Zeitgleich wurde der Wettkampf auch als Bayerische Meisterschaft (BM) gewertet: Weil Butters einem anderen Landesverband angehört, fiel er aus dieser Wertung raus: Damit ist hinter dem neuen Bayerischen Meister Funk der Ruhpoldinger Stolz Vizemeister in der BM-Gesamtwertung geworden, zudem sicherte sich Stolz in seiner Altersklasse M 20 noch den BM-Titel.
»Insgesamt bin ich mit meinem Ergebnis zufrieden«, sagte Hans-Jörg-Stolz im Gespräch mit unserer Sportredaktion. »Vor allem freut es mich, dass es diesmal mit dem Podium geklappt hat«, ergänzte er. Denn zuletzt verpasste er die Medaillenränge zweimal haarscharf – beim Triathlon in Ingolstadt wurde er über die Kurzdistanz Fünfter und beim Traunsteiner Halbmarathon Vierter. »Die Rennen waren so brutal eng«, blickte er zurück. In Erding war's aber, was die ersten beiden Plätze betrifft, eine klare Angelegenheit für die beiden Profis Funk und Butters. Funk, der auch für das Team Erdinger Active startet, nahm spontan am Rennen teil und machte den Wettkampf aus dem Training raus. »Ich konnte von Anfang bis zum Ende drücken«, freute sich der Sieger über seine starke Leistung. Der neue Bayerische Meister, der bereits im Jahr 2019 Erster in Erding geworden ist, hat als nächstes großes Ziel die Challenge Kaiserwinkl-Walchsee am Sonntag, 2. Juli, vor Augen. Dort will er zum dritten Mal in Folge über die Mitteldistanz gewinnen.
Neben Funk und Butters glänzte Stolz, der zugab, schon am Start ziemlich nervös gewesen zu sein. »Ich war wirklich sehr aufgeregt, neben zwei Profi zu starten. Ich hatte großen Respekt.« Den konnte der 22 Jahre alte Ruhpoldinger dann auch im Wasser zunächst nicht ablegen. Mit seiner Leistung im Kronthaler Weiher war er deshalb auch alles anders als zufrieden. »Ich habe keine Ahnung, was da los war.«
Mit Wut im Bauch stieg Stolz aufs Rad – und lieferte in der zweiten Disziplin dann eine umso bessere Leistung ab, er hatte hinter den beiden Profis die drittbeste Radzeit. »Bei der Hitze war's wirklich eine gute Leistung von mir. Ich hätte nicht wirklich viel mehr drücken können«, sagte er. Seine Laufleistung bezeichnete er dann wieder als eher »durchschnittlich«. Im Training laufe es wesentlich besser in der dritten Disziplin, »aber im Wettkampf kann ich das aktuell noch nicht so umsetzen«, sagte er. So hatte er am Ende auf Sieger Funk zehn Minuten Rückstand. »Das ist schon eine Hausnummer.«
Dennoch ist der junge Triathlet stolz auf seine bisherige Entwicklung. »Es ist ein Fortschritt erkennbar«, freute er sich. Er hatte zuvor jahrelang Kraftsport gemacht und stieg dann vor rund zweieinhalb Jahren auf Triathlon um. Seitdem verfolgt er in seiner neuen Sportart ehrgeizig ein Ziel: Er will in ein paar Jahren auch Profi sein. Dafür investiert er aktuell schon enorm viel: Stolz arbeitet aktuell nur noch Teilzeit in einem Fitnessstudio in Ruhpolding, um das tägliche Trainingspensum überhaupt stemmen zu können.
Seine nächsten Wettkämpfe sind noch nicht ganz fix. Hans-Jörg Stolz will im Juli beim Trumer Triathlon und eventuell auch am Mondsee am 3. September starten. Fest steht allerdings schon sein Start beim Ironman Italy Emilia Romagna. Dort wird er am 16. September seine zweite Langdistanz (3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren, 42 km Laufen) angehen. Seine Ironman-Premiere im vergangenen Jahr beim Ironman Hamburg verlief überaus erfolgreich: Der Ruhpoldinger erreicht in 9:17 Stunden das Ziel und wurde damit Dritter in seiner Altersklasse. SB