Der Sieg ist umso höher einzustufen, weil die »Schweppermänner« mit großen Ambitionen in die Spielzeit gestartet, bisher aber hinter den Erwartungen geblieben sind. »Die haben richtig gute Einzelspieler, aber sie sind nicht als Team aufgetreten«, analysierte Maaßen. »Wir hingegen haben von der ersten Minute an hinten dicht gemacht und haben auf Konter gesetzt. Unsere Taktik ist diesmal wunderbar aufgegangen«, freute er sich. »Im 1:1 waren wir immer einen Tick schneller, wir wollten diesen Sieg einfach mehr.«
Gleich die erste gute Gelegenheit nutzten die Siegsdorfer eiskalt aus. Eine Ecke der Ampfinger pflückte TSV-Torwart Fabian König herunter und dann machte er das Spiel schnell. Der Siegsdorfer Schlussmann sah, dass Adrian Furch startklar an der Mittellinie stand und schickte diesen mit einem perfekt gespielten Ball auf die Reise. Furch fackelte nicht lange, nahm den Ball an und zog ab – 1:0 für Siegsdorf (16.). »Adrian hat den Ball super getroffen«, betonte Maaßen. »Genauso haben wir uns das Spiel vorgestellt.« In der Folge hatte der Gastgeber den einen oder anderen Fernschuss zu verzeichnen, aber die Siegsdorfer hatten das Spiel weitgehend im Griff.
In der 21. Minute jubelten die Gäste erneut – allerdings verfrüht. Nach einem erneuten Ballgewinn an der Mittellinie zog erneut Adrian Furch sofort ab, weil er gesehen hatte, dass Ampfings Torwart Domen Bozjak zu weit aus seinem Kasten stand. Die Siegsdorfer sahen das Leder schon im Kasten, doch der Ball ging neben das Tor. Bis zur Halbzeit »haben wir es super konzentriert runtergespielt, meine Mannschaft hat keinen Meter gespart«, lobt Felix Maaßen seine Elf.
Auch nach der Halbzeit fand der Gastgeber kein Mittel, um die Siegsdorfer ernsthaft in Gefahr zu bringen. Den Gästen gelang hingegen laut Maaßen zu einem »guten Zeitpunkt« der zweite Treffer. Ein Einwurf landete bei Samuel Anthuber, der auf Josef Wittmann flankte. Letzterer war per Kopf zur Stelle und machte das 2:0 (57.). Die Ampfinger versuchten es fortan mit langen Bällen, doch auch damit hatten sie keinen Erfolg. Der Trainer der Hausherren, Björn Hertl, machte seinem Ärger auf der Bank reichlich Luft und musste so in der 75. Minute mit Gelb-Rot den Spielfeldrand verlassen. Die Siegsdorfer brachten den Sieg souverän nach Hause und bescherten Liam Grill damit ein verfrühtes Hochzeitsgeschenk. Der Siegsdorfer, der in Ampfing 90 Minuten durchgespielt hat, heiratete einen Tag später. »Da möchten wir uns auch nochmals bei den Ampfingern bedanken, dass sie das Spiel auf Freitagabend verlegt haben«, sagte Maaßen.
»Die drei Punkte waren jetzt einfach auch mal gut fürs Selbstvertrauen«, blickte der Siegsdorfer Coach dann nochmals aufs Spiel zurück, ergänzte aber auch gleich noch: »Jetzt kommen sehr entscheidende Wochen auf uns zu.« Maaßen forderte jetzt auch im Kellerduell am kommenden Samstag um 13 Uhr auf eigener Anlage gegen den TSV Ebersberg eine konzentrierte Leistung von seiner Elf. »Wir dürfen jetzt bloß nicht glauben, nur weil wir Ampfing geschlagen haben, es geht jetzt von allein.« SB