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Die Fairness-Aktion des Spieltages gilt eindeutig Referee Philipp Lorch, der die rote Karte für den Bayerisch Gmainer Maxi Schindler nach Intervention beider Seiten zurücknahm. (Foto: Bittner)

Rote Karte revidiert: Schiedsrichter Lorch gesteht Fehler ein

Die SG Übersee/Grassau hat das Topspiel der Fußball-A-Klasse 6 mit 2:0 gegen die SG Ramsau/Berchtesgaden gewonnen. Die Gästefielen in der Tabelle damit auf den vierten Rang zurück. Zweiter bleibt der WSC Bayerisch Gmain, der mit 6:1 gegen den FC Reit im Winkl gewonnen hat. Der Rangdritte SV Saaldorf siegte beim SV Oberteisendorf II mit 2:1.


SV Neukirchen -SV Saaldorf II 1:1

In der Anfangsphase gelang den Hausherren gleich der Führungstreffer, als der aufgerückte Lucian Mathes einen langen Ball gekonnt aus spitzem Winkel über SVS-Torhüter Stefan Wolfgruber hob (14.). Die Gäste erzielten aber noch vor der Pause den Ausgleich durch Lukas Kletzl (37.). Nach der Halbzeit erhielt der Torschütze zum 1:0 innerhalb von neun Minuten die Ampelkarte, sodass der SVN über eine halbe Stunde in Unterzahl agierte. In dieser Phase gelang keiner Mannschaft mehr der entscheidende Treffer, sodass es beim Unentschieden blieb. fb

WSC Bayerisch Gmain - FC Reit im Winkl 6:1

Eine einzigartige Aktion ereignete sich in der »GmoaArena«. Gerade war eine halbe Stunde absolviert, als Gäste-Akteur Lukas Wolfenstätter einen langen Ball in die Spitze erlief. WSC-Youngster Maxi Schindler wusste sich nur mit einem leichten Rempler von hinten zu helfen, der Gästespieler fiel. Schiedsrichter Philipp Lorch vom SC Anger sah die Aktion aus 15 Metern Entfernung und zeigte dem Bayerisch Gmainer Rot wegen einer »Notbremse« als vermeintlich letztem Mann. Frustriert trottete Schindler zur Bank, schleuderte sein Trikot enttäuscht neben diese.

Das harte Urteil sorgte für Aufregung. Vor allem, da der Laufweg des FC-Stürmers erstens eher nach außen, also weg vom Strafraum, erfolgte, zweitens links der beiden Protagonisten einige WSCler auf gleicher Höhe mitgelaufen waren, die noch hätten eingreifen können.

Nach Gesprächen mit den Gastgebern, vor allem aber mit den Reit im Winklern, die ebenfalls fair meinten, dass das kein Rot gewesen sei, passierte Folgendes: »Er holte mich zurück auf den Platz, entschuldigte sich für seine Fehlentscheidung und nahm den Ausschluss zurück«, berichtet Schindler. »Das freute mich natürlich sehr, weil ich natürlich schon mit der Situation abgeschlossen hatte. Denn wann nimmt ein Schiedsrichter schon eine Entscheidung zurück?« Statt Rot bekam der WSC-Akteur Gelb. Sein Teamkollege Adrian Schläfke fand darüber hinaus lobende Worte für die Gäste: »Es war natürlich auch von den Reit im Winklern eine große Geste, zuzugeben, dass das keine rote Karte war.«

Die Ereignisse in der GmoaArena dürfen sich ihres Eintrags ins Fairnessbuch des Jahres sicher sein. Das Kompliment galt allen Akteuren, vor allem natürlich auch dem Schiedsrichter, der nicht stur auf seiner ersten Spontan-Entscheidung beharrte und sich auf die Eingabe beider Seiten eingelassen hatte. bit

SV Oberteisendorf II - SV Surberg 1:2

Der SV Surberg unterstrich mit einem knappen 2:1-Derbysieg beim SV Oberteisendorf seine Ambitionen auf einen Aufstiegsrelegationsplatz. Das Flutlichtspiel begann kurios. Eine Ecke von Surbergs Bruno Gneuß segelte in der 8. Minute ungehindert an Freund und Feind vorbei ins lange Eck – 0:1. Die SVO-Zweitvertretung erholte sich vom frühen Schock und hatte in der 24. Minute die zunächst größte Ausgleichschance. Einen Freistoß von David Hiebl setzte Jonas Trettwer aus neun Metern Torentfernung mit dem Kopf zu zentral auf Surbergs Torwart Benedikt Rieder.

Die Gäste kamen wieder frischer aus der Kabine und erhöhten in der 48. Minute auf 2:0. Jonathan Scanlon drang links in den Strafraum ein und servierte Christoph Bothe den zweiten SVS-Treffer des Tages. Die Heimelf von Christian Willberger kam nach einem Foul an Julian Greim im Strafraum durch einen Elfmeter von David Hiebl auf 1:2 heran (61). Eine Viertelstunde später holte der Surberger Florian Steiner SVO-Akteur Alexander Eder im Sechzehner regelwidrig von den Beinen. Wieder entschied Schiedsrichter Janik Rieß (TSV Altenmarkt) auf Strafstoß, doch diesmal behielt Gästekeeper Rieder gegen Hiebl die Oberhand. In der Nachspielzeit vergabAndreas Zenz das 3:1, nachdem er der SVO-Abwehr den Ball abgeluchst hatte, jedoch das Tor links verfehlte. mem

SG Übersee/Grassau - SG Ramsau/Ber. 2:0

Von Beginn an hatten die Gastgeber das Spiel unter Kontrolle und deutlich mehr Ballbesitz, während die SG Ramsau/Berchtesgaden leidenschaftlich verteidigte und versuchte, die Räume eng zu halten. In der 24. Minute belohnte sich Übersee/Grassau erstmals: Nach einer Ecke landete ein zweiter Ball im Rückraum bei Selinger, der nicht lange zögerte und den Ball präzise ins rechte Eck setzte. Auch in der Folge blieb das Spielbild ähnlich – dominant auftretende Hausherren, kämpfende und aufopferungsvoll verteidigende Gäste. In der 70. Minute wurde es für Ramsau noch schwerer, als Stifter wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte sah. Dennoch hielt die SG Ramsau/Berchtesgaden die Partie lange offen. Erst in der 90. Minute fiel die endgültige Entscheidung: Stephan blieb aus rund acht Metern eiskalt und schloss platziert zum 2:0 ab. Am Ende stand ein verdienter Sieg für die SG Übersee/Grassau, die damit im Spitzenrennen ein Zeichen setzte. fb

SG Schönau II - TSV Siegsdorf II 2:1

Nachdem die Schönauer schon mit 2:0 in Front lagen, glückte den Gästen in der Schlussphase der Anschlusstreffer und so wurde die Schlussphase nochmals hektisch. Doch die Schönauer Reserve überstand die Siegsdorfer Angriffe und feierte einen wichtigen Sieg. Lukas Kortas (27.) und Louis Graßl (57.) brachten die Heimelf nach vorn. Nur eine Minute nach dem 2:0 hielt Torwart Franz Lenz einen Handelfmeter der Gäste. Der Siegsdorfer Florian Fuchs brachte seine Mannschaft in der 77. Minute doch nochmals heran, doch die SG Schönau II verteidigte den knappen Vorsprung pcw.

ESV Freilassing II - DJK Traunstein 2:2 (1:1). Tore: 1:0 Thomas Mayer (10.), 1:1 Michal Mazur (36.), 1:2 Thomas Reis (62.), 2:2 Johann Spatzenegger (74.).