoach Moritz Bauregger, der seit seinem Amtsantritt eine 2:4-Niederlage gegen Siegsdorf und zuletzt einen immens wichtigen 2:1-Sieg in Waldperlach verbuchte, sind es die Wochen der Wahrheit.
Die »Rothosen« streiten aktuell mit den punktgleichen Peterskirchnern und Reichertsheimern um den Platz überm Strich. Der heutige Gegner scheint mit einem Vorsprung von acht Zählern schon zu weit weg. Das bedeutet aber auch, dass Töging mit einem Dreier den Ligaverbleib fix machen kann – wenn die Konkurrenz mitspielt. Übrigens: Das Hinspiel, das mit einer 1:2-Pleite für den TSV endete, war das erste Spiel unter Markus Leipholz, unter dessen Verantwortung der FCT in 14 Partien starke 26 Punkte holte und sich kontinuierlich von den Abstiegsplätzen nach oben arbeitete.
Kurz vor der Ziellinie steht der TSV Siegsdorf. Dem Tabellenachten (24/34) genügt im heutigen Landkreis-Derby in Peterskirchen ein Punkt, um ganz sicher die Klasse zu halten. »Es schaut gut aus für uns«, freut sich Siegsdorfs Trainer Franz Huber, der den TSV am Saisonende ja verlassen wird, im Vorfeld des Duells. »Wir wollen den einen Punkt am Freitag holen, aber am liebsten würden wir natürlich gewinnen und dafür werden wir alles tun.« Das sei in Peterskirchen aber immer schwierig, ergänzt er. »Aber wir sind aktuell gut drauf und wissen, was auf uns in Peterskirchen zukommen wird.« Den Siegsdorfern gelangen zuletzt zwei Siege (2:1 gegen den TuS Raubling und 4:2 beim TSV Teisendorf) und diesen Schwung will man heute mitnehmen.
Die Peterskirchner Kicker enttäuschten zuletzt ebenfalls nicht, punkteten jedoch nicht eifrig genug. »Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Jeder gibt alles, und zuletzt gegen Saaldorf und Dornach haben wir auch zwei richtig gute Spiele gemacht, wo auch mehr drin gewesen wäre«, meint Trainer Daniel Winklmaier.
»Es fehlt einfach malein Führungstor«
Mit der Mannschaftsleistung im Allgemeinen sei man bei den Mörntalern »total zufrieden«, so Winklmaier. »Es fehlt einfach mal ein Führungstor. Wir wollen aber nicht jammern, wir machen weiter und werden auch an unserer Spielweise festhalten.« Positiv vor dem heutigen Spiel: Alex Irlweg, Florian Rudholzner, Alex Rohde und Hichem Mahroug konnten diese Woche wieder größtenteils trainieren.
Der Tabellensechste Saaldorf gastiert beim Neunten Dorfen, wobei zwei Teams aufeinanderprallen, die getrost ihre Planungen für die Siebtliga-Saison 2024/25 vorantreiben können – Abstiegsgefahr besteht weder für die Crew von Andreas Hartl noch für das Ensemble von Pascal Ortner. Trotzdem wollen die Saaldorfer etwas mitnehmen. Mit einem 0:0 wie im Hinspiel könnten sie jedoch auch leben, dann würden sie ihr Vier-Punkte-Polster auf die Gastgeber wahren. SB/aic/cs