Dabei hatte Adrian Furch die Siegsdorfer bereits in der 3. Minute in Führung gebracht, nach einem weiten Einwurf traf er in den Winkel. Doch Töging drängte auf den Ausgleich und stellte in der 24. Minute auf 1:1, nachdem in der Siegsdorfer Defensive die Abstimmung nicht gepasst hatte. Ein Verteidiger ging nach einer Flanke ebenso zum Ball wie Torwart Fabian Geiger, der dann machtlos war, als das Spielgerät bei Karlo Jolic landete. Der Töginger musste am zweiten Pfosten nur noch zum Ausgleich einschieben.
Doch Siegsdorf blieb dran, fünf Minuten später scheiterte Furch im Strafraum völlig frei an Tögings Torwart Michael Sennefelder. Erfolgreich war dann aber erneut Töging nach einem Freistoß, bei dem Schiedsrichter Jonas Friesen für Verwirrung gesorgt hatte. »Ich habe es selbst nicht gesehen«, berichtet Maaßen. »Aber er hat wohl den Freistoß freigegeben und dann zwei Spieler von uns und einen Töginger zu sich geholt.« Die Gastgeber nutzten die Situation und Zsombor Hejjas traf zum 2:1. Noch vor der Pause legte Jolic seinen zweiten Treffer nach. Eine Flanke von Erich Krichgeßner verwandelte er per Kopf – den Ball lupfte er über Siegsdorfs Schlussmann zum 2:1 ins Tor (45. Minute).
Doch Siegsdorf ging gleich nach dem Wiederanpfiff in die Offensive. Adrian Furch traf zunächst noch die Latte, bevor Florian Aigner die Gäste wieder auf 3:2 heranbrachte (47.). Der TSV war vor allem bei Standards gefährlich, doch einen ersten Freistoß von Furch klärte Sennefelder zur Ecke (57.) und fünf Minuten später schoss Furch einen zweiten knapp übers Tor.
Dann sorgte Karlo Jolic auf der Gegenseite mit seinem dritten Treffer für das 4:2 (68.). »Da hat man schon gemerkt, dass die Messe gelesen war«, sagt Maaßen. Seine Mannschaft gab zwar nicht auf und kämpfte weiter, doch Romuald Lacazette verwertete einen Freistoß zum 5:2 (74.). Zwar musste Tögings Florian Huber kurz nach seiner Einwechslung nach einem Foulspiel für zehn Minuten vom Platz (78.), die Gastgeber bauten in Unterzahl ihre Führung aber dennoch weiter aus: Ivo Petrovic setzte mit dem 6:2 in der 80. Minute den Schlusspunkt unter die Partie, auch wenn beide Mannschaften in der Schlussphase noch einige Torschüsse verzeichneten.
»Wir haben den Kopf nicht hängen lassen und bis zur 90. Minuten alles versucht«, lobt der Siegsdorfer Trainer. »Insgesamt war die Niederlage verdient, weil wir zu wenig investiert haben, aber ein, zwei Tore zu hoch.« Bitter sei vor allem, dass Töging lange Zeit nichts eingefallen sei außer langen Bällen. »Aber es ist ganz, ganz schlimm: Sobald wir ein Gegentor bekommen, ist die Mannschaft wie paralysiert und fällt in eine Schockstarre«, kritisiert Maaßen. »Das bekommen wir aktuell noch nicht raus, aber da müssen wir unbedingt drüber reden.«
Für den Siegsdorfer Trainer ist dabei klar: »Wir werden weitermachen. Wir sind eine junge Mannschaft und zahlen im Moment leider sehr viel Lehrgeld. Aber wir können auch sehr viel lernen. Ich glaube an die Mannschaft, sie hat Potenzial«, betont er. »Aber wir haben einfach die Erfahrung noch nicht.« jom