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Freut sich auf ihren Start beim Ironman Hawaii im Oktober: Veronika Schuhbeck aus Traunreut.

Ein Traum geht in Erfüllung

Davon hatte sie schon immer geträumt, Start beim Ironman Hawaii, dem prestigeträchtigsten Triathlon der Welt: Veronika Schuhbeck aus Buchberg in Traunreut. Seit sechs Jahren ist sie Triathletin, kam vom Mountainbiken und Laufen, hat sich das Schwimmen regelrecht erarbeitet und wird im Oktober das Mammut-Programm von 3,86 Kilometern Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen auf der Insel im Pazifischen Ozean absolvieren.


»Ja, die Freude ist riesengroß, jetzt wird noch mal eine Schippe beim Training draufgelegt«, sagt die 39-Jährige, die bei dem Großereignis von ihrer zweieinhalb Jahre älteren Schwester und ihrem Freund begleitet wird. Zusammen mit den Profis wird sie als Amateurin an den Start gehen, eine bestimmte Platzierung als Ziel hat sie nicht. »Ich will einfach unter zwölf Stunden bleiben, dann wäre ich glücklich«, sagt die gebürtige Traunsteinerin, die nach ihrem BWL-Studium in Passau seit knapp zehn Jahren als Produktverantwortliche bei BMW in München arbeitet.

Qualifiziert hat sich Schuhbeck in diesem Jahr beim Hamburg Ironman, der seit 2017 stattfindet und exakt die gleichen Distanzen aufweist wie Hawaii. Hier hatte sie sich als Rangfünfzehnte in ihrer Altersklasse bei den Damen 35 durchgesetzt und damit das Ticket für Hawaii gelöst. Das Programm war gigantisch: Start zur Schwimmdistanz war am Jungfernstieg, M-förmig ging es dann durch die Binnen- und Außenalster. Die Radstrecke führte überzwei Runden durch die Hafen-City und durch die südliche Metropolregion Hamburgs, wobei die Kohlbrandbrücke vier Mal überquert werden musste. Der Marathonlauf führte dann über vier Runden entlang der Binnen- und Außenalster mit dem Ziel am Jungfernstieg.

Es war erst ihr vierter Langstrecken-Wettbewerb, umso höher ist die Leistung einzuschätzen. Ihren ersten Ironman bestritt sie 2022 in Klagenfurt, es folgten Roth bei Nürnberg und Cervia in Italien. »Jedes Jahr einmal Langstrecke, das reicht«, sagt die Traunreuterin, die in Buchberg, zwischen Matzing und Chieming, aufgewachsen ist, heute in München lebt, aber viel Zeit in ihrer Heimat verbringt. Zum Triathlon kam sie durch das Biken. »Ich wollte einmal den Alpencross schaffen, also mit dem Rad von Garmisch zum Gardasee«, berichtet die 39-Jährige. Als das geschafft war, kam das Laufen hinzu. Sie kaufte sich ein Rennrad und spulte ihr Pensum herunter und dann kam schließlich noch das Schwimmen hinzu.

So ging es noch vor der Pandemie erstmals zum Chiemsee-Triathlon, wo die Distanzen deutlich kürzer sind mit 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radeln und 10 Kilometer Laufen. Es folgte ein Triathlon in Zell am See und dann hatte sie der Bazillus der Sportart voll erfasst.

»Es macht einfach Spaß, ins Ziel zu kommen«, erzählt Schuhbeck, die sich regelrecht Quälen kann. Das muss man offensichtlich in dieser Sportart auch. Der tägliche Ablaufplan sieht so aus: 5 Uhr Aufstehen, 6 Uhr eine Stunde Schwimmen, dann in die Arbeit und danach Radfahren oder Laufen. Bis zu 15 Stunden pro Woche wird trainiert. Beim Laufen ist meist ihr Freund dabei, Radeln tut sie gerne in der Gruppe, aber auch allein quer durch den Chiemgau von Buchberg nach Kössen und über Inzell wieder zurück, und Schwimmen im Chiemsee, im Traunreuter Schwimmbad oder im Olympiabad immer allein. »Ich kann dabei wunderbar abschalten, ich liebe die Ausdauersportartart, es ist ein guter Ausgleich zur Arbeit«, sagt Schuhbeck.

Was auf Hawaii auf sie zukommt, weiß sie natürlich. »Ich habe mit einigen Triathleten gesprochen, die schon dort waren, das schwierigste wird die Hitze sein. Aber da muss man durch«, weiß Veronika Schuhbeck und will das Trainingspensum bis zum großen Tag noch etwas steigern. Eine Woche vor dem Start wird sie bereits auf der Insel sein, um sich zu akklimatisieren.

Von den farbigen Stränden Papakolea oder Punalu wird sie ebenso wenig mitbekommen, wie von den üppigen Regenwäldern im Nationalpark oder den beiden Vulkanen Kilauea und Mauna Loa. Und auch die berühmten Schnorchelplätze im Westen wird sie nicht sehen, für sie gilt die volle Konzentration dem Wettbewerb. Und hier wird für sie das Wichtigste sein, dass sie Spaß hat. kk

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